Zum fünften Mal organisierte Jochen Singler in Zell a. H. eine irische Nacht und bescherte der Stadt damit ein Veranstaltungshighlight. Zwölf Livebands sorgten Samstagnacht für beste Unterhaltung und teilweise gab es in den zwölf Gaststätten kaum noch ein Durchkommen. Eine Woche nach dem irischen Nationalfeiertag St. Patrick’s Day wurde vier Stunden lang eine Party im Zeichen des vierblättrigen Kleeblatts, der Bodhrán und der Tin Whistle gefeiert.
»Der Besucheransturm ist rekordverdächtig. Alles läuft hervorragend«, schwärmte Organisator Jochen Singler schon im Laufe des Abends. Aber dies war keinesfalls selbstverständlich, denn noch am Samstagmorgen erhielt Jochen Singler von Musiker Paddy Schmidt die Nachricht, dass er wegen einer Grippe nicht auftreten könne. Nochmals musste der Zeller Irland-Experte alle seine Beziehungen spielen lassen, um die plötzliche Lücke zu schließen. In dem Londoner Musiker Dino Grace, der unter anderem auch bei der Peter-Oehler-Band in Offenburg spielt und in Gengenbach lebt, fand er noch kurzfristig einen passenden Ersatz.
Größtes irisches Festival im Land
»Mit zwölf Bands und über 30 Akteuren ist das heute das größte irische Festival in Baden-Württemberg«, zeigte sich Organisator Jochen Singler zufrieden. Die »Quare Steams« aus dem Elsass gehören zu den Dauerakteuren der Zeller Irish Night. Mehrfach dabei waren unter anderem die »Wombats«, »Matching Ties« und die »Shebeen-Conection«. Mit den Bands »Black Tar Rivers«, der »Paul Daly Band« und den Trio »Greengrass« konnte das Zeller Publikum auch neue Akteure erleben.
Erstmals war am Samstagabend das Irish-Folk-Duo »Two Corbies« mit dabei. Sie hatten eine 400 Kilometer lange Anreise aus Niederfranken auf sich genommen, um an der Zeller Musiknacht teilzunehmen. Daniel und Susanne Schlössinger traten im Eiscafé Venezia in der Kirchstraße auf, das sich ebenfalls erstmals in die Veranstaltungslokale eingereiht hatte. »The Corbies« spielten traditionelles Liedgut und Liedermachermaterial aus Irland, Schottland und England und sorgten sowohl mit ruhigen Balladen und atmosphärischen Instrumentalstücken als auch mit schnellen Tänzen und »Mitmach-Liedern« für beste Stimmung. »Das Publikum ist toll. Die Atmosphäre passt«, machte Daniel Schlössinger während einer Eis-Pause deutlich, dass sie sich bei ihrem ersten Auftritt in Zell ebenfalls wohlfühlen.
Nicht nur die Musikerinnen und Musiker waren zum Zeller Festival teils weitgereist. Auch viele Gäste nahmen Anreisen von Frankfurt bis München auf sich und bezogen in Zell Gästezimmer, um die Musiknacht zu genießen. Auch der Wohnmobilparkplatz beim Schwimmbad war am Samstag stark frequentiert. Nicht zuletzt hatte das SWR1-Interview mit Jochen Singler und Jutta Pfeiffer am vergangenen Dienstag für landesweite Aufmerksamkeit gesorgt.
Pub-Atmosphäre und angenehme Frühlingsnacht
Schon zum Start um 20 Uhr waren die Gaststätten gut frequentiert, die Plätze mit erwartungsfrohen Gästen besetzt. Später bildeten sich vor den Eingängen Warteschlangen und in den Lokalen dichtes Gedränge. Hier wie dort herrschte unterhaltsame Pub-Atmosphäre und wer schon einmal in Irland im Urlaub war, der fühlte sich sofort an die Szenekneipen vom Tempel Bar in Dublin erinnert. Typische irische Songs wie »Molly Melone« oder »Whiskey in the Jar« waren Samstagnacht in Zell allgegenwärtig. Die gastgebenden Wirte sorgten mit schwarzem Guinness-Bier, dunklem Ketterer Black-Forest-Stout oder mit Irish Stew für irische Genüsse.
Sehr unterschiedlich waren die Bands. Hier reichte das Spektrum von traditioneller Folklore bis hin zu sattem Rocksound und je nach Musikgeschmack konnten sich die Besucher ihre Lieblingsgruppe erwandern. Die angenehme Frühlingsnacht machte den Weg von Kneipe zu Kneipe in der belebten Zeller Innenstadt zu einem Teil des Musikerlebnisses.
Gleich zwölffach wurde gegen Mitternacht in den Gaststätten das Finale gefeiert. Mit rhythmischem Klatschen und lautstarken Zugabe-Rufen wurden die Musikerinnen und Musiker verabschiedet. Auch wenn Jochen Singler bereits angekündigt hat, dass er letztmals die irische Nacht organisiert hat, so darf der Schlussapplaus des begeisterten Publikums für die insgesamt gelungene Veranstaltung gewertet werden. Der tolle Erfolg ruft nach »Zugabe Zeller Irische Nacht!«
Foto: Hanspeter Schwendemann
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