Gleich mit dem ersten Titel verströmte PAN Energie. Der bekannte Sound, den Simon Esslinger, Sven Schneider und Lukas Pferrer zusammen unverkennbar machen, füllte das Restaurant Tenne. Ein »pan«-tastisches Gefühl. Der mitreißende Wohlfühlsong »Don’t Stop Believin’« mit positiver Botschaft und unvergesslicher Melodie von der Band Journey, war zugleich eine perfekte Einstimmung auf die besondere Reise – auf die sich PAN gemeinsam mit 120 Konzertbesuchern am Abend im Restaurant Tenne begaben.
Das Repertoire der Zeller Band reicht nach fünf Jahren Bandgeschichte von Johnny Cash über Genesis bis zu den aktuellen Charts. Es beinhaltet damit Musiktitel aus sieben Jahrzehnten. Sehr zur Freude der Fans hatte das Zeller Trio Lust, daraus eine besondere Auslese in besonderem Ambiente zu spielen. Sie selektierten und verbanden die Titel zu einem Konzert-»Menü«, dem sie den Titel »History!« gaben. Gereicht wurden 18 musikalische Gänge in chronologischer Reihenfolge, von den 50ern bis heute. Dazu drei Zugaben.
120 glückliche Ticketbesitzer genossen einen wunderschönen Abend. »Das hätten wir nicht erwartet«, so Leadsänger Simon Esslinger ehrlich verblüfft über die große Nachfrage. Bereits 14 Tage vor dem Konzert waren alle Karten vergriffen und damit das Restaurant Tenne bis auf den letzten Sitzplatz belegt. Oliver Fodor und sein Team verwöhnten gleichzeitig mit »pan«-tastischen Gerichten.
Besondere Happen
Für die getroffene Auswahl benannte die Band ihre Kriterien: Es seien Songs darunter, die das Jahrzehnt aus dem sie stammen, musikalisch repräsentieren. Oder die Songs haben eine interessante Entstehungsgeschichte. Es sind auch Songs, deren Interpreten über Jahrzehnte hinweg erfolgreich waren. »Oder der Song ist einfach aus musikalischer Sicht besonders spannend und spielenswert.«
Mit informativen Einleitungen verstärkten PAN das musikalische Erlebnis. Die Infos um Interpreten, Songgeschichte, Textinhalte sowie musikalische Effekte ließen noch genauer hinhören – machten das Gehörte erlebbar und einprägsam. Sie gaben auch einen Eindruck davon, warum die Zeller Band genau diesen Titel ins Programm aufgenommen hat.
Zeitsprung in die 50er Für das erste Jahrzehnt wählte Pan zwei Songs, die sich in ihrer Wirkung gegenüberstehen: der eine sentimental, der andere zuversichtlich dynamisch. Im gemeinsamen Thema sind beide verbunden. Die Ballade »The Auld Triangle« von Dominic Behan beschreibt Beschwernisse des Gefängnislebens. Der zweite Song war »Folsom Prison Blues« von der Country-Musik-Legende Johnny Cash. Dieser nahm nach der Veröffentlichung des Songs und unzähliger Fanpost zwei Alben in Gefängnissen auf.
Aus den 60ern brachten PAN »Leaving, on a Jet Plane« von Songwriter John Denver mit. »Ein melodiegewordener Tagtraum«, lenkte Simon Esslinger die Aufmerksamkeit auf den kommenden Song. Dem auch ein tragischer Moment mitgegeben wurde, als Songschreiber John Denver 1997 selbst bei einem Absturz mit seinem Kleinflugzeug ums Leben kam. Mehrstimmig gesungen brachten PAN die Textinhalte um Fernweh, Liebe und Abschiedsschmerz vor dem großen Flug gelungen dar.
Nicht fehlen durfte in den 60ern die Legende des Rock’n’Roll Elvis Presley. PAN spielte den Song, der im Jahr 2002 durch einen Remix von Junkie XL zum weltweiten Hit wurde: »A little less conversation«.
Neue Effekte
In die 70er ging es mit dem neuen Gitarren-Effekt »Wha-Wha-Pedal«. Wie dieser klingt? Mit »Long Train Runnin« von den Doobie Brothers gab PAN gleich die Hörprobe. Es folgte ein Paradestück der wichtigsten Progressive-Rock-Band der 70er Jahre. Insgesamt kann sie 40 Jahre Bühnenerfahrung vorweisen. Keine Geringeren wie Sänger Peter Gabriel und Schlagzeuger Phil Collins waren Bandmitglieder. Die Rede ist von Genesis. Eine klasse Cover-Version gab es von PAN für die Konzertbesucher. Für »Carpet Crawlers« wechselte Simon Esslinger von
der Gitarre ans E-Piano – ein Gänsehautmoment.
In den 80ern eroberte das irische Quartett U2 die Bühnen der Welt. Aus dem Liedgut der Band kam der besondere Song »Pride (In the Name of Love)« in die Konzert-Auslese. PAN taten es den Interpreten gleich. Sie widmeten den Titel Martin Luther King und allen »Menschen, die bis zum Einsatz ihres Lebens für den Frieden und die Liebe kämpfen und dabei nie ihren Stolz verlieren, so sehr sie auch bedrängt oder gedemütigt werden.«
Von effektreichem Sound ging es zu reduzierterer Musik. Suzanne Vega ist eine große Songschreiberin der 80er. Ihr bekanntester Song heißt »Luka«. Es sei eine »quasi-fröhliche« Musik, der Schreiberin. Musik und Textinhalt schienen nicht recht zueinander zu passen, denn es geht um den Jungen Luka, der ein Stock über ihr wohnt und misshandelt wird. Die aufsteigende Melodie ist eine Mauer, wie sie der Junge im Liedtext zum Selbstschutz aufbaut. »Ein sehr gelungener Kunstgriff«, erklärt PAN. Wer hinter die Fassade gelangen will, müsse genau zuhören.
In den 90ern machen Gitarre, Bass und Schlagzeug Alternative Rock. »Das war unsere Musik«, schwärmen PAN. Aus dem Jahrzehnt dabei hatten sie »High and Dry« von Radiohead und »Virtual Insanity« von der britischen Funkband Jamiroquai.
Eine Gruppe die in den 90ern ganz ohne Casting-Shows bekannt wurde war die Rock-Bands Keane. PAN gab eine Cover-Version von »Somewhere only we knwo.« Die Zuhörer waren eingeladen im Geist an einen Ort aus vergangenen Tagen zurückzukehren, um sich die schönen kleinen Dinge des Lebens vor Augen führen zu können. Das gelang bei derart guter Musik fast von allein.
In den 2000er-Jahren reiste PAN mit den Zuhörern vorbei am Song »Hey Du« von der Deutschen Punk-Band Beatsteaks und vorbei an »Cold Dessert« von der Band »Kings of Leon«.
»Wir nähern uns dem Hier und Jetzt«
Dann die 2010er: Liedermacher machten die Deutsche Sprache in Songs wieder beliebter. »Ich will nur« von Philipp Poisel hatten Simon und Lukas für Sven und seine Frau Astrid zur Hochzeit gespielt. Seither ist der Song fester Bestandteil ihres Repertoires und fand sich in der besonderen Auslese wieder. Von einem nur im deutschsprachigen Raum bekannten Interpreten ging es weiter zu einer der weltweit erfolgreichsten Bands der 2000er und 2010er Jahre. Die britische Band Coldplay »ist eine unserer absoluten Lieblings-Bands«, so PAN. Ihr Hit »A Sky full of Stars«, ein Himmel voller Sterne, startet als Ballade und wird zum lebensbejahenden Jubellied. Die Zeller Band hoffte, damit Fußwippen bei ihrem Publikum auslösen zu können. Eine Hoffnung die erfüllt wurde.
Die bekannteste Band des Abends
So verging der Abend wie im Flug. Nach 15 Titeln war eine wundervolle Reise von den 50ern bis fast in die Neuzeit erlebt, von der viele musikalische Eindrücken zurückbleiben werden. »Die nächste Band des Abends kennt garantiert jeder hier im Raum«, kündigte PAN an und jedem klar war, wer gemeint war. Nachdem sich Sven und Lukas mit Simon 2014 in dessen Wohnzimmer getroffen hatten, um gemeinsam Musik zu machen, sei schnell klar gewesen, dass passt. Als Wohnzimmeracoustic haben sie Songs aus verschiedenen Genres in ihrer eigenen Art gecovert. Das kam an. Ihre Fangemeinde wuchs schnell, wie auch ihr Repertoire. Mittlerweile umfasst es 60 Songs.
Der bisherige Bandhöhepunkt war 2017: Fünf selbst geschriebene Songs nahm das Trio in einem Studio in Waldkirch auf und veröffentlichte die erste eigene CD. Um den bisherigen Akkustik-Sound mit dem eigenen Sound zu verbinden taufte sie sich neu: PAN. Er ist nicht nur ein Gott der griechischen Mythologie, der die schönen Dinge des Lebens liebt, sondern auch der Name einer beliebten Disneyfigur. »Das passt zu uns!«
Mit drei eigenen Songs vollendete PAN die schöne Musikreise im Restaurant Tenne. Farbenmeer, Herz und Du erklangen, das Publikum sang mit, stand am Ende auf, um begeistert seine Ovation darzubringen. Erst nach drei Zugaben ließen sie PAN von der Bühne und bedankten sich für diese Zeitreise, die viel Leben, viel Genuss und viel Gefühl zu bieten hatte. Es war ein wundervoller Abend.