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Zell am Harmersbach | 2.10.2018

Sommerferienfreizeit der Seelsorgeeinheit Zell a. H.

»Kleines Lager« reiste in 14 Tagen spielerisch um die Welt

Foto:
Die Lagerfahne zierte zwei Wochen das Ferienheim. Foto: Martin Plener/Benedikt Bräutigam
von Yvonne Spitzmüller

52 Mädchen und Jungen verbrachten mit dem Team des Kleinen Lagers 14 erlebnisreiche Ferientage im Ferienheim Haslachmühle in Horgenzell-Hasenweiler.

Foto: Martin Plener/Benedikt Bräutigam
Die Lagerfahne zierte zwei Wochen das Ferienheim.
Foto: Martin Plener/Benedikt Bräutigam
Der Lagergottesdienst fand unter freiem Himmel mit Pfr. Bonaventura Gerner statt.
Foto: Martin Plener/Benedikt Bräutigam
Die ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer des Kleinen Lagers 2018 (es fehlt Benedikt Pfundstein) haben großartige Arbeit geleistet.
Foto: Martin Plener/Benedikt Bräutigam
Beliebter Treffpunkt: erst Würstchen grillen, dann gemeinsames Singen am Lagerfeuer.
Foto: Martin Plener/Benedikt Bräutigam
Vor dem abwechslungsreichen Programm des Bunten Abends gab es eine Stärkung am großen Buffet.
Foto: Martin Plener/Benedikt Bräutigam
Im Affenwald erforderte es eine Portion Mut, den Berberaffen Popcorn auf offener Handfläche anzubieten.

Gespannte Gesichter warteten am Morgen der Abreise mit Eltern und Geschwistern auf dem Sonnenparkplatz. Die vielen Koffer, Schlafsäcke und Rucksäcke verrieten schon von Weitem: Das Kleine Lager macht sich auf den Weg in die Ferien. Während die Eltern noch dem Doppeldeckerbus nachwinkten, tauchten die Kids im Bus schon ins Ferienlager-Feeling ein. Begehrte Vierersitze und Plätze in den vorderen Reihen wurden schnell belegt, Kartenspiele und Quizkarten ausgepackt und bereits die Vesperboxen geöffnet. Nach dreistündiger Fahrt wurde mit Neugierde und Eifer das Ferienheim Haslachmühle mit all seinen Zimmern, der großen Wiese, dem angrenzenden Bach und dem nahegelegenen Fußballfeld erkundet.

Auf den Spuren von Jules Verne

Phileas Fogg aus Jules Vernes Roman »In 80 Tagen um die Welt« saß am ersten Abend am offenen Kamin hinter dem Speisesaal und sinnierte vor seinem Globus über die Wette, die Welt in nur wenigen Tagen zu bereisen. Dafür brauchte er natürlich die Unterstützung der 52 Ferienlagerkinder, die gebannt dem Schauspiel folgten. Nahezu jeden Tag tauchte Phileas Fogg im Ferienheim Haslachmühle auf und löste mit den Kindern gemeinsam Aufgaben, um die Reise in 14 Tagen zu schaffen. Mal musste ein Reisemedikament für seinen Begleiter gefunden werden, ein anderes Mal musste ein Reisepass beschafft werden, um die Weiterreise zu ermöglichen. Italien, Ägypten, Somalia, Indien, Japan, USA und Frankreich wurden bereist, bevor es wieder zum Ausgangspunkt Horgenzell zurückging. Auf großer Leinwand und stilecht mit Popcorn zeigte das Lager-Kino den Film »In 80 Tagen um die Welt«.

Salem und Friedrichs­hafen erkundet

Die 24 Mädchen und 28 Jungen aus dem Gebiet der Seelsorgeeinheit Zell a. H. machten sich am Ende der ersten Woche mit einem Bus auf in Richtung Salem. Angekommen am Affenberg begrüßten dutzende Störche die Gruppe, die sich gespannt auf den Weg zu den Affen machte. Nach einer Einweisung erhielten die Kinder je eine Handvoll Popcorn, um damit die ursprünglich aus Marokko und Algerien stammenden Berberaffen zu füttern. Es kostete auch furchtlose Ferienlagerkinder etwas Überwindung und Mut, den auf Holzstangen am Wegrand sitzenden Affen das Popcorn auf offener Handfläche anzubieten. Fasziniert beobachteten die Kinder, wie sanft und zielsicher die Affenfinger schnell das Popcorn aus den Kinderhänden klaubten. Vom Affenberg ging es in einer gemütlichen fünf Kilometer langen Wanderung zum Schloss-See. Dort war einiges geboten: Ein Piratenschiff mit allerhand Herausforderungen, verschiedene Inseln im See, Sandstrand und ein großer Spielplatz. Leider hielt auch das Wetter eine Überraschung bereit. Aufziehende schwarze Wolken kündigten den starken Platzregen schon an. Die Überdachung des Kiosks diente der Gruppe als Unterstand, bis der Bus alle wieder zurück ins Ferienheim brachte.

Beim Stadtausflug nach Friedrichshafen war die Kreativität der Kinder gefragt. Die Herausforderung des Stadtspiels bestand darin, mit einem Euro pro Gruppe so viele verschiedene Dinge wie nur möglich einzukaufen – mit Beleg versteht sich. Nachdem die Gruppen teils sehr volle Tüten zurück zum Treffpunkt brachten, konnte sie sich zunächst bei einem Picknick stärken und sich dann einen Teil des Taschengeldes ausbezahlen lassen, um anschließend die Geschäfte nach Spielzeug und Souvenirs für die Daheimgebliebenen ab­zuklappern.

Lagertraditionen

Gemeinsam mit Pfarrer Bonaventura Gerner, der die Ferienfreizeit in der zweiten Woche für zwei Tage besuchte, wurde Gottesdienst gefeiert. In den letzten Sonnenstrahlen des Tages gestalteten die Kinder den Gottesdienst mit selbstgeschriebenen Gebeten und Fürbitten, mit einem Anspiel, mit Liedern und Dekorationen.

Neben den Aufgaben, welche die Kinder gemeinsam mit Phileas Fogg lösten, kam auch der Lageralltag nicht zu kurz. Die Spiele des Lagercasinos forderten das Glück der Kinder heraus. Gewonnenes Spielgeld wurde sogleich an der Bar gegen herzhafte und süße Leckereien, Cocktails und frisch zubereitete Crêpes eingetauscht. Am Bunten Abend – traditionell kurz vor Ende der Ferienfreizeit – zeigten die Kinder was in ihnen steckt: Comedy, Akrobatik, Tanz und Gesang ergaben ein wunderbares Programm.

In verschiedenen kreativen Workshops konnten die Kinder allerhand Dinge ausprobieren: Keramik bemalen, Traumfänger basteln, Henna-Tattoos auf die Haut malen, Seife herstellen, Yoga und Massage. Wem das zu wenig Action war, konnte sich bei »Capture the flag« und am Fußballfeld austoben.

Am letzten Abend nahmen alle stolz ihr Lagershirt als Erinnerung an die gemeinsam verbrachte Zeit in Empfang. Bei der großen Verlosung gewann fast jedes Los, so dass alle Kinder für ihren Einsatz bei den Spielen belohnt wurden.

Bei leichtem Nieselregen musste am Sonntagmorgen nach 13 Nächten das Haus verlassen werden. Kleidung, Kuscheltiere und Andenken wurden nach dem Frühstück gut in den Koffern verstaut und bald in den Reisebus geladen. Am Sonnenparkplatz wurden die 52 Kinder schon sehnsüchtig erwartet. Vieles hatten die Kinder zu erzählen. Großen Applaus gab es für die 14 ehrenamtlichen Betreuer der Ferienfreizeit, die wie jedes Jahr unentgeltlich 14 Tage ihrer (Frei-)Zeit die Belange der Kinder in den Mittelpunkt stellen. Im Team 2018 waren Jérome Armbruster, Benedikt Bräutigam, Hannah Brucher, Lutz Brucher, Henriette Falke, Robin Günther, Hannah Horsthemke, Simone Müller, Benedikt Pfundstein, Martin Plener, Svenja Welle, Philipp und Yvonne Spitzmüller.

Für Eltern, Kinder und alle Interessierten stehen die täglichen Berichte aus dem Lager weiterhin auf dem Blog www.kleines-lager.de zur Verfügung, um auch nach der Freizeit ein bisschen in Erinnerungen zu schwelgen. Ein großes Wiedersehen wird es am Bildernachmittag geben, an dem traditionell auch das Ziel für die nächs-ten Sommerferien vorgestellt wird. Der Termin dazu
wird rechtzeitig in der Schwarz­wälder Post und auf der Homepage www.kleines-lager.de angekündigt.

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