Einen gemütlich unterhaltsamen, aber teils auch nicht ganz geheueren Nachmittag, erlebten die Senioren des Altenwerks beim diesjährigen Sommerfest im Pfarrheim »St. Symphorian«.
Zur Freude des Altenratsteams konnte Agnes Bleier viele Seniorinnen und Senioren, Bewohner vom Seniorenzentrum »St. Gallus«, dem Betreuten Wohnen und der Tagespflege begrüßen. Wie üblich begann der Nachmittag mit gegenseitiger Unterhaltung bei Kaffee und Kuchen, einem gemeinsam gesungenen Lied und einer Kurzgeschichte. Sie erzählte von einer alten Dame, die wegen der auf ihrem Balkon gepflanzten Sonnenblume, der über ihr wohnenden und mit allen im Haus in Streit lebenden Vermieterin Freude bereite, sodass sie sich bei ihr bedankte und auch zu all den anderen freundlich war.
Während die fleißigen Helferinnen alle im Saal mit weiteren Getränken und Brezeln versorgten stieg die Spannung und Erwartung auf den bevorstehenden Vortrag von Michaela Neuberger »Wie’s früher halt so war«. Ihrem Temperament entsprechend, mit Rucksack und Heibere-Raffel ausgestattet stand die Erwartete plötzlich zwischen den Senioren im Saal und wollte auch gleich gute Heibere Plätzli wissen. Nachdem diese, wie auch früher, natürlich nicht verraten wurden, erzählte Michaela Neuberger aus früheren, aber auch von den Senioren noch selbst erlebten Zeiten.
So z. B. vom Wirken des Rodacher Metzgers (Ortsteil Roth Unterharmersbach) Wilhelm Armbruster (1877 bis 1946), als im Grunde normalen Hausmetzger, aber auch als Helfer und Heiler bei Krankheit im Stall und auf dem Hof. Von ihm, aber auch von anderen, so z. B. dem Berghauptener Metzger Benedikt Zapf (1865 bis 1967), erzählte sie, dass es scheinbar nicht immer mit rechten Dingen, man vermutete sogar, mit dem Teufel zuging. Sie verstanden es als Wunderheiler, Menschen mit besonderen Kräften, Begabung und Wissen, mit weiser und schwarzer Magie zu beeindrucken und sich darzustellen. Für die, denen sie in ihrer Notlage Hilfe waren, waren sie gar Wunderdoktoren und Hellseher, bei denen sie Schlechtes voraussagten jedoch gar Hexer.
Mit ihrem schauspielerischem Talent, ihrer Gestik und Mimik verstand es Michaela Neuberger, die Anwesenden in die von der Zeller Bürgerin Hedwig Buß gesammelten und in Büchern festgehaltenen Geschichten einzubinden oder gar zu erschrecken. Mit großem Beifall bedankten sich die Senioren und das Altenratsteam mit einem herzlichen Vergelt’s Gott bei Michaela Neuberger für den unterhaltsamen und manchmal auch etwas gruseligen Vortrag.