Mit einem Festgottesdienst und der anschließenden Prozession feierte die katholische Kirchengemeinde gestern in traditioneller Weise den Fronleichnamstag. Die Feier wurde teilweise auch in französischer Sprache gehalten, denn eine große Zahl von Christen aus dem Elsass nahm am Fronleichnamstag in der St.-Blasius-Pfarrgemeinde teil.
Foto: Hanspeter Schwendemann
Foto: Hanspeter Schwendemann
Foto: Hanspeter Schwendemann
Foto: Hanspeter SchwendemannWenige Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft nutzte Pfarrer Peter Seibt im seinem Dialog mit den Kommunionkindern das Bild der Deutschlandflagge, um die christlichen Symbole Brot und Wein zu erläutern. Nehme man schwarzen, roten und goldfarbenen Stoff für sich allein, seien dies nur drei Stofffetzten. Nähe man diese zusammen, stünden sie plötzlich für eine ganze Nation. So bekomme auch Brot und Wein seine Bedeutung: Jesus Christus werde in diesen Gaben gegenwärtig. Das Brot und der Wein stünden dafür, dass Gott mit den Menschen unterwegs sei. Nicht nur im begrenzten Raum der Kirche, sondern im Alltag, in der Gemeinde und bis ans Lebensende. Gott sei mit jedem auf dem Weg und werde in der Gemeinschaft der Christen lebendig.
In Begleitung der ganzen Kirchengemeinde trug Pfarrer Peter Seibt das Brot als Zeichen für Jesus Christus und damit als Symbol des Glaubens hinaus in die Gemeinde. Der Prozessionsweg war mit Blumen und christlichen Symbolen geschmückt worin deutlich wurde, dass der christliche Glaube in der Bevölkerung verwurzelt ist. Die Familien Geiger und Rieger, Breig und Gutmann sowie die Familie Echle hatten die großen Altäre geschmückt, an denen die Fronleichnamsprozession Station machte. Auf dem Vorplatz der Pfarrkirche hatte die katholische Frauengemeinschaft wieder ein kunstvolles Blumenbild gestaltet.
Die Gebete galten an den drei Stationen den Kranken und Behinderten, den Kindern und ihren Familien und schließlich der Gemeinschaft der Christen. Auch die Verantwortung für die Welt wurde dabei betont. »Wir sind unterwegs zu Dir…«, beteten die Gläubigen, »…wenn man dem Frieden, der Gerechtigkeit und der Menschlichkeit dient.« Mit dem »Großer Gott wir loben Dich« klang der festliche Fronleichnamstag nach zwei symbolträchtigen und zugleich inhaltstiefen Stunden in der St.-Blasius-Kirche aus.
Pfarrer Peter Seibt dankte allen Mitwirkenden, die den Fronleichnamstag in der Gemeinde zu einem so besonderen Festtag gemacht haben: allen Anwohnern, die das Dorf festlich geschmückt und die Altäre aufgebaut haben, den Lektoren und Kommunionkindern, dem Kirchenchor, der Organistin und dem Blasorchester sowie den Mitgliedern der Feuerwehr. »Fronleichnam lebt von diesen vielen Diensten«, betonte Pfarrer Seibt.
Eine besondere Note bekam der Fronleichnamstag in Biberach durch die Teilnahme von einer großen Anzahl von Christen aus dem Elsass. Schon die Begrüßung zum Auftakt wurde von Pfarrer Seibt in deutscher und französischer Sprache gehalten. Eine der Predigten wurde in französischer Sprache gelesen und während der Prozession wurde das Lied »Lobet den Herrn« auch in der Sprache der Nachbarn angestimmt. Abschließend wurde vom Kirchenchor das »Tatum ergo« und von Pfarrer Seibt der Segen als Zeichen der internationalen Verbundenheit in lateinischer Sprache gesungen.





