Zell ist das Monte Carlo für Handbikefahrer

Während im Fürstentum am Mittelmeer am Wochenende die Formel-1-Boliden durch die Stadt rasten, sorgten am Samstag auf dem Stadtkurs in Zell am Harmersbach die Handbiker für Rennatmosphäre. Die drei schnellsten der insgesamt 20 Fahrer schafften es binnen einer Stunde auf stolze 29 Runden und damit auf eine Renndistanz von 40,6 Kilometer.

Organisator Christoph Künstle kurz vor dem Start des Rennens. Mit seinem neuen Handbike konnte er seine Leistung noch deutlich steigern.

Das Zeller Städtle bildete am Samstag die Kulisse für den 5. Black-Forest-Cup. Die Handbiker sorgten auf dem Stadtkurs eine Stunde lang für Rennatmosphäre.

Erstmals nahm auch Michael Welte aus Unterharmersbach an dem Handbikerennen teil.

Moderator Malon Jenkins bedankt sich bei Gastgeber Bürgermeister Pfundstein: »Wir fühlen uns in Zell zuhause.«

Siegerehrung in der Klasse H2: Christoph Künstle (Mitte links) gewann vor Stefan Kretschmar (Mitte rechts). Zum Erfolg gratulierten Monique Kummik vom Verband NHC (links) und Bürgermeister Günter Pfundstein (rechts).

»The race is on«, rief Moderator Malon Jenkins den Zuschauern nach dem Startschuss von Bürgermeister Günter Pfundstein zu und heizte gleichzeitig die Handbike-Fahrer zu Höchstleistungen an. Malon Jenkins ist selbst Rollstuhlfahrer und war aktiver Handbiker. Mit seiner Ansage in deutscher und englischer Sprache sorgte er für beste Unterhaltung, erklärte Technik und Regeln und warb für den rasanten Behindertensport. Die Stelle der Querschnittslähmung entscheidet darüber, in welche der vier Klassen ein Fahrer eingeteilt wird.

Wie in den Vorjahren dauerte das Rennen eine Stunde und ein Runde. Mit der Amtsglocke aus dem Rathaussaal wurde die letzte Runde eingeläutet. Nach einer Stunde, zwei Minuten und elf Sekunden fuhren die drei Tagesschnellsten Jürgen Döringer, Olaf Heine und Joel Weingut kurz hintereinander über die Ziellinie und hatten dann 29 Runden des Stadtkurses absolviert. Zuvor konnten die Zuschauer harten Radsport mit Windschattenfahren und Positionskämpfen miterleben.

Das besondere Augenmerk aus lokaler Sicht galt Organisator Christoph Künstle. Der hatte anfangs Probleme mit der Technik. Zweimal sprang die Kette vom Zahnrad. Dennoch kam Christoph Künstle gut in Fahrt und hatte nach einer Stunde 22 Runden absolviert. Platz 1 in der Klasse H2 war ihm damit sicher.

Erstmals beim Rennen in Zell war Rollstuhlfahrer Michael Welte aus Unterharmersbach mit dabei. Moderator Malon Jenkins hatte ihm vor eineinhalb Jahren ermöglicht, dass er ein Handbike erhielt. »Es war anstrengend«, bestätigte Michael Welte nach der Zieldurchfahrt. »Schön, dass Du mit dabei bist. Mach weiter so«, gratulierte Malon Jenkins und betonte sichtlich bewegt: »Wir haben Dich in unsere Familie aufgenommen.«

In die Siegerliste haben sich beim 5. Black-Forest-Cup eingetragen: Klasse H2: Christoph Künstle; H3: Jürgen Döring; H4: Olaf Heine; MHY: Tobias Böhnke; WH: Petra Weingut. Sie durften bei der Siegerehrung auf dem Kanzleiplatz die ausgelobten Preigelder entgegennehmen und sich das gelbe Trikot der Tagessieger überstreifen. Das Rennteam vom Handbike-Verband NHC um Monique Kummik sorgte in bewährter Manier für die Auswertung der Ergebnisse.

Nicht zuletzt bedankte sich Moderator Malon Jenkins bei den Gastgebern. »Wir fühlen uns zuhause bei Euch«, rief er Bürgermeister Günter Pfundstein zu: »Thank you Zell! Es war ein schöner Tag heute.«

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Zell ist das Monte Carlo für Handbikefahrer

20 Teilnehmer sorgten beim 5. Black-Forest-Cup für Rennatmosphäre im Städtle – Moderator Malon Jenkins weckte Emotionen

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