Spätestens wenn der Adler-Stammtisch und die Diskothek »Equalizer« im Kronenkeller zur Konzertbühne werden, dann ist wieder irische Nacht in Zell am Harmersbach. Elf Pubs und elf Live-Bands boten am Samstagabend bei der vierten Auflage des Musikfestivals wieder eine bunte und unterhaltsame Vielfalt irischer Lebenskultur, vermittelten irische Lebensfreude und begeisterten – an erster Stelle natürlich – mit irischer Musik.
Die Töne der keltischen Harfe, von Tin Whistle, Fiddle und Dudelsack sorgten bei der Musiknacht neben Gitarren, Keyboard und Schlagzeug für die typisch irischen Klangmomente. Die Volksweisen von der grünen Insel, rhythmische Pub-Songs, moderner Folkrock, Rock- und Jazzstandards luden die Besucher zum Zuhören und zuweilen auch zum Mitsingen und Mitklatschen und zum Tanzen ein.
So bunt wie die Musikformationen und die Zeller Kneipenszene, so bunt war auch die Gästeschar, die bei der »Irish Night« durch das Städtle zog. Jung oder Alt – jeder konnte »seine« Band und seine bevorzugte Musikrichtung finden. Allerdings war es ein schwieriges Unterfangen, wenn man in allen elf Lokalen vorbeischauen wollte. Nicht zuletzt bildeten sich ab und zu Schlangen an den Eingängen, da die Gaststätten teilweise bis auf den letzten Platz gefüllt waren und dichtes Gedränge vor den Musikbühnen herrschte.
Die Freunde traditioneller Klänge kamen bei Quintessenz im Adler, dem Duo Matchin Ties im Café Alt Zell und bei der Paul Daly Band im La Piazza voll auf ihre Kosten. Das filigrane Gitarrenspiel von Martin Weinacker sorgte im Hirschgarten für eine entspannte Atmosphäre. Das quirlige Leben an der Bar mischte sich mit den Songs des Duos Quare Steam im Zeller Pils Pub und nebenan von Sängerin und Musikern Rosena Horan im Bistro Florian. Im Bräukeller beeindruckte das Quartett Céilí mit ihrer Vielzahl von Musikinstrumenten, ihren keltischen Liedern. Einen tiefen Einblick in das Leben der Menschen und in die Musikgeschichte Irlands bot das Duo Pipeline im Equalizer. Mit unglaublich schönen Stimmen zogen die Two Corbies die Zuhörer in der Bar zum Augenblick in ihren Bann. Derweil sorgte die Formation Wombats mit ihrem satten Sound im Töpfer für beste Partystimmung. Wer es noch etwas fetziger wollte, war im Cheers am besten aufgehoben. Bei der Band Black Tar Rivers war Folk meets Rock Programm.
Insgesamt beeindruckten alle elf Gruppen mit ihrem musikalischen Können. Hauptorganisator Jochen Singler ist es erneut gelungen, ein Musikevent auf hohem Niveau zusammenzustellen. »Die irische Nacht ist eine Bereicherung für Zell«, brachte einer der Besucher die Zustimmung vieler Gäste auf den Punkt.
Foto: Hanspeter Schwendemann
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