Mit einer gelungenen Premiere meldete sich der Verein Jugend- und Kulturarbeit, kurz »JuKu«, zurück in der Öffentlichkeit. Seit einem Jahr hat der Verein, der seit 20 Jahren in Zell besteht, eine neue Vorstandschaft. Diese hatte nun die Idee, den mit 1.000 Euro dotierten »JuKu-Förderpreis« erstmals in Form eines Wettbewerbs zu vergeben. Fünf Bewerber präsentierten sich auf der Bühne und kämpften um die Gunst der Jury und den Applaus des Publikums. Jubeln durfte am Ende eines gelungenen Abends die Kinderfeuerwehr Zell, deren Vereinskasse nun um 1.000 Euro aufgebessert ist.
»Die Gewinner sind alle Zeller Jugendlichen«, rief der 1. Vereinsvorsitzende Alexander Hug am Samstagabend den Gästen im Kulturzentrum »Obere Fabrik« zu. Der »JuKu« wolle mit dem Wettbewerb zeigen, wie bunt das Vereinsleben in der Stadt ist und welch tolle Jugendarbeit hier geleistet wird. Gleichzeitig werde damit in einem feierlichen Rahmen das 20-jährige Bestehen des Fördervereins gefeiert.
»Wir wollen die Jugendarbeit unterstützen und dieser ein Podium bieten«, brachte Alexander Hug zum Ausdruck. Er freute sich, in den Reihen der aktiven Helfer Albert Heizmann begrüßen zu können, der schon vor 20 Jahren zu den Ideengebern und Förderern des »JuKu« gehört hat. Simone Rieger-Schmider, die langjährige Vorsitzende des Vereins, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht am Jubiläumsabend teilnehmen.
In den Dienst der Jugendförderung stellte sich am Samstag auch die Band »PAN vocal«. Simon Esslinger und Sven Schneider verzichteten auf eine Gage und sorgten für tolle Unterhaltung vor, während und nach dem Wettbewerb.
Fünf Bewerber um den JuKu-Förderpreis
Am Samstagabend standen nun fünf Bewerber auf der Bühne und kämpften mit ihren Präsentationen um die 1.000 Euro Fördergeld. Der JuKu-Vorsitzende Alexander Hug und die 2. Vorsitzende Astrid Benz moderierten die Show und fragten in den Interviews auch noch, wie der Förderpreis auch sinnvoll eingesetzt werden solle.
Zum Auftakt präsentierte sich die Kinderfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Zell. »Stelle dir vor, es brennt und keiner kommt«, stellte Gesamtkommandant Florian Lehmann eine Schreckensvision in den Raum und berichtet, dass die Feuerwehr mit rückläufigen Mitgliederzahlen zu kämpfen hatte. Deshalb sei man auf die Idee gekommen, eine Kinderfeuerwehr ins Leben zu rufen. Und diese stand am Samstagabend mit voller Mannschaft, unterstützt von den 29 Mitgliedern der Jugendfeuerwehr sowie von ihren erwachsenen Betreuern auf der Bühne. Ganz nach dem Motto »Früh übt sich, wer ein Feuerwehrmitglied werden will« präsentierten die 6- bis 9-jährigen coolen Jungs und aufgeweckten Mädels, dass sie bei der Kinderfeuerwehr viel Spaß haben. Da fehlen nur noch einheitliche T-Shirts und Schildmützen, um sich als Gruppe präsentieren zu können.
Vier Mitglieder des Zeller Jugendgemeinderats um ihre Sprecherin Isabella Uhl stellten ihre schon sehr konkreten Pläne vor, aus dem ehemaligen Gasthaus »Linde«, das sich im Besitz der Stadt Zell befindet, ein »Jugendkulturhaus« zu machen. Hier solle keine »Wirtschaft« entstehen sondern ein Ort, wo sich die Zeller Jugend treffen könne. Gemeinschaft, Integration und Bildung sollten gefördert werden. Über drei Stockwerke verteilt könnten in der »Linde« eine ganze Reihe von Aktionsräumen geschaffen werden. Die 1000 Euro, so die Zeller Jugendgemeinderäte, seien dafür ein gutes Startkapital.
Der Förderung der Fußballjugend hat sich seit dem Jahr 1993 der »Förderverein Zeller FV« verschrieben. Deren Vorsitzender Matthias Burger berichtete von zahlreichen Aktionen, mit denen die rund 120 Kinder im Alter ab vier Jahren unterstützt werden. Größte Investition ist die Unterhaltung eines Jugendbusses. Alle arbeiten komplett ehrenamtlich für die Kinder im Verein, versicherte Matthias Burger. Den Förderpreis könne man gut gebrauchen.
Auch beim Zeller Bogenschützenclub ist der Nachwuchs gut aufgehoben. Jugendleiterin Silvia Briol und der 2. BSC-Vorsitzende Andreas Güntert berichteten von erfolgreichen sportlichen Aktivitäten und von gemeinsamem Freizeitspaß. Die erst achtjährige Marlene Brucker konnte bereits den Kreismeistertitel erringen. Kinder und Jugendliche erhalten ihre Ausrüstung vom Verein, so dass sie ohne eigene Ausgaben in den Bogensport einsteigen können.
Jugend- und Kulturarbeit leistet auch Sebastian Mayer. Seit dem Jahr 2009 ist er mit seinem Projekt »Contrabunte Sause« angetreten, die Festlandschaft vom Bierzelt bis Mallorca-Party um eine neue Facette zu bereichern. Als »Captain Contra« präsentierte er sich dem JuKu-Publikum und konnte überzeugend darstellen, dass er mit viel Spaß hinter diesem Projekt steht. Allerdings bescherte ihm die »Contrabunte Sause« im Herbst 2017 ein dickes finanzielles Minus in Höhe von 1.000 Euro. Da käme der Förderpreis für dieses Kulturprojekt gerade willkommen.
Richtig großes Kino
Vorstand Alexander Hug informierte, dass sich vier weitere Gruppen um den Förderpreis beworben hatten, sich aus verschiedenen Gründen am Samstagabend dann aber doch nicht präsentieren konnten. Es waren dies der Förderverein des Bildungszentrums Ritter von Buß, die Rocking Ballerinas des Tanzsportclubs Harmersbachtal, die Handball-Jugendabteilung des FV Unterharmersbach sowie Musiklehrer Peter Weiner.
Die Vorstellung der fünf Bewerber bezeichnete Alexander Hug als »richtig großes Kino«. Nach einer halbstündigen Beratung konnte die Jury dann das Ergebnis verkünden: Platz 1 ging an die Kinderfeuerwehr. Den 2. Platz mussten sich der Jugendgemeinderat und der Bogenschützenclub teilen. Auf den 3. und 4. Plätzen landeten der ZFV-Förderverein und Sebastian Mayer.
Dass alle Akteure mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause gehen konnten, dafür hatte die Sparkasse Haslach-Zell gesorgt. Aus dem Erlös eines Kunstverkaufs im Rahmen des Zeller Maifestes hatte die Sparkasse dem JuKu-Verein 500 Euro gespendet. Und dieser reichte das Geld am Samstagabend weiter. Jeder der vier Platzierten durfte 100 Euro entgegennehmen. »Wir freuen uns auf das nächste Jahr mit Euch«, rief Vorsitzender JuKu-Vorsitzender den Gästen zu und machte damit deutlich, dass das erfolgreiche neue Veranstaltungsformat seine Fortsetzung finden wird.