Teilnehmer aus ganz Deutschland kamen am Sonntag zur dritten Auflage des vom Turnverein Unterharmersbach veranstalteten TrailRUNs. Einer der Läufer kam aus Wilhelmshafen, eine Läuferin von Garmisch-Partenkirchen ins Harmersbachtal. Auch eine Laufgruppe aus Köln konnte den Schwarzwald-Trail bei herrlichem Frühlingswetter genießen. Mit 236 Läuferinnen und Läufern –
der Großteil von ihnen kam aus Südbaden – hatte sich die Teilnehmerzahl gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.
Trail-Läufe stehen sowohl bei ambitionierten Leistungssportlern als auch bei Hobbyläufern hoch im Kurs. Verstärkt wird dieser Trend durch den guten Ruf, den der Turnverein Unterharmersbach als Wettkampfveranstalter genießt. »Eine tolle Strecke und eine perfekte Organisation« war das vielfach geäußerte Lob, das man nach dem Zieleinlauf und bei der Siegerehrung in der Ritter-von-Buß-Halle immer wieder hören konnte.
Dabei zeigten sich Hauptorganisator Alfred Siegesmund und das gesamte Team des TVU einmal mehr sehr innovativ. Der Start- und Zielbereich wurde vom Fürstenberger Hof in das Gewann Ottersgraben verlegt. Die nahe liegende Ritter-von-Buß-Halle mit ihrer gesamten Infrastruktur konnte für die Ausrichtung des Laufevents einschließlich der Siegerehrungen genutzt werden.
Lediglich das kalte Duschwasser sorgte bei den teils weitgereisten Sportlern für Verwunderung. »Man stelle sich vor, das Wetter wäre schlecht gewesen und alle Läufer wären nass, ausgekühlt und verschlammt ins Ziel gekommen«, fragen sich Peter und Gabi Gründling, die auf ihrer Plattform »laufticker.de« ansonsten recht positiv über den TrailRun21 berichten.
Begegnungen mit Hahn und Henne
Der strahlende Frühlingstag bildete den idealen äußeren Rahmen für die beiden Geländeläufe. Die Strecke führte über den Premiumwanderweg »Hahn-und-Henne«-Runde und so konnten die Akteure immer wieder Bekanntschaft mit dem bekannten Federvieh der Zeller Keramik machen. Aber auch zahlreiche Wanderer mussten am Sonntag auf der belebten Wanderstrecke überholt werden.
»Ich hatte gar keine Zeit, um die Landschaft zu genießen«, berichtet Bruno Schumi von der LG Brandenkopf, der beim TrailRun light am Sonntagvormittag an den Start ging und sich auf der 9,8 Kilometer langen Strecke einen »engen Wettkampf« mit Marc Dülsen vom Pro-Team Mohrenwirt lieferte. Nach einem langen Schlussspurt überquerte Schumi nach genau 40:00 Minuten die Ziellinie, seine Kontrahent war nur acht Sekunden »langsamer«. Der Sieg entschädigte Bruno Schumi letztlich für den entgangenen Landschaftsgenuss. Bei den Frauen sicherte sich Valerie Moser vom Running-Team Ortenau in 46:41 Minuten den Sieg vor Kristin Sander vom TV Biberach (47:18 min.).
Die Mannschaftswertung ging sowohl bei den Männern als auch beim den Frauen an die LG Brandenkopf mit Bruno Schumi, Johannes Hasselmann und Bernd Hettig bzw. Franziska Schmieder, Laura Huber und Nathalie Biasolo.
Zeitumstellung sorgte für neuen Sieger
Eine echte »Sommerzeit«-Geschichte gab es beim Hauptlauf über die Halbmarathon-Distanz, der zwei Stunden nach dem Light-Lauf gestartet wurde. »Eigentlich wollte ich in Zell am 10-Kilometer-Lauf teilnehmen und kommenden Sonntag dann in Freiburg den Halbmarathon laufen«, bekannte der spätere Sieger Alexander Grigo aus Villingen-Schwenningen: »Aber ich hatte Probleme mit der Zeitumstellung und bin zu spät gekommen.«
Statt um 10 Uhr ging Grigo deshalb um 12 Uhr Seite an Seite mit Titelverteidiger Timo Zeiler von der LG Brandenkopf, dem fünffachen Deutschen Berglaufmeister und zweimaligen TrailRUN-Sieger, an den Start. Und Alexander Grigo hatte die Motivation, an Timo Zeiler »dran zu bleiben«. Bei Kilometer sieben gelang es dem Schwarzwälder, sich im Spitzenkampf leicht abzusetzen und dann seinen Vorsprung kontinuierlich auszubauen. Am Ende lief Grigo nach 1:23:26 Stunden über die Ziellinie, für den Zweitplatzierten Timo Zeiler blieb die Uhr bei 1:26:12 Stunden stehen. Damit konnte er das Sprichwort »Wer zu spät aufsteht…« eindeutig widerlegen.
»Zwei erste und ein zweiter Platz, damit kann ich gut leben«, zeigte sich Timo Zeiler dennoch zufrieden. Als drittschnellster Läufer schaffte es Maximilian von Lippe vom LT Metlang in 1:26:34 Std. aufs Treppchen. Der Mannschaftstitel im Hauptlauf ging an die LG Brandenkopf mit Timo Zeiler, Markus Birk und Lothar Killig.
Bei den Frauen gewann Melanie Albrecht von der Unterländer LG in 1:39:50 Std. vor Verena Utz (1:44:52, Running-Team Ortenau) und Marilyne Haas (1:45:38, TV Biberach).
»Wir sind absolut zufrieden«
»Wir sind absolut zufrieden«, zeigte sich TVU-Vorsitzender Ludwig Börsig bei den Siegerehrungen mit dem Verlauf des Wettkampftages zufrieden. »Hier ist es nicht nur beim TrailRUN schön«, warb an seiner Seite Bürgermeister Günter Pfundstein für das Schwarzwald-Städtchen. Für die Laufbesten gab es am Ende nochmals eine Begegnung mit Hahn-und-Henne. Neben den Siegerurkunden des Vereins durften sie als Trophäe eine schöne Tasse der Zeller Keramik und ein Trail-Run-Shirt entgegennehmen.
Am 24. September wird es ein Wiedersehen mit der Laufszene geben. Dann richtet der TVU den 15. Brandenkopf-Berglauf aus. Start ist wieder mitten im Städtle beim Storchenturm. Auch im September werden die herrliche Schwarzwaldlandschaft und der sportliche Wettkampf eine Einheit bilden. Bis dahin messen die Leichtathleten bei einer ganzen Reihe von Wettkämpfen im Sportpark Zell ihre Kräfte.


































