Am heutigen Freitag wird Johann Pristl, der im Alter von 82 Jahren am Montag verstorben ist, auf dem Zeller Friedhof zu Grabe getragen. Bis wenige Wochen vor seinem Tod lebte er gut versorgt von seiner großen Familie im eigenen Heim in der Kirchstraße.
Zusammen mit seiner Frau Leonie, geb. Hoferer, hatte Johann Pristl Anfang der 1970er-Jahre Zell a. H. zur Wahlheimat gemacht und 1973 im Neubaugebiet am Lupfen ein eigenes Heim erbaut. Hier war dann auch der Lebensmittelpunkt der Familie. Als selbständiger Monteur war Johann Pristl immer viel unterwegs. In seiner Freizeit nahm er aber stets gerne am öffentlichen Leben in der Stadt teil. Bis zuletzt waren für ihn die Prozessionen der Kirchengemeinde, die Aufmärsche der Bürgerwehr und die Feste im Städtle sehr wichtig. Seine Kinder begleitet er gerne auf den Sportplatz und als begeisterter Fußballfan ging er regelmäßig zu den Spielen des Zeller Fußballvereins.
Die Wiege von Johann Pristl stand in Groß-Tajax im Sudentenland, wo er am 1. Dezember 1933 das Licht der Welt erblickt hat. Die Vertreibung im Jahr 1945 führten ihn zusammen mit seiner Familie und den drei Schwestern nach Utenhausen bei Kassel. Nach der Schule absolvierte Johann Pristl eine Lehre zum Maschinenschlosser. Seine erste Stelle fand er im Bergbau, später arbeitete er bei einer Firma für Lackiertechnik. Als selbständiger Monteur war er über 30 Jahre lang für die Firma Luft- und Trockentechnik aus Leinfelden-Echterdingen europaweit im Einsatz und hat für die Kunden Lackierkabinen aufgebaut. Das Reisen gehörte dabei zu seinem intensiven Wochenprogramm. Bis zum Alter von 72 Jahren hat Johann Pristl seinen Beruf ausgeübt.
Als Monteur kam Johann Pristl auch nach Offenburg und ins Kinzigtal. Hierbei hat er dann auch – beim Tanzen in Zell-Weierbach – seine Frau Leonie Hoferer, die aus Nordrach stammte, kennengelernt. In der Pfarrkirche in Nordrach läuteten für sie im Jahr 1964 die Hochzeitsglocken. Aus der Ehe sind drei Söhne und eine Tochter hervorgegangen. Zunächst lebte das junge Paar ihm elterlichen Haus im Dorf, ehe später der Umzug nach Zell erfolgt ist. Schon sehr früh, im Alter von erst 50 Jahren, ist Leonie Pristl im Jahr 1984 verstorben.
Neben der Familie und dem Beruf hatte Johann Pristl viel Freude am Sport. In jungen Jahren war er selbst aktiver Fußballer und sogar Boxer. Später schloss er sich dem ASV Nordrach an, und als seine Kinder heranwuchsen, ging es auf den Fußballplatz zum ZFV. Außerdem war er ein eingefleischter Bayern-Fan. Weitere Hobbys waren das Motorradfahren und ausgedehnte Spaziergänge um Zell. Mehrere Zeller Vereine unterstützte er als passives Mitglied.
Im großen Familienkreis konnte Johann Pristl vor drei Jahren noch seinen 80. Geburtstag feiern. Zur Familie gehören inzwischen auch zehn Enkelkinder. Seine Demenz schränkte ihn zwar zunehmend ein, dennoch konnte er gut umsorgt in seiner vertrauten Umgebung bleiben. Mit großer Aufmerksamkeit verfolgte er die Tannenbaumaktion des THW im Jahr 2014. Der Tannenbaum, der von ihm in jungen Jahren gepflanzt wurde, schmückte dann zur Weihnachtszeit die Landesvertretung in Berlin. So gilt es heute Abschied zu nehmen von einem bekannten und geschätzten Mitbürger. Seiner Familie gilt die herzliche Anteilnahme.