Fotograf Robert Schwendemann war im Harmersbachtal unterwegs – auf der Suche nach dem perfekten Herbstmoment. Eigentlich wollte er den Nebel über Hohengeroldseck bei Seelbach festhalten, doch das Wetter machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem lohnte sich die spontane Tour.
Er schreibt: „Mit mehreren Zielen im Kopf fuhr ich fast auf den letzten Drücker los, auf den letzten Drücker änderte ich die Richtung, Nill! Oben angekommen wurde es stressig, aus dem Auto Stativ und Kamera richten! Zu allem Überfluss hatte ich die falsche Stativkopfplatte montiert… Grrr!!! Mein erstes Foto, das erste Bild! Ich freute mich schon, wie der Nebel Hohengeroldseck einnehmen könnte, aber nix da, er zog sich zurück! Aber egal, ich fand doch noch das eine oder andere Motiv! Mit einem „normalen“ Sonnenuntergang beendete ich meine kurze Tour mit Freude auf die Ergebnisse und einem Tässchen Kaffee!“
Wie sich ein Nebelmeer bildet
Das Nebelmeer, das sich in diesen Tagen über den Schwarzwaldtälern zeigt, entsteht, wenn kalte und feuchte Luft in den Niederungen eingeschlossen wird. In klaren, windstillen Nächten kühlt der Boden stark ab – die Luft darüber ebenfalls. Enthält sie genug Feuchtigkeit, kondensiert der Wasserdampf zu feinen Tröpfchen: Nebel entsteht.
Tagsüber löst sich dieser Nebel oft nicht mehr auf, weil eine wärmere Luftschicht darüberliegt. Meteorologen sprechen dann von einer Inversionswetterlage: Die warme Luft oben wirkt wie ein Deckel, der den Nebel in den Tälern festhält.
So bleibt es unten grau und kühl, während in den Höhenlagen oft strahlender Sonnenschein herrscht – und sich für Fotografen wie Robert Schwendemann spektakuläre Ausblicke ergeben: ein stilles, wogendes Nebelmeer über den dunklen Schwarzwaldhängen.





