Jahreshauptversammlung „Soziales Netzwerk Oberharmersbach“. 8.917 Stunden Einsatz im Jahr 2023. Otmar Ritter als Beisitzer verabschiedet.
Am Donnerstagabend fand die Jahreshauptversammlung im Gasthaus „Schwarzwälder Hof“ statt. Auf der Tagesordnung standen Berichte, Wahlen und die Verabschiedung von Otmar Ritter.
„Das soziale Netzwerk hat Vorbildcharakter“, lobte Bürgermeister Richard Weith die Mitglieder des Vorstands für ihr Engagement. 8.917 Stunden Einsatz im Jahr 2023 seien eine stolze Leistung, betonte Weith. Er werde außerorts auf den Verein „Soziales Netzwerk“ angesprochen, berichtete er. Trotz aller Sparmaßnahmen in der Gemeinde werde die Co-Finanzierung
des Vereins nicht in Frage gestellt, versicherte er den Anwesenden. Gerne stellt er dem Verein die gemeindeeigenen Räumlichkeiten unentgeltlich zur Verfügung, sagte Weith.
Cornelia Lehmann bleibt Vorsitzende
Der Bürgermeister leitete die Wahlen des Vorstands, die in offener Abstimmung erfolgten. 1. Vorsitzende bleibt Cornelia Lehmann, ihr Stellvertreter ist Siegfried Huber. Das Amt des 2. Stellvertreters war bisher vakant und auch am Abend wurde kein Kandidat dafür gefunden. Schriftführerin ist weiterhin Martha Kornmayer und Anneliese Stehle behält ihr Amt als Kassiererin. Als Beisitzer wurden gewählt: Monika Bleier, Elisabeth Huber, Jens Schießl und Gabriele Schwarz. Kraft ihres Amtes als Einsatzleiter gehören Anna Rombach, Anne-Kathrin Heizmann und Mona Pfend dem Vorstand an. Birgit Stein ist als Delegierte der Sozialstation im Vorstandsteam.
Bericht der Vorsitzenden
Die Vorsitzende Cornelia Lehmann legte ihren umfangreichen Bericht für das Jahr 2023 vor. Der Verein hat aktuell 140 Mitglieder. In 2023 fanden zwei Vorstandssitzungen und sieben Dienstbesprechungen statt. Mitglieder des Vorstands nehmen regelmäßig an den Austauschtreffen der Nachbarschaftshilfen im Landratsamt Offenburg teil. Jedes Jahr fahren weitere Vorstandsmitglieder auf die Insel Reichenau zum Infotag für die Nachbarschaftshilfen. Mit allen Helfern wurde im Oktober ein Ausflug zu den Vogtsbauernhöfen nach Gutach unternommen. Zum Betätigungsfeld in den Gemeinden informierte Lehmann, dass 70 % der Einsätze in Oberharmersbach und 25 % in Zell stattfinden. Dazu gab es ein Treffen mit Bürgermeister Günter Pfundstein mit dem Ergebnis, dass der Verein mit 1.000 Euro in 2023 und in 2024 aus Zell unterstützt wird. „Unsere
Helfer kommen aus Oberharmersbach, Unterharmersbach und Zell, sonst könnten wir die Nachfragen von dort nicht abdecken“, erklärte Cornelia Lehmann.
Zum Pflichtprogramm gehören die Anträge zur Landesund Pflegekassenförderung, die an die Co-Finanzierung der Gemeinde gebunden sind. Die Spenden in 2023 betrugen insgesamt 2.610 Euro.
Bericht der Einsatzleitung
In 2023 wurden 8.917 Stunden Einsatz geleistet (2022: 6.934). „Dies ist eine deutliche Steigerung um 2.000 Stunden“, sagte Einsatzleiterin Anna Rombach. Davon entfallen 77 % auf die häusliche Betreuung und die Fahr-/Begleitdienste. 88 Klienten werden z. T. täglich versorgt, 55 Frauen und 33 Männer. 90 % davon werden mit der Pflegekasse direkt abgerechnet; 10 % sind noch nicht in einen Pflegegrad eingestuft und zahlen privat. Eine Stunde häusliche Betreuung kostet 15 Euro.
Zu den Einsatzstunden zählen auch die Montagsbetreuungsgruppe, die Betreuer beim Spielenachmittag sowie die Fortbildungen und die Verwaltungsarbeit. 45 aktive Helferinnen und Helfer sind für das Soziale Netzwerk im Einsatz. „Alle haben ihren festen Platz in Haushalt und Betreuung oder im Fahr-/ oder Begleitdienst“, erklärte Rombach. Manche Aktive haben sogar mehrere Einsatzorte. Die Stammkunden rufen ihren Fahrer direkt an, das entlastet die Mitarbeiterinnen im Büro, berichtete Rombach. „Leider müssen wir ganz viele Anfragen absagen“, bedauerte Rombach. Es werden dringend Helfer gesucht und deshalb mein Appell: Wer gerne mit Menschen zu tun hat und sich eine Tätigkeit im hauswirtschaftlichen Bereich vorstellen kann, wird im Verein gebraucht, erklärte Rombach. Auch wenige Stunden im Monat helfen schon. „Jeder Helfer kann seine Einsatzzeit selber bestimmen. Es gibt eine angemessene Aufwandsentschädigung“, machte Anna Rombach deutlich. Der Bedarf steige ständig, allein in Zell wurden in 2023 insgesamt 2.351 Stunden geleistet. Abschließend dankte sie den Helfern und Fahrern für ihren Einsatz und betonte: „Wir sind ein gutes Team. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand klappt sehr gut.“
Bericht der Fachkraft Betreuung
Fachkraft Mona Pfend fehlte bei der Versammlung, Anne-Kathrin Heizmann trug ihren Bericht vor. Die Betreuungsnachmittage finden montags in der Reichstalhalle statt. In 2023 konnten 46 Montage stattfinden, zu denen durchschnittlich sechs bis sieben Personen kommen. Die Teilnehmer werden bei Bedarf von einem Fahrer zu Hause abgeholt und danach wieder heimgebracht. Bei den Nachmittagen werden die kognitiven Fähigkeiten geschult, z. B. durch Wörtersuche, Rechenübungen oder Gespräche mit einem Thema. Die körperlichen Fähigkeiten werden geübt u.a. durch Sitzgymnastik, Tänze, Feinmotorikübungen. Dazu gibt es jahreszeitliche Angebote, Basteln, Spaziergänge und Backen. „Die Nachmittage sind abwechslungsreich gestaltet“, erklärte Heizmann. Es sind noch Plätze frei, Interessierte dürfen gern zum Schnuppern vorbeikommen.
Die Fachkraft Mona Pfend hat außerdem zwei Schulungen für die Helfer organisiert.Bericht Spielenachmittag
Elisabeth Huber leitet den Nachmittag, der am letzten Dienstag im Monat angeboten wird. Durchschnittlich nehmen 10 Besucher teil. „Gespielt werden alle Spiele, die gewünscht werden“, erklärte Huber. Gerne sind weitere Gäste willkommen. Eine Kaffeepause mit Kuchen gehört ebenfalls zum Programm.
Bericht Handarbeitstreff
Der Treff wird von Anja Weith geleitet und findet einmal im Monat am Dienstag statt. Im 2023 gab es 12 Treffen, die Gemeinde spendet die Getränke und jemand bringt einen Kuchen mit. „Wir stricken, häkeln oder sticken zusammen. Die Teilnehmerinnen sind zwischen 31 und 93 Jahre alt“, berichtete Weith. Sie selber bietet auch Anleitung an. So wurden beim Treff Fenstermandela geschaffen, kleine Bollenhüte und gehäkelte Sonnenblumen. „Die Gäste kommen nicht nur aus Oberharmersbach, sondern auch aus Zell, Biberach, Nordrach und Gengenbach – das ist der Wahnsinn“, freute sich Anja Weith. 13 bis 15 Frauen sind regelmäßig dabei, die für dieses Angebot sehr dankbar sind, berichtete Weith.
Kassenbericht
Der Kassenbericht von Kassiererin Anneliese Stehle wurde von Cornelia Lehmann vorgetragen. Die Kassenprüfer Peter Lehmann und Andreas Kasper bestätigten die ordnungsgemäße Kassenführung und nahmen die Entlastung der Vorstandschaft vor.
Verabschiedung von Otmar Ritter
Otmar Ritter gehörte dem Verein seit seiner Gründung im Jahr 2011 an und kann somit auf 13 Jahre Vorstandsarbeit zurückblicken. Die Vorsitzende Cornelia Lehmann würdigte das Engagement von Ritter: „Ich habe die guten Ratschläge und sehr ehrlichen Gespräche mit Otmar Ritter sehr geschätzt.“ Sie überreichte ein Präsent und lud ihn zu einem gemeinsamen Essen ein. Otmar Ritter antwortete: „Ich habe es gerne getan. Das Soziale Netzwerk ist von Frauenpower getragen und das ist gut so.“ Der Verein sei sehr angesehen und könne stolz darauf sein, erklärte er am Ende seiner Rede.
Ausblick 2024
„Es werden junge Leute im Verein und später auch im Vorstand gesucht“, nannte die Vorsitzende Cornelia Lehmann eine wichtige Aufgabe. Es werden Helfer gesucht und weitere Mitglieder im Verein. Es steht eine Betriebsprüfung des Finanzamts an, um die Gemeinnützigkeit des Vereins zu bestätigen. Zurzeit läuft noch eine Prüfung der Rentenversicherung.
Die 15 Euro pro Stunde, die der Verein von den Kunden für die häusliche Betreuung erhält, reichen nicht mehr aus, um den Bereich kostendeckend zu finanzieren. Dieses Thema wird im Vorstand in 2024 ebenfalls vorrangig behandelt.