An drei Samstagen haben sich die Helferinnen und Helfer des Sozialen Netzwerk Oberharmersbach getroffen, um sich im Bereich »Kinaesthetics« weiterzubilden.
Zunächst konnten sich die Teilnehmer nichts unter dem Begriff »Kinaesthetics« vorstellen. Doch schnell wurde klar, wie wichtig diese individuelle Bewegungsunterstützung für Pflegende und Gepflegte ist. Kinaesthetics vermittelt Basiswissen über Bewegung und Interaktion und darüber, wie man die eigene körperliche Belastung reduzieren kann und es möglich wird, Menschen ohne körperliche Anstrengung zu bewegen.
Nicht nur für die Pflegenden ist es von Vorteil, den eigenen Rücken und die Wirbelsäule zu schonen und besser auf sich acht zu geben, um länger gesund zu bleiben. Auch für den zu Pflegenden wird versucht, die Bewegungen so angenehm wie möglich zu machen und ihn in die Bewegungsabläufe einzubeziehen.
»So lange jemand noch mithelfen oder selbständig etwas übernehmen kann, soll er das auch tun«, war eines der Leitmotive des Kurses, denn sobald man damit aufhört, verlernt man. Was für den Gesunden der Sport ist, ist für den zu Pflegenden zum Beispiel das selbständige Anziehen. So haben die Helferinnen und Helfer nicht nur etwas über Erleichterung der täglichen Bewegungsabläufe gelernt, sondern auch über die respektvolle Beziehung und Umgang mit dem Pflegebedürftigen Menschen. Es ist wichtig dem auf Hilfe Angewiesenen nicht alles abzunehmen, sondern eher einbeziehend und unterstützend miteinander zu arbeiten.
Dabei wurden die Teilnehmer*innen immer wieder gefragt, wie sie es denn gerne hätten, wenn sie die Unterstützung benötigen würden. Möchte man gefüttert werden oder möchte man zusammen mit der Pflegeperson die Gabel zum Mund führen? Möchte man dem Waschlappen hilflos ausgeliefert sein oder möchte man gerne durch Kommunikation erfahren, welche Körperstellen gewaschen werden?
Natürlich kommen die Helfer*innen auch an ihre Grenzen und diese gilt es zu erkennen. Wann kann ich selbst noch helfen oder wann ist es erforderlich den Krankenwagen oder andere Hilfe zu rufen?
Die Teilnehmer*innen konnten auch Fragen aus ihrem Betreuungsalltag stellen. Die Referentin Kordula Hanebeck gab konkrete Lösungen und hilfreiche Tipps zur Umsetzung.
Durch die vielen praktischen Übungen verging die Zeit sehr schnell. Alle Helfer*innen waren begeistert von dem Kurs und freuten sich über ihre Zertifikate.
Dank der Bereitschaft der Helfer und Helferinnen und der kompetenten Referentin ist dem Sozialen Netzwerk eine weitere Schulung erfolgreich gelungen.