Neue Wege für die Gemeinde

Nachdem die Steuer gruppe im November 2022 über den Stand in dem Beteiligungs-Projekt informiert hatte, sind nun die nächsten Schritte geplant. Darüber will sie jetzt informieren.

In all ihren Gesprächen in der Gemeinde stellt die Steuergruppe immer wieder fest, dass alle Mitglieder das Thema Missbrauch und seine Folgen nach wie vor sehr bewegt. Sie wissen, dass sowohl Betroffene als auch Angehörige allein durch die Anwesenheit des Pfarrhauses immer wieder in innere Not kommen.

Missbrauchs-Bericht erscheint am Dienstag

Zudem wird am kommenden Dienstag der Missbrauchs-Bericht der Erzdiözese veröffentlicht, auf den alle schon lange warten. Auch dieser Bericht wird vielen das Thema wieder ins Bewusstsein bringen und aufwühlen.

Gleichzeitig zeigen sich unterschiedliche Strömungen und Einstellungen in der Gemeinde: Die einen wollen das Thema einfach ruhen lassen und die anderen warten auf die nächsten Schritte in diesem Prozess. Doch nur, wenn das Thema aktiv angegangen wird, können Lösungen gefunden werden, die für alle einen Beitrag zur Heilung leisten. So stellen sich für die Gemeinde Oberharmersbach aus der Sicht der Steuerungsgruppe folgende Fragen:

»Wollen wir das Thema Missbrauch ruhen lassen oder wollen wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen und gemeinsam neue Wege gehen?«

»Wie kann ein Weg im Umgang mit dem Pfarrhaus aussehen, der einen Beitrag dazu leistet, dass wir das Thema besser ruhen und loslassen und unsere Gemeinde positiv in die Zukunft entwickeln können? Abriss, Umbau, oder …?«

Zukunftsfähige Lösung für das Pfarrhaus finden

Mit dem Beteiligungs-Projekt besteht nun die Chance, eine zukunftsfähige Lösung für das Pfarrhaus zu finden und gemeinsam neue Wege zu gehen. »Die klare Zusage des Ordinariats und des Erzbischofs, alle Lösungsvorschläge voll mitzutragen, macht auch auf der formalen Ebene diesen Weg frei«, betont die Steuergruppe in ihrer Stellungnahme.

Dieser Weg könne nur gemeinsam gegangen werden und die Kraft für diesen Weg liege im gemeinsamen Dialog. Dazu sind alle eingeladen. Da es ganz unterschiedliche Einstellungen, Meinungen und Bedürfnisse zum Umgang mit dem Thema »Pfarrhaus und Missbrauch« gibt, die es voll zu respektieren gilt, wurden von der Steuergruppe unterschiedliche Formen, um in einen Dialog zu kommen, ausgearbeitet:

Runder Tisch und Bürgerversammlung

Je mehr Menschen und je mehr unterschiedliche Gruppierungen sich an dem Prozess beteiligen, desto trag fähiger wird am Ende die Lösung sein, die gemeinsam gefunden werden kann. Dazu soll ein Runder Tisch gegründet werden, an dem möglichst viele Perspektiven vertreten sein sollen. Der Runde Tisch wird unterschiedliche Lösungsansätze ausarbeiten. Diese Lösungsansätze werden dann in einer Bürgerversammlung vorgestellt und besprochen.

Auf der Basis dieses Meinungsbildes trifft der Runde Tisch dann die Entscheidung, welcher Weg für den zukünftigen Umgang mit dem Pfarrhaus gewählt wird. Diese Entscheidung wird vom Pfarrgemeinderat bindend übernommen und vom Ordinariat voll unterstützt. Es haben sich schon ein paar Menschen zur Mitwirkung an dem Runden Tisch gemeldet. Es werden noch weitere Menschen für die Mitwirkung aus allen beteiligten Gruppierungen gesucht.

Kontaktstelle für Betroffene, Angehörige und Ratsuchende

Damit ein guter Weg gefunden werden kann, der von möglichst vielen mitgetragen wird, braucht es auch die Mitwirkung und die Meinung von Betroffenen und Angehörigen. Es ist der Steuergruppe bewusst, dass es für viele Betroffene und Angehörige eine Herausforderung ist, sich zu diesem Thema zu äußern und dass es dafür einen passenden, absolut vertraulichen Rahmen braucht.

Deshalb war es der Steuergruppe wichtig Aufschrei e.V., die unabhängige Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt, als Kontaktstelle für Betroffene und Angehörige einzubeziehen. Aufschrei berät und begleitet Betroffene bedarfsgerecht, ist absolut unabhängig von der Kirche und zu keinerlei Weitergabe von Daten verpflichtet. Im Rahmen der Kontaktstelle können sich hier alle Betroffenen, Angehörigen und Ratsuchenden zu den oben genannten Fragen und bei allgemeinem Gesprächsbedarf zum Thema Missbrauch Rat holen oder auf anonyme Weise Botschaften an die Steuergruppe zur Situation in der Gemeinde und zum Pfarrhaus überbringen.

Es gibt mehrere Wege mit der Kontaktstelle von Aufschrei in Verbindung zu treten:

• Während der Bürozeiten und zusätzlich an folgenden Terminen ist die Kontaktstelle von 18 bis 21 Uhr unter der Nummer 0781/31000 erreichbar: 17.04., 24.4., 2.5., 8.5., 16.5., 22.5., 30.5., 5.6., 12.6. Diese Termine werden extra für unsere Gemeinde zur Verfügung gestellt.

• Per E-Mail einen Gesprächs-Termin vereinbaren.

• Per Telefon einen Gesprächs- Termin vereinbaren.

Kontaktdaten:

Aufschrei e.V. Ortenauer Verein gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Erwachsene; Hindenburgstraße 28, 77654 Offenburg, Tel. 0781/31000, offenburg@aufschrei-ortenau.de, www.aufschrei-ortenau.de

Die Steuergruppe ruft auf: »Wenn Sie als Betroffene, Angehörige oder Menschen in deren Umkreis …

… zum Thema Missbrauch einen Rat suchen

… nach der Veröffentlichung des Berichts der Erzdiözese Gesprächsbedarf haben,

… überlegen, sich in das Beteiligungs-Projekt einzubringen,

laden wir Sie herzlich dazu ein, mit der Kontaktstelle in Verbindung zu treten.«

Ziel ist eine ehrliche, offene und vertrauensvolle Zukunft

Die Steuergruppe engagiert sich mit diesem Weg der Aufarbeitung für eine ehrliche, offene und vertrauensvolle Zukunft in der Gemeinde – für die gesamte Bevölkerung und für die nachfolgenden Generationen.

In den bisherigen Treffen in der Steuergruppe haben die Mitglieder immer wieder erlebt, wie fruchtbar und kraftspendend die Dialoge waren. Die Gruppe ist überzeugt, dass gemeinsam neue Wege gegangen werden können.

»Haben Sie Lust mitzuwirken und einen Beitrag für unsere Gemeinde zu leisten?« Personen, die Fragen zum Beteiligungs-Projekt zur Klärung der Zukunft des Pfarrhauses haben oder mit dem Gedanken spielen, an dem Runden Tisch mitzuwirken, können mit der Steuergruppe, in direkten Kontakt treten. »Die Steuergruppe freut sich über Ihre Kontaktaufnahme!«

Mitglieder der Steuergruppe

• Bonaventura Gerner, Pfarrer: bonaventura.gerner @se-zell.de, 07835/635812

• Ansgar Horsthemke: ansgar.horsthemke@se.zell.de, 0170 4879491.

• Fridolin Laifer: fridolin.laifer@se-zell.de, 0157 38782463

• Doris Lehmann: doris.lehmann1@web.de, 0157 80578424

• Oliver Lemke: oliver.lemke@se-zell.de, 0173 8765988

• Mathilde Zimmermann: post@stark-ev.info, Tel. 0160 6208234

Externe Moderatoren des Beteiligungs-Projektes

• Tobias Lang, Müllheim: tobias.lang@trigon.de, 017696137575

• Frank Domonell, Freiburg: info@domonell.de, 0171 460 8836