Horst Lehmann aus Oberharmersbach ist ein Mensch, der mit seinem Herzen denkt und handelt. Er ist ein engagierter Bürger, der sich für andere einsetzt, nicht nur in seiner Funktion als Vorstand der DJK Oberharmersbach. Vor einem Jahr hat er eine Familie aus der Ukraine bei sich aufgenommen. Was für ein paar Monate gedacht war, dauert mittlerweile über ein Jahr. Die Familie lebt immer noch in seinem Haus.
Horst Lehmann war am 27. Februar 2022 im Auto nach Offenburg unterwegs, als er im SWR-Radio hörte, dass 157 Heimkinder aus Kiew nach einer strapaziösen Fahrt in Freiburg angekommen waren. Das rührte ihn an. Und da er zu Hause genügend Platz hatte und nur Geld spenden nicht so sein Ding ist, beschloss er, eine Flüchtlingsfamilie in seinem Haus aufnehmen zu wollen. Platz für vier bis sechs Personen, egal in welcher Konstellation, war da.
Am Bahnhof
Wochenlang kämpfte mit der Bürokratie, sprach mit der Stadt Zell, der Gemeinde Oberharmersbach und dem Landratsamt. Seine Entschlossenheit ließ nicht nach. Schließlich fand er über einen Kontakt in München eine ukrainische Familie, die er bei sich aufnehmen konnte. Sie war über Moldawien, Rumänien und Polen nach Deutschland geflohen. Nastia kam nach vier Wochen in einer Münchner Notunterkunft mit ihren Kindern David (heute 7), Karima (5) und Raman (11) nach Oberharmersbach. Am 31. März 2022 wurde es konkret, am 4. April 2022 holte er die Geflohenen zusammen mit seiner Tochter in Offenburg am Bahnhof ab. Ein großer Koffer, eine Umhängetasche und zwei Kindertrolleys – mehr hatten die unbekannten Gäste nicht dabei. Seit diesem Tag wohnt die Familie bei Horst Lehmann. Sie leben in einer herzlichen Wohngemeinschaft, teilen Wohnraum, Küche, Bad. Private Zimmer für die Dauergäste gibt es in dem gemütlichen Haus genug, denn Lehmanns eigene Kinder sind schon ausgezogen.
Den kompletten Bericht und weitere Bilder finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.





