Am 11.11.2022 lud der Zunftrat der Bärenzunft Oberharmersbach zur traditionellen Hästaufe und Mottowahl ein.
Unter musikalischer Begleitung des Spielmannszuges ging es vom Dürrholder, gewohnter Treffpunkt am 11.11., in Richtung Rathausplatz. Die sechs Täuflinge wurden dabei von den Zunft räten umrahmt, damit keiner von ihnen abhanden kam oder es sich vielleicht doch noch einmal anders überlegen konnte.
Nach der Begrüßung durch Zunftmeister Lothar Killig konnten die Zunfträte ihre neuen Besen beim Putzen des Narrenbrunnens einweihen. Danach wurden die Hästäuflinge Manuel Brosemer, Niklas Ernst und Mathilda Franke als Bär, Patrick Ketz und Elke Heitzmann als Steinteufel sowie Robert Franke als Zunftrat getauft. Sie erhielten von Zunftmeister Lothar Killig den Narrensegen und wurden anschließend von den restlichen Zunfträten mit frischem Brunnenwasser „ordentlich geduscht“ – der ein oder andere Zunftrat und Zuschauer gleich mit.
Mottowahl im Stubensaal
Nach der Taufe ging es für alle Anwesenden in den Stubensaal des Hotel Bären. Nach der Begrüßung durch Zunftmeister Lothar Killig wurden vier Motto-Vorschläge durch den 3. Häsvogt Joachim „Männi“ Albrecht vorgestellt. Insgesamt wurden 24 Mottos abgegeben. Vier davon schafften es in die Vorauswahl, die die Oberharmersbacher Fasendgruppen gemeinsam mit dem Zunftrat in der jährlichen Gruppensitzung, die traditionell immer am Montag vor dem 11.11. stattfindet, getroffen haben. Die hiesige Auszählung erfolgte nun ebenfalls durch Vertreter des Zunftrats und der einzelnen Fasendgruppen. 83 gültige Stimmen wurden abgegeben. Mit 33 Stimmen gewann der Mottovorschlag von Niklas Ernst (Fan Club) die Wahl: „Gegensätze in O.H., am Fasendmändig sind sie da“.
Vorschau 50-jähriges Jubiläum
Neben Bekanntgabe der kommenden Termine und Auswärtstermine der Bärenzunft gab Zunftmeister Lothar Killig auch schon einen kleinen Ausblick auf das 50-jährige Jubiläum, welches die Bärenzunft am 28. Januar 2023 feiern wird.
Beginnen wird dieses mit einer Veranstaltung für die kleineren Hästräger und Narren mit dem Narresometreffen. Beginn ist um 13.00 Uhr auf dem Rathausplatz, von wo aus sich ein kleiner Kinderumzug in Richtung Reichstalhalle in Bewegung setzen wird.
Der Zunftrat hat sich aufgrund des Jubiläums dazu entschieden, den Kinderball zwar nicht abzusagen, diesen aber ausnahmsweise auch auf den 28. Januar 2023 zu legen und ihn gemeinsam mit dem Narresometreffen abzuhalten. So wird die Halle dann auch für alle Oberharmersbacher Kinder geöffnet sein, die aufgrund der Zusammenlegung dann auch die Möglichkeit haben, andere Zünfte und ihre Häs kennenzulernen.
Am Abend des 28. Januar 2023 dürfen dann die großen Hästräger feiern. Viele Zünfte haben sich bereits für den Fackelumzug und das anschließende Hästrägertreffen in der Reichstalhalle angemeldet. Der Zunftrat freut sich ebenfalls darauf, die Oberharmersbacher Fasendgruppen hier begrüßen zu können. Sowohl für das Narresometreffen am Nachmittag als auch für den Abend wird ein tolles, buntes Programm mit Auftritten und Tänzen auf die Beine gestellt. Ein Dank gilt an dieser Stelle den unterstützenden Vereinen, die sich schon dazu bereit erklärt haben, einen Programmpunkt beizusteuern – weitere Darbietungen sind natürlich sehr willkommen und erwünscht.
Fasend im gewohnten Ablauf
Neben dem Jubiläum wird die Bärenzunft wie gewohnt den Schmutzigen Dunschdig und den Umzug am Fasendmändig mit anschließendem Narrentreiben im Dorf ausrichten. Auch einen Narrengottesdienst wird es kommende Fasend wieder geben. Nach dem Gottesdienst, der am 12. Februar 2023 stattfindet, wird es für alle kleinen Narren eine Wurst im Weck auf dem Rathausplatz geben. Ehrenzunfträtin Martina Nessler, die gemeinsam mit Zunfträtin Marlen Engelmann als eingespieltes Team den Gottesdienst organisiert, rufte im Stubensaal nochmals, und mit einem leicht rügenden Blick in Richtung der eigenen Hästräger, zur Teilnahme am Gottesdienst auf.
Eine so vielfältige Fasend mit mehreren Veranstaltungen bedarf natürlich auch das Engagement der eigenen Vereinsmitglieder und Hästräger. Schriftführerin Selina Schmieder, die die Arbeitseinsätze zukünftig plant, wies darauf hin, dass die Listen in Arbeit sind und dass es aufgrund des Jubiläums dazu kommen kann, dass Hästräger eventuell zwei Arbeitseinsätze leisten müssen. Der Zunftrat bedankt sich im Voraus für das Verständnis und die Unterstützung und gab an dieser Stelle auch ein Riesenlob an alle Hästräger weiter, die ratzefatz den Plan des Arbeitseinsatzes für das Jahreskonzert der Miliz-und Trachtenkapelle am kommenden Samstag gefüllt haben.
Neugegründete Rentnergruppe
Anschließend berichtete Ehrenzunfträtin Martina Nessler von der Gründung einer neuen „Institution“ innerhalb der Bärenzunft: die Rentnergruppe (ab 60 Jahre). Gemeinsam mit den langjährigen Mitgliedern Reinhilde und Johann Frantz hat sie dies in die Hände genommen und bereits erste Ausflüge und Zusammenkünfte organisiert. Ihrem Wunsch, bei Veranstaltungen zukünftig einen reservierten „Rentnertisch“ bereit gestellt zu bekommen, wird der Zunftrat mit Sicherheit gerne nachgehen.
Zunftmeister Lothar Killig kündigt Abschied an
Zum Abschluss der Sitzung im Stubensaal entschuldigte sich Zunftmeister Lothar Killig mit einem Augenzwinkern für das leichte Durcheinander beim Abhalten der Versammlung. Seit zwei Jahren wurde aufgrund der Pandemie keine Fasend groß organisiert, die Zunfträte seien daher wohl etwas aus der Übung. Ernster wurde er, als er seinen eigenen Abschied verkündete. Lothar Killig, der seit bald 14 Jahren das Amt inne hat, wird sich nach der kommenden Fasend nicht mehr zur Wahl und für das Amt des 1. Zunftmeisters zur Verfügung stellen. So gehen er und seine Zunftratskollegen wohl auch etwas wehmütig an die Planung des Jubiläums und der Fasend 2023, auf die sich der gesamte Zunftrat aber nichtsdestotrotz schon immens freut.