Seit Beginn der Pandemie ist nichts mehr so, wie es einmal war. Aufgrund der gesetzlichen Auflagen war das Singen in den letzten zwei Jahren nur mit erheblichen Einschränkungen möglich. Eine schwierige Zeit für Chöre landauf, landab. Auch, weil selbst normale Treffen so gut wie nicht möglich waren. Die Konsequenzen hätte der Gesangverein »Frohsinn« bei seiner Mitgliederversammlung mit Neuwahl beinahe bitter zu spüren bekommen.
Im März 2020 hätte die Neuwahl der Vorstandschaft des Vereines stattgefunden. Sie musste aufgrund der Lage auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Am 18. März war es dann endlich soweit: Nach einer zweijährigen Verschiebung fand wieder eine ordentliche Generalversammlung im Bären-Cafe statt.
Das alte Team blieb länger im Amt
Seit 2020 suchte der Verein da schon Menschen, die sich als Kassierer, Schriftführer oder als Vorstand zur Wahl stellen. Einige Mitglieder aus Vorstandsreihen wollten sich nicht mehr der Wiederwahl stellen. Diese Tatsache kannten die Vereinsmitglieder bereits seit der Wahl 2017. Umso schöner, dass die Vorstände Raphael Hildebrandt (1. Vorstand), Simone Armbruster (2. Vorstand) und Karoline Kornmayer (3. Vorstand) sich in der Krise freiwillig bereit erklärten, ihr Amt bis zur nächstmöglichen Generalversammlung weiterzuführen. Ein weiterer Beweis für das Außerordentliche, das sie in all den Jahren in ihrem Ehrenamt für den Verein geleistet hatten. Nicht weniger gut arbeiteten Dominika Hättig und Ruldof Hug als Kassen- beziehungsweise Schriftführer.
Wird der Verein aufgelöst?
Aufgrund der turbulenten Zeit und besonderen Umstände der Pandemie, war es eine Herausforderung, Kandidaten für die neu zu besetzenden Positionen zu finden. Denn viel zu viele Unsicherheitsfaktoren und persönliche Umstände erschwerten die Entscheidung. Am Ende stand die Auflösung des Vereins im Raum.
»Auflösung inakzeptabel«
Die Generalversammlung wurde vom ehemaligen 1. Vorstand Raphael Hilde brandt eröffnet und geleitet. Nach der Totenehrung und den Berichten des 1. Vorsitzenden, des Schriftführers Rudolf Hug, der Kassiererin Dominika Hättig sowie des Kassenprüfers Klaus Lehmann wurde der Gesamtvorstand sowie die Kassiererin entlastet.
Die Neuwahl des Vorstands gestaltete sich schwierig. Bis zur Generalversammlung ließ sich keine sichere Nachfolge finden. So war nur noch auf ein »Wunder« zu hoffen, um die langjährige Tradition und den Verein vor der Auflösung zu bewahren.
Dank der spontanen Entscheidung von Stefan Lehman während des Tagesordnungspunktes »Neuwahl des Gesamtvorstands«, sich als Vorsitzenden zur Wahl zu stellen, konnte das Ende des Vereins nach fast 140-jähriger Erfolgsgeschichte verhindert werden. Diese Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, wie Stefan Lehman erklärte, doch eine Auflösung sei für ihn inakzeptabel gewesen, wenn man betrachte, was all die Vereinsmitglieder über all die Jahrzehnte aufgebaut und geschaffen hätten.
Rettung für »Canto Amici«
Dem einstimmig neu gewählten 1. Vorsitzenden Stefan Lehman gratuliert der Verein für sein spontanes, großherziges Engagement zur Rettung. Die Mitglieder freuten sich sehr, dass die Geschichte nun doch fortgeschrieben werden kann. Dank Stefan Lehman hat der Verein eine neue Chance. Durch die Neuwahl des Vorstands bleibt auch der Förderverein sowie der Jugendchor »Canto Amici« und der »Eltern-Kind-Chor« bestehen.
Chor sucht Proberaum
Jetzt steht viel Arbeit an: In den nächsten Monaten soll ein neues, motiviertes Vorstandsteam gebildet und ein neuer Dirigent gesucht werden. Für eine gelingende Probearbeit sucht der Verein außerdem noch eine passende Räumlichkeit. Ideen nimmt der Vorsitzende jederzeit gerne entgegen.
Was die Zukunft bringt
Sicher ist: Für die Zukunft braucht es weiterhin neue Ideen, Flexibilität, Engagement und Motivation jedes einzelnen Vereinsmitglieds, um auch neuen Mitgliedern den Spaß und die Freude am Singen zu vermitteln und die Zukunft des Vereins mit seinen Chören zur neuen Größe zu verhelfen.
Der 1. Vorstand Stefan Lehman freut sich über jede Unterstützung und neue Ideen in diesen herausfordernden und turbulenten Zeiten und bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen