Der Tourismus-Verein Oberharmersbach lädt am 30. April zum Maibaumstellen ein und will die Aktion in der Ortsmitte auf neue Beine stellen. Ab 18.30 Uhr heißt es: »S’ isch Mai-Fescht«.
Hier nun einige Fakten:
Die Tradition
Während der Brauch vom Maibaumstellen sich bereits im 16. Jahrhundert entwickelte, feiert diese Tradition in Oberharmersbach ein vergleichsweise junges zehn jähriges Jubiläum. Initiiert durch den Wirtschaftskreis Oberharmersbach wurde 2009 der erste Oberharmersbacher Maibaum in der Ortsmitte aufgerichtet. Geschmückt wird er heute wie damals mit Kranz und farbigen Bändern. Neben Glück, Segen und Wachstum den ein Maibaum bringen soll, so steht er in Oberharmersbach wohl auch für den Stolz auf die Erhaltung alter Handwerksrituale.
Der Baum
Den dafür geeignetsten Baum sucht Forstrevierleiter Hans Lehmann aus. Der typische Oberharmersbacher Maibaum ist eine Tanne aus dem Gemeindewald von ungefähr 18 bis 20 Meter. Den bis zur grünen Baumspitze am oberen Ende von allen Ästen befreiten Baumstamm schmücken die bemalten Wappen mit Motiven der ortsansässigen Gewerke. In Oberharmersbach sind das beachtliche 26 verschiedene Handwerke und das Schild der Musiker.
Der Einmarsch
Mit dem schallenden Klang von Fanfaren, Landknechttrommeln und Flöten des Spielmannszugs der Oberharmersbacher Bürgerwehr begleitet, wird der Maibaum am Vorabend dem 30. April feierlich mit dem Leiterwagen vom Kilwiplatz zum Rathausplatz geführt.
Das Aufstellen
Gegen 18.30 Uhr ist es soweit. Mit der Muskelkraft von rund 20 Oberharmersbacher Zimmermännern und Zimmerinnen, Präzision und Geschick, wird die Tanne mit so genannten Schwalben Stück für Stück in die Höhe gebracht.
Die anstrengende und nicht ganz ungefährliche Arbeit des Aufrichtens unter Leitung von Zimmermannsmeister Klaus Lehmann lässt die Zuschauer den Atem anhalten.
Der Tanz in den Mai
Mehr als sechs Paare der einheimischen Volkstanzgruppe zeigen in traditioneller Oberharmersbacher Tracht den kunstvollen Bändertanz. Die roten und weißen Bänder werden dabei durch genau einstudierte Drehungen zu einem Rautenmuster um den Maibaum geflochten. Musikalisch begleitet durch unzählige Volks-, Schunkel- und Stimmungslieder am Akkordeon werden aus einem Gesamtrepertoire von 50 Tänzen drei bis vier Stücke zum Besten gegeben.
Kulinarische Genüsse
Nach so viel Kraft und Geschick dürfen sich sowohl die Aufsteller als auch die Besucher auf das zünftige Maibaumfest im großen Festzelt freuen. Der Gesangsverein Oberharmersbach sorgt mit schmackhaften regionalen Schwarzwälder Vesperspezialitäten für das leibliche Wohl. Dazu werden frisch gezapftes Bier, leckere Maischorle und verschiedene alkoholfreie Getränke ausgeschenkt.
Die Musik
Die tief mit ihrer Heimat Oberharmersbach verwurzelte Truppe der Bla-Bli-Bla-Blasmusik Oberharmersbach ist alles andere, als langweiliges bla-bla. Die zehn Mann starke Band gilt weit über die Grenzen des Tals hinaus als Garant für Unterhaltung, Spaß und Begeisterung. Neben fetziger Musik bringt eine stimmungsvolle Show das Zelt zum Beben. Frech, jung, flippig, in ihrem Markenzeichen, den gelben Lederhosen, lassen sie den Funken überspringen und die Freude am gemeinsamen Musizieren spüren. Das rund vierstündige Heimspiel rund um Bandchef Sacha Huber sollte man also auf keinen Fall verpassen.
Das Fest
Feiern, Tanzen und kulinarische Genüsse gehören auch in Oberharmersbach untrennbar zum Aufstellen des Maibaums. Ob Einheimische, Handwerker nach getaner Arbeit oder Besucher – hier kommt man gesellig am Maibaum zusammen und pflegt die Oberharmersbacher Gemütlichkeit, Dank großem Festzelt bei jeder Witterung im Trockenen.