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Oberharmersbach | 2.05.2018

Schwarzwildpopulation bereitet Ärger

Jäger verstärken Schwarzwildbejagung – Angst vor der afrikanischen Schweinepest

Foto:
Bewähre Kräfte: Die Vorstandschaft der Jagdgenossenschaft mit (von links): Andreas Birk, Hubert Müller, Bernd Zimmermann, Burkhard Spitzmüller, Fridolin Lehmann, Klaus Echle, Meinrad Brosamer, Klaus Lehmann, Landolin Jilg jun. Foto: Lehmann-Archiv
von Karl-August Lehmann

Die Jahresversammlung der Jagdgenossenschaft im Stubensaal zeigte die gute Zusammenarbeit zwischen Grundstücksbesitzern und Jägern. Dennoch war der Rückblick des Vorsitzenden Bernd Zimmermann entscheidend geprägt durch die wachsenden Probleme mit dem Schwarzwildbestand.

Auffälligkeiten waren schon im Mai vergangenen Jahres im Bereich Wittum zu beobachten. Unabhängig von der Jahreszeit und den verschiedenen Regionen nahmen die Schäden im Jahresverlauf zu. »Das gab Ärger«, erinnerte Zimmermann an einen zuletzt besonders gravierenden Wildschaden im Jedensbach. Das Thema werde alle noch weiter beschäftigen.

Dazu verwies der Vorsitzende auf die vorliegenden Abschusszahlen. Wurden 2013 gerade 9 Wildschweine erlegt, 2016 waren es schon 15 und 2017 schließlich 39. »Wir sehen, die Jägerschaft hat reagiert«, lobte Zimmermann die Waidmänner und appellierte gleichzeitig an sie, die Schadensmeldungen ernst zu nehmen. »Die Afrikanische Schweinepest rollt auf uns zu«, warnte er mit einer Grafik über den Vormarsch der Virusinfektion vor einer möglichen weit größeren wirtschaftlichen Katastrophe. In manchen östlichen Ländern der EU sei, so Zimmermann mit Blick auf die Karte, dies bereits Realität. Um gegenzusteuern erinnerte der Redner an den Maßnahmenkatalog, um die Schwarzwildbejagung zu intensivieren.

Gegen dieses Problem schienen Unannehmlichkeiten mit dem Dachs und den durch ihn verursachten Schäden nahezu banal. Dennoch gelte es den Anfängen zu wehren und Zimmermann mahnte auch hier eine Bestandsregulierung an, um weiteren Verdruss möglichst zu vermeiden.

Die Jagdgenossenschaft setzt auch künftig auf eine gute Zusammenarbeit mit der Jägergemeinschaft. Zur Förderung des Nachwuchses hat die Vereinigung beschlossen, Jungjäger mit einem Zuschuss zu den Prüfungskosten zu unterstützen und auch bei der Jagdeinrichtung finanzielle Hilfe zu leisten. Dies ist zu verkraften, wie der Bericht des Kassiers Burkhard Spitzmüller zeigte. Im vergangenen Jahr war ein leichtes Plus in der Kasse zu verzeichnen.

Die anstehende Wahl brachte nur zwei personelle Veränderungen. Der Posten des Schriftführers, bisher von Hans Lehmann bekleidet, bleibt vorerst vakant. Bei den Beisitzern überließ Landolin Jilg sen. den Platz seinem Hofnachfolger Landolin Jilg jun. Bernd Zimmermann wurde als Vorsitzender bestätigt, ebenso wie sein Stellvertreter Klaus Lehmann. Kassier bleibt weiterhin Burk­hard Spitzmüller. Als Besitzer wurden gewählt für den Jagdbogen 4 Landolin Jilg jun. und Klaus Echle, für den Jagdbogen 5 Burkhard Spitzmüller und Fridolin Lehmann und für die Jagdbogen 6 und 7 Andreas Birk, Meinrad Brosamer und Hubert Müller.

Bürgermeister Richard Weith, dem die Leitung der Wahl übertragen war, lobte das Engagement der Jagdgenossenschaft. »Wir brauchen den Artikel 13 nicht«, zeigte er sich mit der bisherigen Arbeit zufrieden. Nach diesem jüngst in das »Jagd- und Wildtiermanagementgesetz« (JWMG) eingefügten Passus kann die Aufgabe einer Jagdgenossenschaft auf die Gemeinde übertragen werden, falls sich niemand mehr für diese Aufgabe zur Verfügung stellen sollte. Diese und andere Bestimmungen des JWMG wurden ohne Gegenstimme in die Satzung der Jagdgenossenschaft übertragen.

Seit Jahr und Tag ist die Jägerschaft zur Jahresversammlung eingeladen. Diese Transparenz bestimmt wesentlich die gute Zusammenarbeit. Jetzt hat die untere Jagdbehörde davon Wind bekommen und die Jagdgenossenschaft aufgefordert, durch formellen Beschluss diese Versammlung zu einer öffentlichen Veranstaltung zu erklären, wenn schon so dazu eingeladen werde. Mit einstimmigem Beschluss entsprach die Versammlung diesem Ansinnen der unteren Jagdbehörde.

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