Bei kühlem Herbstwetter feierte am Sonntag Oberharmersbachs Bevölkerung zusammen mit zahlreichen Gäste in gewohnt traditioneller Weise das Namensfest ihres Kirchenpatrons »St. Gallus«.
Das Mitwirken der Traditionsvereine in ihren Uniformen und der Fahnenschmuck entlang der Straßen und an den Häusern belegten einmal mehr, welch große Bedeutung dieser Tag im Jahreskreislauf der örtlichen Feste hat.
Den Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Bonaventura Gerner. Der Leiter der Seelsorgeeinheit freute sich bei der Begrüßung der zahlreichen Gläubigen, dass rechtzeitig zum Patroziniumsfest die Arbeiten in der Pfarrkirche abgeschlossen werden konnten. Das Leben des Kirchenpatrons stand im Mittelpunkt seiner Predigt und den Gebeten. Wie schon Abraham hat auch Gallus seine Heimat verlassen, ist Gottes Ruf gefolgt, um den Alemannen das Evangelium zu verkünden. Er sei seinen Weg für Gott gegangen, sagte der Geistliche und stellte die Frage: »Für wen gehst du?« Der heilige Gallus sei für uns ein Glaubensvorbild, sagte Gerner und bat Gott darum: »Erhalte uns die Freude, die aus dem Glauben kommt.« Zu Beginn des Hochamts stimmten die Gläubigen das St. Gallus-Lied nach einem alten Choral des Klosters St. Gallen an. »Unsere Kirche ward dem Namen des St. Gallus einst geweiht«, heißt es darin. Es endet im Refrain: »Heiliger Gallus, Schutzpatron, bitt’ für uns an Gottes Thron.« Eindrucksvoll erklang von der Empore herab die Spatzenmesse von Wolfgang Amadeus Mozart und das »Halleluja« von Georg Friedrich Händel. Wolfram Dreher dirigierte die Sängerinnen und Sänger des örtlichen Kirchenchors und der Chöre aus Biberach und Zell a. H., deren Vortrag von einem Instrumentalensemble und von Dieter Benson auf der Orgel begleitet wurde. Für zahlreiche Schaulustige war das militärische Zeremoniell der Traditionsvereine auf dem Rathausplatz wieder ein Erlebnis. Die Bürgerwehr zog zu den Marschklängen von Spielmannszug und Miliz- und Trachtenkapelle in die Pfarrkirche ein und hielt am Altar die Ehrenwache. Am Nachmittag nach dem Vespergottesdienst erwiesen die Vereine mit dem Präsentiermarsch und drei Ehrensalven vor dem Pfarrhaus Pfarrer Gerner und seinem Amtsbruder Pfarrer Seibt ihre Reverenz.