Wer zur Eröffnung des »Harmersbacher Vesperwegs« am Sonntag mitwandern wollte, der brauchte neben Rucksack und Wanderschuhe auch Schirm, Hut und Regenjacke. Nieselregen begleitete die zahlreichen Teilnehmer, die sich aber von den widrigen Bedingungen nicht die gute Laune verderben ließen.



»Es ist etwas Schönes entstanden«, freute sich Bürgermeister Siegfried Huber bei der Begrüßung der Gäste vor der Tourist-Info in der Reichstalhalle und stellte ihnen den Weg, die markanten Aussichtspunkte und die Einkehrmöglichkeiten auf dem »Genießerpfad« vor. Über 14 Kilometer ist er lang und der Wanderer muss dabei einen Gesamtanstieg von 490 Metern überwinden, wird aber für die Anstrengung mit einer herrlichen Aussicht und regionalen Gaumenfreuden belohnt.
Als »interkommunales Projekt« bezeichnete Bürgermeister Huber die Realisierung, denn der Weg führt über Oberwolfacher Gemarkung zur Kreuzsattelhütte, weshalb auch Gabriele Schäfer als Vorsitzende des dortigen Schwarzwaldvereins und gleichzeitig Bezirksvorsitzende des Kinzigtals in Begleitung der 1. Bürgermeisterstellvertreterin Erna Armbruster zur Eröffnungsfeier gekommen war. Knapp 8.000 Euro betrugen die Sachaufwendungen für die Gemeinde, davon wurden 50 Prozent vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord bezuschusst. Huber dankte dem stellvertretenden Geschäftsführer Christian Schütt, der für die Förderung zuständig ist.
»Wandern liegt im Trend«, sagte dieser und freute sich, dass Oberharmersbach nun ein attraktives Premium-Angebot machen kann. Unter den Gästen der Eröffnungsfeier war auch Patrick Schenk vom Schwarzwaldverein Freiburg, der im Hauptverein Kommunen und Schwarzwaldvereine zum Thema Wege berät und den »Harmersbacher Vesperweg« zertifiziert hat.
In Erinnerung werden die Wanderer sicherlich die kreativ gestalteten Sitzmöglichkeiten entlang der Strecke behalten, die zu einer Rast und zur Stärkung mit einem Rucksackvesper einladen. Verantwortlich dafür waren Bauhofleiter Stefan Lehmann und Bernd Huber. Lang war die Liste mit weiteren Namen, denen Bürgermeister Huber für die Umsetzung des Projekts dankte: Tourismus-Geschäftsführerin Jill Löffler und ihren Mitarbeiterinnen, ihrer Vorgängerin Julia Laifer, die mit den Grundstückseigentümern die Gespräche geführt hat, ohne deren Einwilligung die Wegführung nicht möglich gewesen wäre, und nicht zuletzt Xaver Weber vom einheimischen Schwarzwaldverein für die Beschilderung.
Musik erwartete die Wanderschar in den Vesperstuben Langenberg, Harkhof und bei der Kreuzsattelhütte. Organisiert von Jill Löffler sorgten die »Bla-Bli-Bla-Blasmusik«, die Akkordeonspieler Alfons Isenmann und Meinrad Jilg sowie Paul Boschert mit seinem Alphorn für Unterhaltung. Wer nicht so gut zu Fuß war, der konnte sich mit einem Shuttle-Bus von der Reichstalhalle zum Harkhof und wieder zurückfahren
lassen.