Einmal mehr war der Schwarzweiß-Ball ein weiteres Glanzlicht in der einheimischen Fasent. Die Narren des SVO-Fanclubs boten am Freitag in der Reichstalhalle den knapp 300 Besuchern ein Programm wie ein gutes Fußballspiel des SVO: temporeich, mit überraschenden Idee und zahlreichen Volltreffern.
»Die Unterdorfer und Dörfler haben uns das Niveau geklaut«, befürchtete zu Beginn »Stadionsprecher« Marius Eppinger und bat das Publikum: »Wer es findet, soll es bis Mitternacht abgeben«. Seine Sorge war unbegründet, denn von Anfang an präsentierten sich die Fanclub-Narren in Hochform.
Schwarzweiß war schon beim Einmarsch Trumpf, bei dem die Akteure als Pandabären mit ihrem »Pfleger« Niklas Ernst zusammen mit dem Publikum ein gymnastisches Aufwärmprogramm absolvierten. Wird der Panda zum neuen Maskottchen des SVO? Auch Oberfan Karolina Kornmayer hatte einen in Gestalt von David Hug mitgebracht und stellte in der Bütt dem Publikum die »Top-Elf« der Liga in treffenden Versen und in Bildern vor, die es, so ihr Traum, bis in die Bundesliga schaffen wird. Und da geht es nicht ohne einen tierischen Glücksbringer. Weil es für den SVO derzeit perfekt läuft, gab es für den Oberfan überhaupt nichts zu meckern, dafür erfuhr das Publikum einige interessante Neuigkeiten über Trainer und Spieler, wozu der Panda in Liedform seinen Senf dazugab.
Auf Tour in den Zoo waren die Kiga-Kinder des Fanclubs und gingen, altklug oder treu-doof, ihren Betreuerinnen ziemlich auf den Wecker. Im Tiergehege konnten sie einige exotische SVO-Viecher bewundern. Doch das hätten sie auf dem Sportplatz auch gekonnt. Für´s Dorfbecke hatten die Narren zudem noch eine Geschäftsidee parat und ließen Chefin Rita am Dorfer Bahnhof mit Bauchladen aufmarschieren, die den Reisenden Brezeln verkaufte. »Beim Kerl mit Hut wird’s einfach gut« hieß es dann und für die Glanznummer des Abends versammelten sich zu einem Eierlikörchen bei Gastgeber Udo Lindenberg Stars und Sternchen aus der Schlagerwelt, angefangen von Andrea Berg und Robert Blanco bis hin zu Michelle, Helene Fischer und Florian Silbereisen.
Mit dabei waren auch Felix und Sascha Huber, deren »VaterSohn«-Musik-Projekt von Alexander Hug und Sven Schneider aufgegriffen wurde. Sie besetzten das Musikerpodest und sangen perfekt den Titelsong »Zwei unter vielen.« Was sich dann auf der Bühne abspielte, war Blödelei in Vollendung und deswegen der pure Fasentspaß. So etwas wird von den urigen Typen des Fanclubs einfach erwartet. Perfekt parodierten die Akteure die Stars, vor allem David Hug als Udo Lindenberg. Wäre der Alt-Rocker im Saal-Publikum gesessen, er wäre sicherlich genauso begeistert gewesen wie das Publikum. Zu »We are the World« stimmten dann alle zum Schluss ein Loblied auf die Harmersbacher Fasent an.
Zwei Hingucker waren auch wieder die Balletts. Was die Mädchen unter der Regie von Esther Braun boten, war eine perfekte Choreografie auf sportlich höchstem Niveau. Rustikal, aber nicht weniger eindrucksvoll zeigten sich die Burschen, die sich zu »Ich und mein Holz«, einstudiert von Pia Lehmann, als kernige Holzfäller präsentierten. Groß war der Applaus, als sich am Schluss noch mal alle Akteure auf der Bühne zeigten, von wo aus eine Polonaise in eine lange Nacht startete, zu der »Felix der Glückliche & Oxana« die passende Musik lieferten.