Fahles Mondlicht und Nebel, Rauhreif, morgendliche Stille: Zur beinahe »unchristlichen« Zeit sind kurz nach vier Uhr morgens Mitglieder des Liturgiekreises eine Dreiviertelstunde beschäftigt, um in der Pfarrkirche St. Gallus 609 Kerzen zu entzünden. Die freiwilligen Helferinnen bereiten an diesem Donnerstagmorgen das jährliche Rorateamt vor, das um 5 Uhr beginnt.
Lautlos richten die Kerzen ihr flackerndes Licht nach dem Luftzug aus, wenn ein weiterer Gottesdienstbesucher die Tür öffnet. Der anmutige Kerzenschein stimmt die Gläubigen auf den Gottesdienst ein. Nur das eine oder andere LED-Lämpchen leuchtet kurz auf, um beim Lesen etwas zu helfen. Pfarrer Bonaventura Gerner zelebriert die Messe mit dem Rücken zum von Kerzen erleuchteten Kirchenschiff. Die Gläubigen haben sich in der Apsis rund um den Altar versammelt. Die begleitenden Texte des morgendlichen Gottesdienstes haben die »Sehnsucht nach Licht« als Thema.
Agnes Serrer und Susanne Lehmann setzen in der morgendlichen Stille mit anmutigen Klängen der Zither musikalische Akzente. Zum abschließenden gemeinsamen Frühstück trafen sich die Gottesdienstbesucher im Pfarrzentrum.





