Der Alpenverein Nordrach organisierte kürzlich eine Wanderung durch das idyllische Wehra-, Murg- und Albtal im Schwarzwald. An zwei aufregenden Tagen erkundeten die zwölf Teilnehmer die malerische Landschaft und genossen unvergess liche Ausblicke. Die Route führte sie von Schopfheim bis zum charmanten Städtchen Görwihl, mit Übernachtung in Herrisch ried. Wanderstrecke gesamt: 49,5 Kilometer und 1.000 Höhenmeter.
Am ersten Tag machte sich die Gruppe nach einer angenehmen Zugfahrt von Biberach über den »Badischen Bahnhof« in Basel auf den Weg. Bei bewölktem Himmel, aber voller Vorfreude, begannen sie ihre Wanderung in Schopfheim auf einer Route, die mit weiß-schwarzen Raute-Markierungen gekennzeichnet war. Durch Felder und Wiesen folgten sie den Pfaden in eine weite Senke, wo normalerweise der Eichener See zu bewundern ist. Leider war der See aufgrund des wasserdurchlässigen Karstgesteins nicht zu sehen. Von diesem Punkt an teilten sich der legendäre Westweg und der Hotzenwald Querweg bis zur Gemeinde Hasel ihren Weg.
Auf urigen Pfaden
Ein Flickenteppich aus Feldern, Weiden und bewaldeten Hängen erfreute die Wanderherzen. Abwechslungsreich auf Forstwegen und schmalen Waldpfaden wanderte man über einen niedrigen Höhenzug der Wehratalsperre (422 m) entgegen. Eine wohlverdiente Vesperpause konnte noch genossen werden, bevor ein Regenschauer die Wanderer bis zum und um den langgezogenen Wehrastausee begleitete. Nun folgte der einzige, längere Aufstieg des Tages. In einigen Kehren stieg man auf urigen Pfaden bis zum Langen Eck (1.039 m) auf, dem höchsten Punkt im Hotzenwald.
Auf dem Plateau befindet sich der Pumpspeichersee Hornbergbecken, der über unterirdische Kanäle mit dem Wehrastausee verbunden ist. Wetterbedingt ließ sich der Blick zu den Vogesen nur erahnen.
Der Aufstieg zur Ödlandkapelle (1.026 m) wurde mit einer meditativen Rast und einer schönen Weitsicht in Richtung Schweizer Berge belohnt. Eine Fülle von Bärwurz erfreute jeden Pflanzenliebhaber.
Sanft bergab führte der Hotzenwald Querweg dann zum Etappenziel Herrisch ried (884 m). Im Traditionsgasthaus »Zum Ochsen« bezog die Gruppe das Quartier und genoss in den letzten Sonnenstrahlen in geselliger Runde das Abendessen.
Bergauf, bergab
Nach einem guten Frühstück startete die Gruppe zur zweiten Etappe auf dem Hotzenwald Querweg. Über weite Wiesen und durch ein kleines Waldstück führte der Weg in das weitläufige Tal der Oberen Murg. Kleine Dörfer, vereinzelte Höfe und weite, saftige Wiesen prägen die Landschaft. Gleich im Anschluss ging es ein Stück bergauf. Aber der Aufstieg lohnte sich allemal, denn oben auf dem Gugel (996 m) erwartete die eifrigen Wanderer ein Aussichtsturm mit Fernsicht über den Schwarzwald sowie bis hin zu den schroffen Alpengipfeln. Auch das schweizerische Kernkraftwerk in Leibstadt mit dem Kühlturm war zu sehen.
Sehr nette Wirtsleute vom Ortsverein Herrischried bewirtschaften das gemütliche Gugelstüble. Vom Gugel aus führte der Weg fast ausschließlich bergab in das Städtchen Görwihl (675 m). Perfekt für eine Kaffee- und Kuchenpause in einer Bäckerei.
In der Botanik
Frisch gestärkt und frohen Mutes, trotz der tiefschwarzen Wolken, wurden die letzten Kilometer bewältigt. Der Wettergott hielt den Regen glücklicherweise zurück. Die Überquerung der tiefliegenden Alb war sehr beeindruckend. Die Gewässer der Wehra, Murg und Alb und anderen fließen rechtsseitig dem Hochrhein zu.
Bald erreichte die Gruppe das romantische Dorf Eschbach mit dem Wasserschloß (540 m). Unterwegs wurden immer wieder neue Wildkräuter entdeckt und den wissbegierigen Bergfreunden erklärt.
Mit dem Zug zurück
Nur noch bergab ging es dann zum Etappenziel Waldshut (330 m), immer mit einem kurzen und fantastischen Blick auf die Hochrheinschleife. Glücklich fuhren die Weitwanderer mit der Bahn über Bad Säckingen und Rheinfelden nach Basel »Badischer Bahnhof«. Die Aufenthaltszeit wurde gerne mit einem »Getränk-togo« überbrückt und alle ließen die beiden schönen Naturwandertage nochmal Revue passieren. In dieser harmonischen Runde dankte man der Wanderführerin Dagmar Vollmer herzlich für die gute Organisation. Alle Züge brachten die Teilnehmer wieder gut und pünktlich in ihre Heimat.