Das letzte Juliwochenende, traditionell ein fester Termin im Jahreskalender des Gitarrenvereins Nordrach, ist reserviert für den Jahresausflug, der in diesem Jahr in den Bayerischen Wald in die Westernstadt Pullman City führte.
Früh am Freitagmorgen starteten die Mädels und ihrem Hahn im Korb mit dem Bus, selbstverständlich auch allerlei Westernutensilien im Gepäck. Das Organisationsteam des Ausflugs sorgte mit ihren Einlagen für eine lustige, kurzweilige Fahrt. Die Gitarristen wurden auf die gebuchte einfache Unterkunft bestehend aus Blockhütten ohne fließendes Wasser vorbereitet. Für jede Hütte musste ein Häuptling ernannt werden, der sich fürsorglich um seine Hüttenmitbewohner zu kümmern hatte. Dafür erhielt er ein Notfallpaket mit Utensilien für die nächtlichen Bedürfnisse. Haarbänder mit bunten Federn wurden verteilt, die auf keinen Fall, unter Androhung einer Strafe, abgenommen werden durften.
Welt der Cowboys und Indianer
Am Nachmittag war die Westernstadt erreicht, nach einer Einlasskontrolle durften die Hütten bezogen werden und gleich war man mitten drin in einer Welt der Cowboys und Indianer. An diesem Wochenende konnten die Tage der Indianer, indianische Kultur und Tradition hautnah erlebt werden. Eine eindrucksvolle Show über die amerikanische Geschichte, von der Entdeckung durch Kolumbus, dem Goldrausch, die Besiedelung durch die Europäer und die damit verbundene Vertreibung der Indianer, die im Einklang mit der Natur lebten, war das erste spannende Erlebnis.
Eine Führung durch die Stadt mit vielen Erläuterungen machte deutlich, dass die Wild-West-Atmosphäre kein Kostümball, sondern gelebte Geschichte von Hobbyisten ist, die für eine besondere Atmosphäre sorgen. Und welch eine Überraschung, als ein Vereinsmitglied auf dem „Wanted-Plakat“ vor dem Office des Sheriffs angeschlagen war und auch sogleich verhaftet wurde. Nur mit viel gutem Zureden konnten die Vereinskameradinnen die hinter Gittern Sitzende wieder befreien.
Winnetou I – ewige Freundschaft
Am Abend stand dann auch schon ein weiterer Höhepunkt auf dem Programm. „Winnetou I – ewige Freundschaft“ begeisterte in einer spannenden Show in der Arena die Zuschauer. Die Geschichte der Entstehung der Freundschaft zwischen Winnetou und Old Shatterhand wurde spannend mit viel Action, Stunts und Pyrotechnik dargeboten. Zum Einsatz kamen Bisons und jede Menge Pferde.
Den Abend ließen die Gitarristen bei einem kühlen Getränk in einer der Bars mehr oder weniger lang ausklingen.
Nach einem hervorragenden Frühstück im großen Saloon stand der Samstagvormittag zur freien Verfügung, um die Stadt zu erkunden. Gelegenheit, einen neuen Westernhut zu kaufen, oder sich von der indianischen Kultur mit ihrer Geschichte und Handwerkskunst beeindrucken zu lassen. Besonders interessant war für alle der Authentik-Bereich. Dieser wird von Privatpersonen bewohnt und betrieben. Die Gebäude und die Außenbereiche werden so authentisch wie möglich aufgebaut und gestaltet und bieten historischen Darstellern eine Plattform, um in ihrer Freizeit die Geschichte Amerikas darzustellen. Auch die Gelegenheit selbst einmal mit dem Pferd durch die Main-Street zu reiten wurde genutzt. Für den Nachmittag wurde vom Organisationsteam eine Überraschung angekündigt.
Line-Dance-Tanzstunde absolviert
Treffpunkt war der große Saloon. Der überaus freundliche und gutaussehende Geschäftsführer war für dieses Event gebucht und alle hatten jede Menge Spaß in der folgenden Line-Dance-Tanzstunde. Die gemeinsame Formation klappte so gut, dass gleich ein Video, selbstverständlich auf eines der neuen Jahreskonzertlieder, gedreht wurde.
Auch der Rest des Nachmittags stand unter dem Thema Video-Drehs für das kommende Jahreskonzert. Schlägereien, Trinkgelage, die Gitarristen hatten wieder jede Menge Ideen um passende Westernszenen darzustellen.
Ein Höhepunkt an diesem Abend war eine Veranstaltung mit indianischen Tänzen in authentischer Kleidung. Gäste aus Mexiko mit berühmten Vorfahren von indianischen Stämmen waren zu Gast. Bei Lagerfeuerromantik mit Gitarre und Gesang neben den Blockhütten klang der Abend aus.
Ein letztes ausgiebiges Frühstück beendete am Sonntagmorgen den Besuch in Pullman City. Die Hütten wurden geräumt, ziemlich müde die Heimreise angetreten. Die Welt, die man zwei Tage um sich herum vergessen hatte, wurde langsam wieder wahrgenommen. Nach einem Mittagessen in einem schönen bayerischen Biergarten ist der Bus gut in der Heimat angekommen. Ein besonderer Dank galt dem Organisationsteam mit Spaßgarantie Sonja, Anja und Selina. Erst einmal genießen die Mitglieder des Vereins die Sommerpause, bevor es dann in die heiße Vorbereitungsphase fürs Jahreskonzert geht.
Die nächsten Konzerttermine des Gitarrenvereins
Am 18. September beim Weinfest in Gengenbach. Das Jahreskonzert findet am 5. und 6. November 2022 statt.