Unter dem Motto »Von der Beere zum Likör – ein Abend mit der Pfifferlin-Zetzel« waren die Besucher des Moospfaff-Monats Oktober am Samstag zu einem unterhaltsamen Abend auf den festlich beleuchteten Boschert-Hof im Ernsbach eingeladen.
Der Hof liegt am Nordracher Obstbrennerweg und ist nicht nur für seine außergewöhnlichen Liköre bekannt, sondern auch für die Kreativität der Hofbesitzerin Angela Boschert, die mit ihren selbstgemachten Tonarbeiten Haus und Hof verschönert.
Fast 40 Interessierte hatten sich angemeldet, und so musste Angela Boschert kurz umplanen, um für alle ein schönes und gemütliches Plätzchen zu haben. Bei der Begrüßung in der Brennereierzählte Angela Boschert in ihrer Rolle als Pfifferlin-Zetzel alles Wissenswerte über die Likör-Herstellung auf ihrem Hof. Vom Ursprung des Brennens bis zur Auswahl der verschiedenen Früchte und Kräuter, alles kommt hier direkt vom Hof und wird in wohlschmeckende Brände und Liköre verarbeitet. Zur Begrüßung gab es gleich einen Moospfaff-Likör, diesmal heiß serviert und mit Sahne und Zimt, um sich zu wärmen und stilecht auf den Abend einzustimmen.
Dann wurden die Gäste in den urig beleuchteten ehemaligen Saustall des Hofes gebeten. Mit hofeigenem Vesper, liebevoll gerichtet und serviert, wurden die Besucher verwöhnt: es gab verschiedene Wurstspezialitäten, Speck, Schmalz, Bibbeliskäs und selbstgebackenes Brot bis alle statt waren.
Nun fand sich auch die Pfifferlin-Zetzel mit zur Gruppe ein und wollte sich gerne dazu setzen um ihr eigens mitgebrachtes Vesper zu genießen und von ihrem Tag zu erzählen. Sie war gerade auf dem Rückweg ins Dorf und hatte beim Pilze suchen ihren Korb gut gefüllt: Steinpilze und Pfifferlinge waren darin zu finden. Die Zetzel stellte gleich klar, dass ihr Name keineswegs von den Pfifferlingen käme.
Nun erzählte sie den gespannten Zuhörern von ihrem Heimweg in der hereinbrechenden Nacht und dass ihr heute schon sicher der Moospfaff begegnet sei. Den etwas unkundigen Besuchern erklärte sie ausführlich die verschiedenen Geschichten rund um die Sagengestalt des Moospfaffs und in welcher Gestalt einem der Moospfaff begegnen könne. Sogar in Form von zwei um ein Feuer tanzenden Hasen sei der Moospfaff schon erschienen. Generell müsse man auf der Nordracher Seite nicht wirklich Angst vor dieser Sagengestalt haben, aber auf der Hut sollte man trotzdem sein. Schon viele Wanderer hat er stundenlang an der Nase herumgeführt und dafür gesorgt, dass sie erst nach Stunden ihren Weg wieder finden konnten.
Nach dem unterhaltsamen Auftritt der Pfifferlin-Zetzel saßen die Besucher noch gemütlich zusammen, genossen die kurzweiligen Gespräche, tauschten sich über ihre eigenen Erfahrungen mit dem Moospfaff aus und probierten noch den einen oder anderen außergewöhlichen Likör aus Angela Boscherts Schatzkammer.