Bei der Jahreshauptversammlung der Nordracher Feuerwehr wurde über ein ereignisreiches Jahr berichtet. Der Personalstand entwickelt sich sehr gut, durch viele besuchte Aus- und Fortbildungen sowie Beschaffungen konnte die Leistungsfähigkeit der Wehr weiter verbessert werden. Für 50 Jahre Mitgliedschaft erhielt Ehrenkommandant Reiner Braun eine Ehrung.
Im Lehrsaal des Feuerwehrgerätehauses begrüßte Kommandant Heiko Spinner alle aktiven Mitglieder, die Altersmannschaft und die Jugendfeuerwehr. Bürgermeister Carsten Erhardt und Vertreter des Gemeinderates, Günter Eble und Ansgar Horsthemke, hieß er herzlich willkommen. Die DRK Ortsgruppe vertrat Bernhard Volk.
Die Wehr wurde insgesamt elf Mal zu Einsätzen verschiedener Art alarmiert, wonach man von einem ruhigen Jahr sprechen kann und glücklicher Weise von großen Einsätzen verschont blieb. Zu Verkehrsdiensten war die Wehr am Weißen Sonntag, bei der Kilwi, beim Martinsumzug und der Fasent im Einsatz.
Insgesamt traf sich die Mannschaft zu 22 Übungen und mehreren Fortbildungen mit den unterschiedlichsten Themen. Die Atemschutzträger absolvierten die vorgeschriebene Heißausbildung in Ettenheim und besuchten die Übungsstrecke für Atemschutz in Hausach. Am Maschinenhaus der Klausenbachklinik wurde die Hauptübung im Frühjahr durchgeführt, die Herbstübung fand beim landwirtschaftlichen Anwesen der Familie Walter im Hutmacherdobel statt. Bei beiden Übungen festigte man auch die Zusammenarbeit mit der Stützpunktfeuerwehr aus Zell a. H. und dem DRK Ortsverein Nordrach. Der Einladung zur Frühjahrsübung im Stadtkern von Zell folgte man gerne und nahm mit Lösch- und Tanklöschfahrzeug daran teil.
Wissen und Können erweitert
Einige Mitglieder der Wehr erweiterten ihr Wissen in überörtlichen Lehrgängen. In einem 70 Stunden dauernden Lehrgang absolvierten Vanessa Bruder, Jakob Nepple, Josua Webering und Ion Miculaicuic die Ausbildung zum Truppmann Teil 1 in Gengenbach und im Anschluss zusätzlich noch den Lehrgang zum Sprechfunker in Haslach, was Grundlage für die weitere Fortbildung ist. Zum Truppführer ließen sich Johannes Schnurr und Manuel Nepple ausbilden. Nach einem Lehrgang in Hausach dürfen nun Michael Huber, Sebastian Schwarz und Lukas Lehmann als Atemschutzgeräteträger eingesetzt werden.
Die Führungskräfte nahmen an zwei Fortbildungen auf Kreisebene in Gengenbach teil. Bei einem Jahrsicherheitstraining für Einsatzfahrzeuge konnten sich zwei Maschinisten fortbilden.
Norbert Wußler aus Ohlsbach führte für alle eine sehr interessante und lehrreiche Unterweisung im Umgang mit der Motorsäge durch.
Personell und technisch gestärkt
Erfreulich entwickelt sich die Personalsituation. Durch zwei Übernahmen aus der Jugendfeuerwehr, Vanessa Bruder und Jakob Nepple, sind mittlerweile 39 Mitglieder in der Feuerwehr aktiv.
Die Gemeindeverwaltung hatte den vorgelegten Beschaffungsplan genehmigt und somit konnte die Ausrüstung der Wehr weiter optimiert werden. Für alle aktiven Mitglieder gab es neue Helme, noch fehlende Ausgehuniformen wurden
ergänzt, womit nun ein einheitliches Auftreten gewährleistet ist. Alte Meldeempfänger konnte man ersetzen und die Ausrüstung für den neuen TS-Anhänger beschaffen. Die Jugendfeuerwehr erhielt neu Spinde zur Unterbringung ihrer persönlichen Ausrüstung.
Gemeinsame Freizeit
Wichtig im Jahresverlauf und für eine gute Stimmung in der Truppe unerlässlich sind die Aktivitäten zur Kameradschaftspflege. Die Familienwanderung am Vatertag viel sprichwörtlich ins Wasser, kurzerhand traf man sich mit Frauen und Kindern zum Grillfest auf der Rautschhütte. Zur Viehscheid ins Allgäu führte der 3-tägige Jahresausflug, von Lothar Doll mit einem Reiseunternehmen wieder hervorragend organisiert.
Beim Arbeitseinsatz an der Rautschhütte galt es das Brennholzlager zu füllen. Der marode Vorplatz mit Treppe an der Hütte wurde durch die »Bauabteilung« der Wehr erneuert.
Nach getaner Arbeit trafen sich alle zu einem zünftigen Hüttenabend, welchen wie auch die Arbeiten, Hüttenwart Günter Schnurr und seine Frau Edith gewohnt perfekt organisiert hatten.
Das traditionelle Sommerfest beim Gerätehaus war ein voller Erfolg. An beiden Tagen fanden zahlreiche Besucher den Weg zur Feuerwehr. Es war vor allem beeindruckend, wie viele Einheimische zum Fest kamen und damit die Arbeit der Wehr unterstützten.
Aktionen der Jugend
Die Jugendwarte Florian Brückner und Manuel Nepple berichteten über die vielfältige Jugendfeuerwehrarbeit. Einige »Highligths« für zwei Mädchen und acht Jungs waren der Blaulichttag in Zell, ein tolles Hüttenwochenende zusammen mit der Biberacher Jugendfeuerwehr und der Ausflug in die Kletterhalle nach Offenburg. Beim Weihnachstmarkt konnte mit dem Verkauf von Brutzelfleisch die Kasse aufgebessert werden. Zukünftig wird Vanessa Bruder die beiden Jugendwarte unterstützen.
Aktivitäten der Senioren
Ehrenkommandant und Obmann der Altersabteilung Reiner Braun, berichtete über die Aktivitäten der Senioren. Er selbst nahm an überörtlichen Dienstbesprechungen teil und besuchte mit den Obmännern des Ortenaukreises den Landesfeuerwehrtag in Heidelberg. Traurigster Anlass war die Teilnahme an der Beerdigung des völlig unerwartet verstorbenen Kreisobmannes Georg Lechleiter aus Appenweier.
Bei der Brennerei Brosamer in Biberach und bei der Weihnachtsfeier der aktiven Wehr wurde die Kameradschaft gepflegt. Leider lässt der Gesundheitszustand bei einigen Mitgliedern nur eingeschränkte Tätigkeiten zu, trotzdem versucht man noch so viel als möglich zusammen zu unternehmen.
Bilanz und Ausblick
Dem Bericht von Kassierer Günter Schwarz konnte man einen leichten Rückgang des Kassenstandes entnehmen, was einigen Investitionen Rechnung trug. Für die Festhütten gab es eine neue Dacheindeckung und für die Erweiterung und Erneuerung diverser Gerätehauseinrichtungen entlastete man die Gemeindekasse.
Einen Ausblick auf bevorstehende Aktivitäten gab Kommandant Heiko Spinner. Momentan sei man in Gesprächen zur Installation eines gemeinsamen Schlauchpools mit den Nachbarwehren. Bei den Einheitsschließungen der Brandmeldeanlagen steht man zusammen mit der Zeller Wehr vor den Vertragsunterzeichnungen. Die Problematik fehlender Brandweiher in den Außenbereichen gilt es zusammen mit der Gemeindeverwaltung anzugehen.
Grünes Licht signalisierte die Gemeinde für zwei Führerscheine für die Einsatzfahrzeuge, die entsprechenden Kameraden werden im Anschluss den Maschinistenlehrgang besuchen.
Zwei weitere sind zur Grundausbildung angemeldet, die Atemschutzträger führen die jährlich vorgeschriebene Heißausbildung in Eschbach durch.
Besonders freute sich Heiko Spinner, dass zwei Gruppen zu den Leistungswettkämpfen gemeldet werden konnten. Hierzu sind in nächster Zeit umfangreiche Übungen geplant. Die Teilnahme an diesen Wettkämpfen ist mittlerweile
Bedingung für den Besuch weiterführender Lehrgänge.
Im Bereich der Führungskräfte sollten sich in naher Zukunft Mitglieder bereit erklären, Verantwortung zu übernehmen.
In diesem Jahr ist die Feuerwehr turnusmäßig Festwirt der Kilwi am letzten Augustwochenende. Die Planungen sind bereits in vollem Gange und er bat, sich tatkräftig einzubringen, um dieses Großereignis stemmen zu können, was wieder eine große Herausforderung sein wird.
Im Namen aller dankte er Bürgermeister Carsten Erhardt und der gesamten Gemeindeverwaltung für die außerordentlich gute Zusammenarbeit und die Bereitstellung der nicht unerheblichen Mittel.
Grußworte und Dank
Auf dieses Thema ging Bürgermeister Erhardt dann ebenfalls in seiner Ansprache ein.
In den letzten Jahren seien große Investitionen in die Feuerwehr geflossen. Diese sind jedoch gut angelegt, vor allem persönliche Schutzausrüstungen sind sehr wichtig. Er lobte den jedes Jahr von der Feuerwehr vorgelegten Beschaffungsplan, welcher immer bis ins Detail ausgearbeitet und erläutert ist. Über die rege Aus- und Fortbildungstätigkeit freute er sich sehr. Die sei ein großes Investment und warb dafür, dies auch weiterhin fortzuführen. Auch auf Grund des Klimawandels wird es vermehrt zu Unwetterlagen oder auch Gefahren durch anhaltende Trockenheit geben, welche die Feuerwehren fordern werden, gab er zu bedenken.
Sehr gut gefalle ihm auch die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stützpunktwehr in Zell.
Durch viele neue Vorschriften wird es zukünftig vermehrt zu Interkommunalen Kooperationen mit benachbarten Wehren kommen. Auch wirtschaftliche Aspekte könnten hierbei eine Rolle spielen, momentan ist man in Gesprächen zu einem Schlauchpool, um neuen Anforderungen gerecht werden zu können. Das Thema Brandweiher ist eine sehr komplexe Sache, dafür seien noch viel Gespräche nötig, um ein einheitliches Konzept aufstellen zu können.
Mit einem Dank an alle schloss er seine Ansprache. Besonders die Führungsmannschaft um Kommandant Heiko Spinner und seine beiden Stellvertreter Harald Hoferer und Clemens Isenmann hob er heraus. Es sei ein extrem gutes und offenes Verhältnis zur Gemeindeverwaltung entstanden. Er ist sich bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, bei einem Alarm alles stehen und liegen zu lassen und in den Einsatz zu gehen. Es wird alles Mögliche dafür getan werden, dieses Ehrenamt bestmöglich zu unterstützen. Er wünschte viel Spaß und Motivation bei der Feuerwehrarbeit und das alle immer gesund und unfallfrei aus dem Feuerwehrdienst nach Hause kommen.
Kommandant Spinner blieb zum Ende noch allen für ihre gebrachte Leistung zu danken.
Durch immer größere Anforderungen und Vorschriften wird die Feuerwehrarbeit leider nicht leichter, sodass er auch weiterhin auf tatkräftige Unterstützung angewiesen sein wird.
Er vergaß auch nicht den Frauen und Freundinnen zu danken, die bei den Bewirtungen immer an vorderster Front mitarbeiten und ohne deren Hilfe solche Feste nicht zu stemmen wären.