Der vergangene Freitag war eine Premiere: Das Mühlstein-Team unter Leitung von Sandra Orthey und Rolf Lehmann hatte zum ersten Mal zu einem »Hansjakob-Abend auf Mühlstein« eingeladen und in kurzer Zeit war die Veranstaltung ausgebucht.
Die Gäste an diesem Abend kamen nicht nur aus Haslach, dem Kinzig- und Harmersbachtal, sondern auch von weit darüber hinaus. So waren Hansjakobfreunde aus dem Raum Offenburg, Lahr, Karlsruhe und Baden-Baden, aber auch aus der Freiburger Gegend an diesem Abend auf den Mühlstein gekommen. Die Akteure an diesem Abend waren Alois Krafczyk als Heinrich Hansjakob und Martin Lietzau als dessen Leibkutscher Wendel aus Hofstetten. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch Timo Neumaier auf dem Akkordeon.
Die Gäste erfuhren in der historischen Gaststube viel Wissenswertes aus dem bewegten Leben des Schriftstellers, Pfarrer und Politikers, der als Rebell im Priesterrock weit über die badischen Lande hinaus vor allem durch seine Schriften bekannt geworden war.
Der Hauptdarsteller an diesem Abend berichtete von seinem Lebensweg mit den Stationen wie Rastatt, Donaueschingen, Waldshut und Hagnau. Dass in der Freiburger Zeit die meisten seiner 74 Bücher entstanden waren, auch das war zu erfahren, genau wie so manch weitere Anekdoten aus dem Leben des »Bäckerbuben von Hasle«. Dass die eigenen Lebenserfahrungen Hansjakobs ihn zu Erzählungen wie der Geschichte vom »Vogt auf Mühlstein« und der Geschichte um die »Afra« von Bergzell bewegten, das war so manchen der Anwesenden noch neu gewesen und dass er als Reiseschriftsteller sich auch einen guten Namen gemacht hatte, auch das war an diesem Abend zu erfahren. Da gab es Geschichten um den »Schwanenwirt von Kempten« oder von Hansjakobs Freundschaft zum Fürsten Carl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen. Zu erfahren war auch, dass Hansjakob gegen die stählernen Eisenbahnbrücken ebenso war, wie gegen die Überdüngung der Wiesen und Felder, die große Gefahren mit sich bringe. Für Schmunzeln sorgte die Feststellung, dass er, Hansjakob, etwas gegen Fahrrad fahrende Frauen hatte. Gewisse Schattenseiten in seiner Personalakte aber gehörten auch zum Lebenslauf Hansjakobs an diesem Abend auf Mühlstein.
Den Einstieg in diese Veranstaltung hatte Martin Lietzau als Leibkutscher Wendel gemacht, der davon berichtete, dass er mit Heinrich Hansjakob mal wieder auf dessen Wunsch auf Mühlstein gekommen war und beide den schmalen und steinigen Weg durch den Hinterhambach genommen hätten.
Ob die drei Akteure sich wieder einmal auf den Weg »auf Mühlstein« machen werden, das blieb allerdings an diesem Abend unbeantwortet, wenngleich diesmal zahlreiche Reservierungen für einen Platz bei diesem Hansjakob-Abend nicht erfüllt werden konnten.