Erstmals war der »Lions Club Zell« Mitveranstalter einer Veranstaltung in Nordrach: Alfred Metzler und Thomas Hafen lasen aus den Büchern mit ihren amüsanten Zeitungskolumnen.
Foto: Herbert Vollmer
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Foto: Herbert VollmerSo unterschiedlich die beiden Autoren Hafen und Metzler auch sind, eines haben sie gemeinsam: Sie können aus einer kleinen Alltagsbegebenheit eine spannende Geschichte spinnen, gespickt mit Geist, Humor und Ironie.
Metzler war, nein, er ist immer noch Lehrer mit Leib und Seele, obwohl schon pensioniert. So handeln seine ersten beiden Geschichten folgerichtig von der Schule, von Vorurteilen und Ehrlichkeit. Seine Schüler seien gnadenlos ehrlich zu ihm gewesen, berichtet er, mit Fragen wie »Haben Sie schlecht geschlafen? Sie sehen voll verkackt aus!« oder: »Was, Sie gehen in Rente? Boah, dann werden Sie ja bald sterben!« Köstlich auch, wie Metzler Helikoptermütter beschreibt, die ihre Wattebauschkinder auf jede mögliche Art und Weise beschützen. So gäbe es Transporthubschrauber, die direkt vor den Schuleingang flögen, um die Kinder abzuliefern, Rettungshubschrauber, die das Vesperbrot nachlieferten und Kampfhubschrauber, die sich in die kleinsten Streitigkeiten einmischten.
Ob Thomas Hafen je Motorrad gefahren ist? Wir wissen es nicht. Aber er kennt sich perfekt mit den Gefühlen der Motorradfahrer aus. Mit der Frühlingsluft rufen die Räder nach der Straße. Man grüßt sich lässig im Vorbeifahren. Hafen träumt von den Mädchen auf dem Sozius, eng und vertrauensvoll an ihren Helden geschmiegt, die Arme um den Bauch. Damals ging das noch, fügt er hinzu, aber heute hätten die Jungs im Bauchbereich nach vorne etwas zugelegt. Herrschaftszeiten, so ein Frühling!
Für Hafen wird der Brötchenkauf am Samstagmorgen zum literarischen Zirkel. Seine Frau habe ihm kürzlich eine Vielzahl an Gebäckstücken und Süßigkeiten aufgeschrieben, berichtet er, ein Wort aber habe er nicht lesen können, Kluampf oder Kaluch. Auch die Bäckereifachverkäuferin, der er die Textgrundlage gegeben habe, konnte nicht helfen. Die Damen in der Warteschlange hinter ihm versuchten zu helfen, aber es gab auch Äußerungen wie Trottel und Lahmarsch. Erst ein Anruf zuhause habe die Lösung gebracht: Kuchen.
Thomas Hafen schreibt auch Liedtexte. Den emotionalen und nachdenklich stimmenden Text »Wenn die Clowns ganz traurig sind« trug er als Zugabe vor, einfühlsam begleitet von Johanna Miller auf dem Keyboard.
Roland Jäckle, Gitarre, und Johanna Miller, Keyboard, umrahmten die Lesung musikalisch und sorgten für Gänsehautatmosphäre.
Am Ende signierten die beiden Autoren die verkauften Bücher, die ihre neuen Besitzer sicherlich noch lange an einen außergewöhnlich unterhaltsamen Abend erinnern werden.





