Eltern, die froh sind, dass ihre jugendlichen Kinder nachts sicher nach Hause kommen. Senioren, die die immer freundlichen Fahrer loben, für ihre Hilfe beim Ausladen. Bürgermeister Carsten Erhardt stellte die Statistik des Nordrach-Taxis für das Jahr 2016 mit kleinen Anekdoten vor, die ihm zugetragen wurden und machte Nutzergruppen transparent.
Viele dieser kleinen Anerkennungen wurden Bürgermeister Erhardt im vergangenen Jahr zugesprochen, das wurde in der Gemeinderatsitzung am Montag deutlich. Er freut sich über das gelungene Projekt, das im Rat entwickelt wurde, wie er besonders betonte. »Es ist gut, auch teuer – das bedeutet, es kostet uns etwas – aber es ist vor allem bedarfsorientiert«. Interessant und bereichernd waren weitere Adjektive. Und das fünf weitere Gemeinden in der Ortenau das System in ähnlicher Weise umgesetzt haben, bestärkt die »Erfinder« ungemein.
Anhand der Statistiken erläuterte Erhardt die Nutzergruppen und Fahrzwecke. Zu einem Drittel wird das Nordrach-Taxi von Einheimischen gerufen. Zu einem Drittel von Klinik- und Feriengästen. 26 Prozent wollten sich nicht »outen« und gaben »Privat« an.
Wanderer, Ausflügler & Jugendliche
Insgesamt sind im Jahr zwei nach Beginn des Projekts 1.245 Nordrach-Taxi-Fahrten von und nach Nordrach bestellt worden. Das sind 350 Fahrten mehr als im Jahr 2015. 4099 Fahrgäste wurden transportiert und bezuschusst. Verteilt auf 365 Tage finden pro Tag 3,4 Fahrten statt.
Werden die Wochentage differenziert betrachtet, führen Samstag und Sonntag die Liste der beliebtesten Wochentage an. Die Hälfte der georderten Fahrten finden an diesen Tagen statt.
»Wandergruppen, Menschen, die sich in der Nordracher Gastronomie aufhalten und danach das Nordrach-Taxi nutzen, um nach Hause zu gelangen«, beschrieb Erhardt eine Nutzergruppe. Diese Gruppe ist verstärkt in den Sommermonaten zu Abend- und Nachtstunden mit dem Nordrach-Taxi unterwegs. Aber auch an Tagen mit Veranstaltungen wie Kilwi, Fasent oder Brennhislitag zeigt der Fahrtenschreiber deutliche Ausschläge.
Am Wochenende wird das Nordrach-Taxi abends und nachts dazu von Jugendlichen und Ausgehern genutzt, die zu einer Veranstaltung und wieder zurück damit gelangen, berichtet Erhardt. Was Eltern ungemein beruhige.
An Werktagen
Die zweite Hälfte der aufgezeichneten Fahrten verteilt sich nahezu gleichmäßig auf die fünf Werktage. Die Fahrten mit dem Nordrach-Taxi gehen von Nordrach zur Apotheke, zum Arzt, zum Einkaufen, zum Bahnhof – von dort mit dem Zug in die ganze Welt – und irgendwann wieder zurück, beschreibt Erhardt. Und nicht nur das Dorf, auch Seitentäler und die höheren Lagen sind Start- und Endpunkt vieler Fahrten. Leicht erhöht ist die Frequenz an Montagen und Freitagen. Wochenpendler, die nicht in Nordrach bzw. der Raumschaft leben, aber hier arbeiten rufen an diesen Tagen das Nordrach-Taxi, erklärt Erhardt.
Werden die Uhrzeiten betrachtet, zu denen die Fahrten beginnen, zeigt sich, dass keine Tageszeit besonders hervorsticht. Um die 20 Prozent verbuchen die Tageszeiten morgens (5 bis 12 Uhr), nachmittags (15 bis 18 Uhr), abends (18 bis 22 Uhr) und nachts (22 bis 5 Uhr) jeweils für sich. Nur mittags zwischen 12 und 15 Uhr, zu der Zeit ist auch der Linienbus unterwegs, ist das Nordrach-Taxi weniger gefordert.
Mehr verbuchte Fahrten bedeutet natürlich auch, dass der Zuschuss der Gemeinde gestiegen ist. Die Gemeinde Nordrach übernimmt die Hälfte der Fahrtkosten bis zu einem Maximalbetrag von 15 Euro. Im Jahr 2016 unterstützte Nordrach das Projekt mit 23.526,70 Euro.