Der St. Martinsumzug hat erstmals im Herzen von Biberach geendet. Hunderte Familien waren unterwegs mit Licht und Liedern.
Der St.-Martinsumzug hat in diesem Jahr ein neues Zentrum gefunden: Er endete erstmals in der Ortsmitte und zog dabei so viele Familien an, dass der Platz zeitweise kaum noch Lücken zeigte. Die drei Biberacher Kinderbetreuungseinrichtungen – die Fliegerkiste, die Kita St. Barbara und der Kindergarten St. Blasius – starteten getrennt, trafen sich unterwegs und ließen die Straßen von Biberach im Licht der Laternen sprichwörtlich aufblühen.
Schon bei den Treffpunkten ließ sich ahnen, wie groß der Andrang werden würde. Aus allen Richtungen kamen Familien, Kinder hielten ihre Laternen hoch, und über allem lag eine Mischung aus Spannung und vertrauten Melodien. Feuerwehr und THW sicherten die Wege und begleiteten den Zug bis zum St.-Martinfeuer.
Feier im neuen Gewand
Die Familien der Fliegerkiste sangen im Hof St.-Martinslieder. Danach wurde die Martinslegende als Schattentheater erzählt. Auch am Kindergarten St. Blasius stimmten Kinder und Eltern Lieder an. Das traditionelle Martinsspiel wurde im Laternenlicht aufgeführt.
Die Kita St. Barbara stimmte sich in der Kirche auf St. Martin ein. Die Schulanfänger führten ein kleines Stück auf. Erzählt wurde die Geschichte einer Laterne, die ihr Licht zunächst für sich behalten wollte. Erst als sie es mit den anderen teilte, wurde der Schein heller und reichte weiter. Zum Schluss zogen die Kinder im Dunkel der Kirche im Kreis um den Altar.
Der Zug setzt sich in Bewegung
Auf dem Kirchvorplatz trafen sich die Gruppen. Als sich die Menge schließlich in Bewegung setzte, leuchteten die Straßen hell von den Laternen. Die Liedtexte standen dieses Mal digital zur Verfügung, und so zückten einige Erwachsene ihr Handy, um textsicher mitzusingen. Die Kinder sangen ohne Zettel: Die Lieder hatten sie in den vergangenen Wochen geübt, und manche sangen so kräftig, dass die Erwachsenen sich an ihnen orientierten.
Am Pflegeheim Kappellenblick legte der Zug eine Pause ein. Mit Unterstützung des Blasorchesters Biberach sangen die Teilnehmenden Laternenlieder für die Bewohnerinnen und Bewohner. Begleitet und geschützt von Feuerwehr und THW zog der Umzug dann weiter in die Ortsmitte. Dort versammelten sich schätzungsweise 800 Menschen.
Kinder löchern Martinsreiterin
Der Höhepunkt des Abends war das St.-Martinsspiel. Neyla Paßlick stellte die Bettlerin dar, Marie Echle erzählte die Szene, und Clarissa Willmann spielte St. Martin hoch zu Ross. Gemeindereferentin Anke Haas sprach zum Abschluss ein Gebet. Dann begann der gesellige Teil. Jedes Laternenkind erhielt eine Brezel vom Gemeindeteam. Außerdem waren Punsch, Glühwein, Gebäck und Wurstwecken an den Ständen des Elternbeirats der Kita St. Barbara sehr nachgefragt.
In kleinen Gruppen blieben Familien und Freunde noch eine Weile stehen. Es wurde geplaudert, gelacht, und viele Kinder suchten die Nähe der St.-Martinsreiterin, die geduldig alle Fragen beantwortete. Manche Kinder stimmten schließlich leise das bekannte Schlusslied an: „Mein Licht ist aus, wir geh’n nach Haus. Rabimmel, rabammel, rabumm.“





