Am Morgen des Karfreitags folgten die Biberacher und Nordracher Kommunionkinder sowie weitere Familien der Einladung zum Kinderkreuzweg in der Kirche St. Blasius, der zugleich bunt, berührend und traurig war.
Nach der Begrüßung durch Gemeindereferentin Anke Haas stimmten alle gemeinsam mit dem Kommunionsvorbereitungsteam den Kanon „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“ an und betonten somit ihren Glauben an die Gemeinschaft und die Präsenz von Jesus – auch heute hier bei uns.
Mit bunten Tüchern war bereits ein Weg zum Kreuz auf dem Altar gelegt. Passend zur jeweiligen Station legten die Kommunionkinder unter anderem Brot und Wein, eine Dornenkrone und ein Kreuz ab. Jesus wurde hier mit einem vertrauensvollen „Du“ angesprochen und somit als Gegenüber wahrnehmbar. Sein Leidensweg wurde spürbar und immer wieder wurde eine Verbindung zum eigenen Erleben geschaffen: So muss auch heute der Umgang mit unseren Mitmenschen geübt werden. Sei es ein Verrat wie bei Petrus oder Gerüchte und Lügen, die Freundschaften und Familien zerstören können.
Aber natürlich gab es auch sehr hoffnungsvolle Passagen. Im gemeinsam gesprochenen Gebet hieß es bei der sechsten der insgesamt neun Stationen: „Jesus, du gehst den schweren Kreuzweg. Deine Mutter steht am Weg. Ihre Nähe hat dich getröstet. Wenn wir es einmal schwer haben, dann gib auch uns jemand, der uns tröstet und begleitet.“
Nach der letzten Station folgte nach den gemeinsam gesprochenen Worten „[…] Mitten am Tag ist es dunkel wie in der Nacht. Jetzt ist dein schwerer Weg zu Ende. Du stirbst.“
Eine Stille, die schließlich durch das Ablegen der mitgebrachten Frühlingsblumen an der Grabstelle Jesu durch die Kinder unterbrochen wurde. Auch ihre Fastenkässle gaben die Kinder in diesem würdevollen Rahmen ab. Gemäß der Karfreitagstradition verließen die Familien die Kirche ohne Schlusslied und ohne Segen, um voller Hoffnung auf die Wiederauferstehung an Ostern wiederzukommen.