27 Personen waren am Sonntag mit von der Partie, als es mit dem Schwarzwaldverein Biberach in die Südvogesen ging. Bei perfektem Wanderwetter wurden schöne Landschaften, bunt leuchtende Pilze und kulinarische Spezialitäten in der reizvollen Gegend am Osthang des »Petit Ballon« erkundet.
Ausgangspunkt der von den »Vogesen-Spezialisten« Barbara und Ferdinand Motruk geführten Tour war das Dörfchen Wasserbourg. Zarter Sonnenschein, bunter Blumenschmuck und ein Ortskern voll typisch elsässischem Charme begrüßten die Wanderer in der nur 460 Einwohner zählenden, auf 550 Metern Höhe gelegenen Gemeinde. Höchster Punkt der 15 Kilometer langen Wanderung sollte aber die Sennerei Strohberg auf über 1100 Metern mit ihrem großartigen Ausblick werden – und nach dem Motto »Vor den Lohn haben die Götter den Schweiß gesetzt« ging es somit erst einmal kontinuierlich bergauf.
Da sich die Sonne am Vormittag noch häufig hinter den Bergen versteckte und es zudem durch schattigen Wald ging, war dieser anspruchsvolle Teil der Tour für alle Wanderer gut zu meistern. Erste malerische Durchblicke hinab ins Münstertal und auf die gegenüber liegenden Berge sorgten für Fotomotive, die am Wegrand stehenden Pilze für Gesprächsstoff. Nach anderthalb Stunden war die Wanderschar oben auf der Hochebene »Plaine de Rouffach« auf 882 Höhenmetern angekommen.
Schwarzweiße Kühe auf saftigen Weiden
Zwischenzeitlich hatte sich die Sonne hinter Wolken versteckt, und nach einer gemütlichen Rast konnten die Biberacher auf ihrem Weiterweg die herrliche Landschaft der Hochebene, die einladenden Gasthäuser und die saftigen Weiden bewundern, auf denen »glückliche Kühe« mit schwarz-weiß-geflecktem Fell die Grundlage für Spezialitäten wie Tomme, Munsterkaas und Siasskaas »produzieren«. Bei der Ferme-Auberge Strohberg mit ihrer überwältigenden Aussicht kosteten einige Wanderer auch von der landestypischen Heidelbeer-Tarte.
Historisches ist in dieser »Kasmattenlandschaft« ebenfalls erhalten: Zu besichtigen sind die Überreste der »Telepherique allemand«, einer Pendelbahn, mit der während des Ersten Weltkriegs Verpflegung für die deutschen Soldaten transportiert wurde. Der »Rote Punkt« daran sorgte für Schmunzler – weckte die Wegmarkierung doch so einige Assoziationen zum deutschen Baurecht. Schließlich tauchte linkerhand die flachgewölbte, baumlose Silhouette des »Petit Ballon« auf, bevor es zurück in den Wald ging.
Beim recht steilen Abstieg zurück nach Wasserbourg gab es für Schwarzwaldvereinsvorsitzenden Manfred Krauß als Pilzexperten wieder einiges zu erklären – nach rotbehuteten Täuberlingen und stattlichen Parasolpilzen leuchteten zwischen den Bäumen Gold-, Rotfuß- und Hexenröhrlinge auf, die – wenn sie denn geschnitten und zubereitet worden wären – sicherlich eine leckere Mahlzeit für alle 27 Wanderer ergeben hätten. Da dies aber keine Pilzwanderung war, durften sie alle für andere Sammler stehen bleiben, und stattdessen erfolgte der gemütliche Ausklang dieser abwechslungsreichen Wanderung in der Ferme-Auberge Ried, in der neben den schon erwähnten Käsespezialitäten natürlich auch leckere Fleischpasteten und andere kulinarische Köstlichkeiten auf der Speisekarte standen. Ein besonderer Dank für diese in jeder Hinsicht interessante Tour galt am Abschluss des erlebnisreichen Wandertags den Wanderführern Barbara und Ferdinand Motruk.