Am vergangenen Samstag trafen sich die Mitglieder des Historischen Vereins im Badischen Hof von Prinzbach, um die Aktivitäten des vergangenen Jahres Revue passieren zu lassen und für dieses Jahr neue Vorhaben ins Auge zu fassen. Der Vorsitzende Josef Ringwald begrüßte 34 Besucher, darunter auch den früheren Vorsitzenden Wolfgang Westermann mit Gattin Elfriede.
Ringwald berichtete von einem Besuch mit dem Biberacher Gemeinderat im Heimatmuseum Durbach. Die dortige Neugestaltung sollte Anregungen bieten, wie sich das Ketterer-Haus in seinem Innern künftig präsentieren könnte. Vorab sei die bauliche Sanierung des denkmalgeschützten Fachwerkhauses jedoch unumgänglich. Der Verein hoffe, dass die Gemeinde Schritte in dieser Richtung unternehme.
Im vergangenen Jahr hat sich der Verein aktiv am Kinderferienprogramm beteiligt. Mit den Kindern wurde gebacken und Seife hergestellt. Auch auf der Hohengeroldseck hat es für die Kinder ein Burgprogramm gegeben. Für die Erwachsenen wurde vom Verein im Ketterer-Haus ein Museumstag gestaltet, der gut angenommen wurde. Zusammen mit dem Seelbacher Verein zur Erhaltung der Hohengeroldseck besuchten einige Biberacher Mitglieder des Historischen Vereins im Schloss Dautenstein einen Vortrag des Mittelalterspezialisten Dr. Niklot Krohn über die Burgen der Geroldsecker. Zum Weihnachtsmarkt zeigte Annette Isabo im Ketterer-Haus selbstgemalte Frauenbilder.
Zum 400-jährigen Jubiläum der Pfarrgemeinde Biberach hatte der Verein eine Ausstellung und einen Vortrag von Dieter Petri beigesteuert. Bei den Arbeiten für die Ausstellung engagierte sich die Gruppe, die sich jeden Donnerstagmorgen um 10 Uhr im Ketterer-Haus zum Stammtisch trifft. Interessenten sind herzlich eingeladen dazu zu stoßen.
Dem Verein ist es zudem gelungen einen Säulentorso zu erwerben, der bei früheren Kanalisationsarbeiten in der Kastanienstraße ausgegraben wurde und eventuell römische Spuren aufweist. Mit Unterstützung von Harald Schwuchow kam der Historische Verein in den Besitz von Briefen, die im 19. Jahrhundert in Biberach postalisch gestempelt wurden.
Am 22. Februar 2019 wird der Verein eine Ausstellung und Vortragsveranstaltung im Generallandes-Archiv Karlsruhe besuchen. Gezeigt werden dort unter anderem Miniaturen und Siegel des Mittelalters. Für den 1. Juni ist ein Besuch der Heuneburg bei Sigmaringen geplant, wo ein keltischer Fürstensitz archäologisch präsentiert wird. Noch kein Termin steht für eine mehrtägige Fahrt in den Burgund fest, wo unter anderem in Guédelon eine rekonstruierte mittelalterliche Burg besichtigt werden soll. Ringwald blickte ferner voraus auf das Jahr 2022, wo es gelte, angemessen an die Ersterwähnung Biberachs vor 800 Jahren zu erinnern.
Abschließend dankte Ringwald Marlene Herrmann, die wegen einer Auslandsreise nicht anwesend sein konnte. Die Museumsbetreuerin gebe das Jahr über im Ketterer-Haus während der Öffnungszeiten sachkundige Auskünfte. Zum Ende der Versammlung erlaubten sich Wilhelm Schmider und Hans Cunico einen Scherz. Sie dankten dem Vorsitzenden mit einer Flasche Hochprozentigem. Dem täuschend echt gedruckten Etikett nach handelte es sich dabei um »Geroldsecker Kirschwasser«. Der Abend klang aus in einem gemütlichen Beisammensein.
Info
Der Historische Verein Biberach wurde 1974 gegründet und hat 64 Mitglieder. Vorsitzender ist Josef Ringwald (Telefon 07835/8890).