Die vorbereitenden Maßnahmen auf der Brachfläche am alten Sportplatz sind nahezu abgeschlossen. Jetzt kann es bald mit dem eigentlichen Bau des Nachbarschaftshauses losgehen.
Die Fertigstellung des Großprojekts ist für 2019 avisiert. Rund fünf Millionen Euro werden bis dahin investiert, damit auf dem alten Sportplatz sieben seniorengerechte Wohnungen, bis zu 20 Tagespflegeplätze, eine ambulante Betreuungseinheit für acht Personen und Raum für einen Stützpunkt des Vereins »Hilfe von Haus zu Haus« entsteht. 17 Tiefgaragenstellplätze finden im Untergeschoss Platz. Alles in allem weist die Planung 6.550 Kubikmeter umbauten Raum – oder anders gerechnet 1.790 Quadratmeter Fläche – auf.
Auch wenn sich beim symbolischen Spatenstich am Nikolaustag in Summe weit weniger als eine Baggerschaufel voll Erde bewegte und bestimmt noch viele Kubikmeter Boden bearbeitet werden müssen, waren alle guter Dinge. Investor Eduard Volk freute sich, dass sich die lange Phase der Vorbereitungen zu Ende neigt, in der »die Planer viel Papier verwenden mussten«. Er berichtete zu diesem frühen Zeitpunkt bereits über zahlreiche Nachfragen zum Projekt. Bürgermeisterin Daniela Paletta hatte bei nasskalter Witterung ebenfalls ein Lächeln im Gesicht. Ein schönes Nikolausgeschenk sei der Spatenstich für dieses Leuchtturmprojekt, bei dem auch der Verein »Hilfe von Haus zu Haus« endlich eine dauerhafte Bleibe gefunden habe. Architekt Karl Ringwald sah in der Arbeit seines Büros an dem Projekt gleichermaßen eine große Ehre wie eine große Herausforderung. Auch die zukünftigen Nutzer des Gebäudes waren eingeladen gewesen, um den Abschluss der vorbereitenden Maßnahmen sowie den baldigen Baubeginn würdig zu begehen.
Der Bedarf an seniorengerechtem Wohnraum steigt stetig
Die Deutschen werden immer älter. Damit steigt auch die Nachfrage nach altersgerechtem Wohnen, selbst wenn alt sein heutzutage nicht mehr mit pflegebedürftig sein gleichzusetzen ist. Aufgrund der guten medizinischen Versorgung und den allgemeinen Lebensumständen können viele Senioren bis ins hohe Alter in weiten Teilen selbstbestimmt leben. Einige benötigen bei bestimmten alltäglichen Verrichtungen Unterstützung, andere fühlen sich einfach wohler, wenn sie wissen, dass Hilfe in greifbarer Nähe ist. Dabei stehen Bedarf und Angebot weit auseinander. Experten schätzen, dass nicht mehr als zwei bis drei Prozent der Wohnungen in Deutschland altersgerecht ausgestattet sind. Bereits im Februar hob Biberachs Bürgermeisterin Daniela Paletta die Vorzüge des Projekts hervor: »Ein solches kombiniertes Nachbarschaftshaus, das mitten in der Gemeinde liegt und mit dem Nachbarschaftsverein verknüpft ist, kann sich zum Zentrum für alle Biberacher entwickeln, die in pflegerischen Belangen Rat suchen. Das Wichtigste für uns ist, dass unsere hilfebedürftigen Senioren ihren Heimatort Biberach und somit ihre vertraute Umgebung nicht verlassen müssen«.