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Allgemein, Zell am Harmersbach | 17.11.2025

Glanzzeiten und Durststrecken des Zeller Fußballvereins

Foto:
Sie spielten in den „goldenen 1960-er Jahren“ für den ZFV in der 1. und in der 2. Amateurliga. Vordere Reihe, von links: Werner Dangl, Rainer Ruff, Helmut Lehmann, Herbert Schwendemann, Franz Dieterle. Stehend, von links: Heinz Späth, Hermann Eble, Günter Galwitz, Martin Bar-tenbach, Wolfgang Haaser, Gerhard Matt, Siegfried Benz, Werner Bartenbach und Uli Vogel. Es fehlen: Walter Schwarz, Karl Bussek, Josef Uhl und Martin Herbert. Foto: Hanspeter Schwendemann
von Helmut Lehmann

Der Aufstieg in die 1. Amateurliga war für das kleine Zell ein Riesenerfolg. Werner Dangl bestritt genau vor 60 Jahren sein erstes Spiel für den ZFV. Die sogenannte U90-Truppe traf sich zu einem gemütlichen Beisammensein und schwelgte gemeinsam in freudigen Erinnerungen an frühere Zeiten.

Am Freitagabend, 14. November 2025, trafen sich im Clubhaus des ZFV im Badwaldstadion ehemalige Fußballspieler des ZFV zu einem gemütlichen Beisammensein. Es handelte sich dabei um eine sogenannte U90-Truppe, wobei die Jüngsten immerhin auch schon 70 Jahre auf dem Buckel haben. Fußballer, welche in der Zeit ab 1958 bis 1974 und teils auch länger die Schwarz-Gelben Farben trugen. Insgesamt 22 Personen waren eingeladen, wobei zu vermerken ist, daß leider auch schon 23 Männer, die in der genannten Zeit ebenfalls aktiv spielten, bereits verstorben sind.

Walter Schwarz war herausragender Spieler

In den 1950er Jahren spielte der ZFV mit wechselndem Erfolg in der A-Klasse (heute Bezirksliga) und ein Jahr in der B-Klasse (heute Kreisliga A). Dank hervorragender Jugendarbeit wuchs ab 1956 eine fußballerisch talentierte Generation heran, welche dann 1958 den Aufstieg in die 2. Amateurliga schaffte, damals die zweithöchste Amateurklasse in Deutschland. Herausragender Spieler war Mittelstürmer Walter Schwarz, der pro Saison allein um die 40 Tore erzielte. Das wurde recht schnell bekannt und die großen Vereine in der Region bewarben sich um ihn. Schwarz wechselte in der Saison 1960/61 zum KSC und wurde beim ZFV schmerzlich vermisst. Dennoch konnte man die Klasse halten, ohne in Abstiegsgefahr zu kommen.

Walter Schwarz hatte in Karlsruhe immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen und konnte sich so nicht wie gewünscht durchsetzen. Zur Saison 1962/63 kehrte er daher wieder zum ZFV zurück, erzielte gleich wieder 31 Tore was zum 2. Tabellenplatz in dieser Saison reichte.

Entscheidungsspiel vor 4000 Zuschauern

In der Saison 1963/64 gelang dann dem ZFV die Meisterschaft in der Staffel 1 der II. Amateurliga Südbaden. Das Entscheidungsspiel gegen den punktgleichen VFR Achern gewann der ZFV vor 4.000 Zuschauern in Offenburg mit 5:2, das bedeutete den Aufstieg in die 1. Amateurliga Südbaden. Walter Schwarz erzielte in dieser Saison immerhin 47 Tore.

Das war damals die dritthöchste Liga in Deutschland, darüber lagen nur noch die Oberligen und ab 1963 die Fußball-Bundesliga. Fairerweise muss man sagen, daß die damalige 1. Amateurliga nicht mit der heutigen 3. Liga, in der nur Berufsfußballer und Traditionsvereine wie z. B. 1860 München spielen, gleichzusetzen ist.

Dennoch war dieser Aufstieg in die 1. Amateurliga für das kleine Zell ein Riesenerfolg. Gegner waren u.a. der SC Freiburg, heutiger Bundesligist. Der ZFV spielte von Rastatt bis Schopfheim gegen gestandene Clubs wie SC Baden-Baden, Offenburger FV, Kehl, FC Freiburg Amateure, usw.

Es war den Spielern und auch der Vereinsführung klar, dass man diese Spielklasse nicht auf Dauer halten könne. Zumal die Leistungsträger der Truppe z.B. Abwehrchef Karl Bussek, im Mittelfeld Anton Roth, Hermann Göhring und die beiden Torjäger Walter Schwarz und Walter Bächle bereits im reifen Fußballalter von 30 Jahren und mehr lagen.

Verstärkung aus Österreich geholt

Also war Verstärkung gefragt. Aus Österreich holte der ZFV dank Mithilfe von Karl Lehmann, (in Zell bekannt als „Riesle“) den 18-jährigen talentierten Jugendauswahlspieler Werner Dangl (mütterlicherseits mit Zeller Wurzeln). Allerdings verlangte sein Heimatverein einen Ablösebetrag, der dann offiziell über den DFB auch erfolgte. Übrigens erfolgte der erste Einsatz von Werner Dangl beim ZFV laut ZFV-Chronik am 14. November 1965, somit vor genau 60 Jahren, im Spiel gegen die FC Freiburg Amateure. Ergebnis 2:1 für den ZFV.

Die 1. Amateurliga reizte natürlich auch talentierte Spieler aus den Nachbarvereinen. Somit schlossen sich dem ZFV Spieler aus Oberwolfach (A. Rauber), Hausach (H. Martin), Haslach (J. Uhl), Steinach (H. Schwendemann), desweiteren Spieler aus Nordrach und Unterharmersbach an. Dazu schafften auch immer wieder eigene Talente aus der Jugend den Sprung in die 1. Mannschaft.

Die goldenen 60-er Jahre waren vorbei

Trotz den Verstärkungen musste der ZFV im dritten Jahr in der 1. Amateurliga den zu erwartenden Abstieg hinnehmen. Es folgten weitere Spielzeiten in der 2. Amateurliga. Nach zwei Jahren, nach der Saison 68/69 erfolgte ein größerer Umbruch. Die sogenannten „goldenen sechziger Jahre des ZFV“ waren vorbei. Die Leistungsträger beendeten ihre Laufbahn oder standen nur noch zur Aushilfe bereit.

Verstärkungen kamen wieder aus den Nachbarvereinen, vor allem aus Biberach, und aus der ZFV-Jugendmannschaft. Walter Schwarz übernahm das Training. Mit einem 13. Platz in der Saison 1969/70 schaffte man den Klassenerhalt. Vor der Folgesaison 1970/71 waren wieder Laufbahnbeendigungen und Abgänge zu verzeichnen, so z. B. das große Talent Werner Bartenbach, der sich dem KSC anschloß. Mit einem 14. Platz in dieser Runde erfolgte der weitere Abstieg in die A-Klasse (heutige Bezirksliga).

Eine wundervolle Zeit für die Spieler

Nach nun insgesamt drei Jahren 1. Amateurliga und zehn Jahren 2. Amateurliga war dies für den ZFV ein einmaliger Erfolg und für die Spieler, die das miterleben durften, ebenfalls eine wundervolle Zeit.
Nach dem Abstieg in die A-Klasse wechselten weitere sechs Spieler den Verein, dennoch erzielte man in der A·Klasse Offenburg Saison 1971/72 einen 2. Platz und verpasste nur knapp den Wiederaufstieg. Im Folgejahr 1972/1973 folgte als Tabellenletzter der weitere Abstieg in die B-Klasse (heute Kreisliga A).

Weiter ging es abwärts: nach drei Jahren B-Klasse erfolgte der Abstieg in die C-Klasse (heute Kreisliga B). Der Tiefpunkt war erreicht und die Folge war eine lange Durststrecke von 13 Jahren in der untersten Klasse. Erst mit der Generation um den heutigen ZFV-Vorsitzenden Christian Pristl folgten wieder bessere Zeiten bis zum Wiederaufstieg in die Bezirksliga in den 90er Jahren.

Die ehemaligen ZFV-ler wünschen dem Verein viel Erfolg

Inzwischen, heute im November 2025, kann man in den regionalen Sportberichten wieder positive Schlagzeilen über den ZFV lesen. Die alten ehemaligen ZFV-ler wünschen dem ZFV nach dem Wiederaufstieg in die Bezirksliga weiterhin viel Erfolg, Spielglück, kaum Verletzungen – vielleicht ist der Durchmarsch in die 2. Amateurliga (heutige Landesliga) tatsächlich möglich. Dem Verein und den Spielern ist dies nur zu wünschen, damit auch sie, so wie die Alten es am Freitagabend getan haben, später einmal in freudigen Erinnerungen schwelgen können.

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Schlagworte:
ZFV – Zeller Fußballverein

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