Nach altem Brauch konnte die Firmengruppe Orbau gemeinsam mit den Eigentümern der 14 Wohneinheiten das Richtfest für das Seniorenzentrum »Untertorpark« feiern. In zehnmonatiger Bauzeit wurde dem denkmalgeschützten Untertorgebäude eine neue Zukunft gegeben.
»Es ist ein beeindruckendes Gebäude und jetzt schon viel schöner, als es gewesen ist«, lobte Bürgermeister Günter Pfundstein den Baufortschritt. Auch dass am Stadteingang statt der ursprünglich geplanten Rathauserweiterung nun betreute Seniorenwohnungen entstehen, nannte er eine gute Lösung. Pfundstein erinnerte an den 1. Spatenstich und die Grundsteinlegung für das Sanierungsobjekt am 5. Februar 2019. Dass nun rechtzeitig vor dem Winter das Richtfest gefeiert werden kann, sei der richtige Zeitpunkt.
Orbau-Geschäftsführer Burkhard Isenmann bedankte sich bei allen Handwerkern, die bei Wind und Wetter draußen sind und dennoch eine gute Arbeit geleistet haben. Im Vorfeld haben man sich viele Gedanken gemacht, um die Anforderungen des Denkmalschutzes und modernes Bauen in Einklang zu bringen. Gemeinsam mit Statiker Jürgen Isenmann habe man die Idee entwickelt, im Gebäude eine tragende Konstruktion zu integrieren. Die künftigen Wohnungen haben so den Standard eines Neubaus, informierte Firmenchef Burkhard Isenmann. Diese Bauweise werde die Orbau nun auch an einem ähnlichen Denkmalgebäude in Offenburg umsetzen.
Dort wo es nicht mehr möglich war, wurden alte Bauteile durch neue ersetzt. Jede Epoche habe seine Handwerkskunst und seine Materialwahl gehabt, stellte Burkhard Isenmann fest. Das gelte auch für das Untertorgebäude, das 1822 erbaut und 1916 saniert wurde. Nach der neuerlichen Sanierung sei es nun für die nächsten Jahrzehnte hergerichtet. »Sie erhalten etwas Handfestes«, versicherte Isenmann den Eigentümern der Seniorenwohnungen. Alle 14 Wohnungen sind bereits verkauft.
Erzähl-Café und zweiter Bauabschnitt
Aus dem ehemaligen Partykeller des Untertorgebäudes wird ein Erzähl-Café, das nicht nur den künftigen Bewohnern sondern allen Senioren der Stadt offensteht und unter der Regie der Winkelwaldklinik betrieben wird. Ausgestattet wird es unter anderem mit Möbeln und Zeller Keramik aus dem Nachlass von Wolfgang Kühn.
Unmittelbar nach dem Abschluss der Sanierung des Untertorgebäudes wird die Firma Orbau den zweiten Bauabschnitt des Seniorenzentrums »Untertorpark« in Angriff nehmen. Geschäftsführer Isenmann berichtete, dass der Bauantrag bei der Stadt Zell und den Fachbehörden bereits eingereicht sei. In rund eineinhalb Jahren könne das mit der Stadt Zell abgesteckte Ziel erreicht sein, stellte Burkhard Isenmann fest.
Bewohner sind in guten Händen
Die Betreuung des Seniorenzentrums »Untertorpark« wird durch die Winkelwaldklinik Nordrach übernommen. »Bei uns sind Sie in guten Händen«, versicherte Geschäftsführerin Bettina Lehmann-Isenmann. Die Nordracher Nachsorgeklinik gehöre zu den fünf besten Kliniken für onkologische Reha in Deutschland. Außerdem betreibt die Winkelwaldklinik Senioreneinrichtungen in Bad Peterstal, Hausach, Willstätt, Ortenberg, Offenburg und Hofweier. Für die ambulante Pflege wurde der Dienst »Adamo« eingerichtet. Die Lage des Untertorareals direkt an der Straße Richtung Nordrach garantiere kurze Wege und sei eine runde Sache.
Zu Beginn des Richtfestes hatte Gebhard Zimmermann vom Orbau-Bauunternehmen den Richtspruch verlesen. Das Glas zerschellte in der Baugrube und soll der Bauherrschaft und den künftigen Bewohnern Glück bringen. Zum Abschluss konnten alle Gäste im benachbarten Restaurant »Poseidon« den Richtschmaus genießen und auf das bis jetzt schon gelungene Werk anstoßen.