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Zell am Harmersbach | 6.04.2021

Licht der Osterkerze gibt Freude, Hoffnung und Zuversicht

Osternachtfeier in der Pfarrkirche – In einem schlichten Gottesdienst feierten die Christen das Fest der Auferstehung

Foto:
Die Osternachtfeier beginnt um 6 Uhr mit der Lichtfeier auf dem Kirchplatz. Pfarrer Bonaventura Gerner segnete das Feuer und die Kerze und entzündete dann die Osterkerze. Bruder Pirmin trug die Kerze danach in die Kirche. Foto: Gisela Albrecht
von Gisela Albrecht

Fünfzig Frühaufsteher kamen am Ostersonntagmorgen um 6 Uhr in die Pfarrkirche. In einem schlichten Gottesdienst feierten die Christen das Fest der Auferstehung von Jesu Christi. Es ist der höchste Feiertag im Kirchenjahr, an dem nach dem Neuen Testament Jesus als Sohn Gottes den Tod überwunden hat.

Foto: Gisela Albrecht
Vier Osterkerzen brannten am Ostersonntagmorgen im Altarraum. Die große Kerze gehört zur Zeller Pfarrkirche; die zweitgrößte Kerze daneben in die Prinzbacher Kirche; und die beiden kleineren Kerzen vorne sind für die Michaelskapelle in Grün und für die Unterentersbacher Kirche bestimmt.
Foto: Gisela Albrecht
Diesen Ostergruß des Zeller Gemeindeteam konnten die Frühaufsteher am Sonntagmorgen für ihr Frühstück zu Hause mitnehmen. Leider konnte das beliebte gemeinsame Osterfrühstück im Pfarrheim auch in diesem Jahr nicht veranstaltet werden. Da hat sich das Team ein kleines Frühstück »To Go« überlegt.

Die Osternachtfeier beginnt mit der Lichtfeier am Osterfeuer auf dem Kirchplatz. Der Gemeinde war es nach der Corona-Verordnung nicht gestattet, sich wie sonst üblich am Feuer zu versammeln. Nur die liturgischen Dienste konnten dabei sein, als Pfarrer Gerner das Feuer sowie die große Osterkerze segnete und entzündete. Bruder Pirmin trug die Osterkerze in die dunkle Kirche, begleitet von dem dreifachen Ruf »Lumen Christi«. Dann entzündeten die Ministranten mit dem Licht der Osterkerze die Kerzen der Gemeindemitglieder und die weiteren Osterkerzen am Altar. Der erste Teil des Gottesdienstes fand in der schönen Atmosphäre der nur mit Kerzenlicht erleuchteten Kirche statt.

Verzicht in vielerlei Hinsicht

Bruder Pirmin sang das traditionelle »Excultet« – das gesungene Osterlob als Abschluss der Lichtfeier. Danach begrüßte Pfarrer Gerner die Teilnehmer: »Wir sind froh und dankbar, miteinander Gottesdienst feiern zu dürfen«, erklärte er. In der Fastenzeit habe man in vielerlei Hinsicht Verzicht üben müssen, da solle das Licht der Osterkerze Freude, Hoffnung und Zuversicht geben, führte er weiter aus.

Im Wortgottesdienst wurden Texte aus der Heiligen Schrift vorgetragen, in denen Gott sein Volk begleitet und führt in hellen und in dunklen Tagen, wie Pfarrer Gerner erklärte. Die Lektorinnen Manuela Zeferer und Jutta Uhl trugen die Texte vor. Nach der Fastenzeit ist das »Gloria« wieder liturgischer Bestandteil der Messe – der Lobpreis auf Gott und die Welt, informierte Pfarrer Gerner. Bruder Pirmin las das Evangelium vor. Die frohe Botschaft aus dem Markus-Evangelium beschreibt anschaulich, wie zwei Frauen zum Grab von Jesus gehen und es leer vorfinden. Ein junger Mann sitzt vor dem Grab und erzählt ihnen, dass Jesus auferstanden ist.

Mut zur Lebendigkeit

In seiner Predigt ging Pfarrer Gerner auf diese Situation am Grab ein und stellte die rhetorische Frage, ob wir als Christen nicht auch manchmal am Grab unserer Befindlichkeiten stehen? Die Virus-Bedrohung fordere uns heraus und auch unseren Glauben. »Haben wir nicht auch Zweifel an der unglaublichen Osterbotschaft?«, fragte er die Gläubigen. Aber die Auferstehung von Jesus sei die Antwort auf alles, was wir in unserem Leben als Grab / Krise empfinden, führte Gerner weiter aus. »Der Glaube an die österliche Gegenwart gibt uns Mut, aus unseren Gräbern auszubrechen«, versicherte Pfarrer Gerner. Mut zur Lebendigkeit trotz Krankheit, Versöhnung trotz Streit, neue Beziehungen trotz Trennungsverlusten und schließlich das Leben von Gott trotz allen menschlichen Todes. Am Ende seiner Predigt rief er die Gemeinde dazu auf, die Ostererfahrungen mitzunehmen in den Alltag, dann werde es auch im Innersten Ostern.

Als weiteren Bestandteil der Osternachtfeier erfolgte dann die Segnung des Taufwassers mit der Erneuerung des eigenen Taufversprechens der Teilnehmer.

In den Fürbitten wurde vor allem für die an Covid 19 erkrankten Personen und die Ärzte und Pfleger und Forscher gebetet, die mit der Krankheit zu tun haben. Eine weitere Fürbitte galt den Menschen in Syrien, Jemen, Hongkong und Belaruz, deren Frieden und Freiheit bedroht sind. Dankbar für den Wohlstand in unserem Land sei es wichtig, die Menschen in Not zu unterstützen, formulierte eine Fürbitte. Die letzte Fürbitte galt den Trauernden und den Personen, die ihre sterbenden Angehörigen wegen der Pandemie nur eingeschränkt besuchen können und sich nicht richtig verabschieden können.

Beim »Vater unser Gebet« sollten den Personen gedacht werden, die sich nicht in den Gottesdienst getraut haben und an die Angehörigen, die an Ostern wegen der Pandemie nicht besucht werden durften.

Spontaner Applaus der Kirchenbesucher

Am Ende der Feier betonte Pfarrer Gerner, dass es dem Seelsorgeteam wichtig gewesen ist, ein möglichst breites Gottesdienstangebot zu machen, damit jeder etwas Passendes für sich finden kann. »Wir wollen den österlichen Glauben miteinander teilen«, erklärte Pfarrer Gerner. »Schön, dass Sie heute Morgen gekommen sind.«

Er wünschte allen ein Osterfest erfüllt mit Freude in den Familien und mit den Angehörigen. Er dankte allen Beteiligten für die Vorbereitung und Durchführung der Osternachtfeier. Der spontane Applaus der Kirchenbesucher zeigte, dass es ihnen gefallen hat.

Das Zeller Gemeindeteam hatte einen Ostergruß zum Mitnehmen vorbereitet. Da das beliebte Osterfrühstück nicht stattfinden konnte, standen Tüten mit einem kleinen Frühstück »To Go« an den Ausgängen zur Mitnahme bereit. Die Vorsitzende des Gemeindeteams, Brigitte Metzler, hatte 100 Tüten am Karsamstag mit Helfern aus dem Team beschriftet und gepackt.

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Schlagworte:
Kath. Kirchengemeinde St. Symphorian Zell am Harmersbach, Ostern, Seelsorgeeinheit Zell am Harmersbach

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