Beim Unterentersbacher Gemeinschaftsabend war tierisch was los. Die närrischen Jäger gingen erstmals im Stöckener Wald auf Schnitzerjagd und trieben eine borstige Wildsau durchs Unterholz. Selbst ein rosarotes, glatt rasiertes Hausschwein hatte im Wald von Stöcken sein neues Zuhause gefunden.
Foto: Hanspeter Schwendemann
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Foto: Herberet Schwendemann
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Foto: Hanspeter SchwendemannDas mit dem süßen Hausschwein kam so: Es gehörte ursprünglich dem Entersbacher Roberto Parisi, der das Schweinchen als neuen Mitbewohner in seiner Gengenbacher WG präsentierte. Das fanden die anderen Mitbewohner aber nicht so toll und so landete das Schwein im Garten. Als der und auch des Nachbarn Garten umgegraben waren, ist das Schwein einfach abgehauen. Mit einem Großeinsatz fingen Feuerwehr und Polizei das Schweinchen wieder ein, aber dem Besitzer Roberto wurde es zu blöd und entließ es wieder in den Wald…
Dort hatten die beiden passionierten Entersbacher Jäger Gerhard und Philip auf ihrem Hochsitz der neuesten Generation Platz genommen – ein Anti-Einschlaf-Hochsitz mit echter Wackelfunktion! Trotz der Schaukelei trafen die beiden Waidmänner so manchen Schnitzer im Dorf. Sie trieben den rosaroten Bausparfuchs vor sich her, der im Häslesgraben nicht nur Verträge und Kredite verkauft, sondern auch Schuhe mitnimmt. Im Häslesgraben werden die Richtbäume sogar mit echten Geldscheinen geschmückt, war zu erfahren.
Vor die Wildkamera lief auch eine ganze Herde Hornochsen (im Dorfgemeinschaftshaus) oder waren es doch nur die ausgebüchsten Kühe vom Wirts-Karli? Die dicke Hauskatze der Familie Wisser wollte sich vor der Kamera sogar ein Passbild abholen, das sie für ihren neuen Blutspendeausweis benötigt. Auch Blutspende-Katzen soll es im Entersbach geben! Jäger-Latein?
Hombacher Kilwi wird »Schützen-Fest«
Die unterhaltsame Schnitzerjagd wurde beim Entersbacher Abend schon beim Einmarsch von Narrenpräsident Martin Isenmann eröffnet. Der begrüßte Ortsvorsteherin Andrea Kuhn und entschuldigte sich gleich für das Malheur, das dann passiert, wenn man den Text vom Vorjahr kopiert. Ansonsten war Präsident Biene-Martin aber ganz am Puls der Zeit. Dem neuen Ortsvorsteher brachte er schonungslos bei, dass die Narren der Gemeindepolitik eigentlich zu Füßen liegen, dass er über die Fasend aber nichts zu sagen hat. Der Präsident wollte wissen, dass aus der Hombacher Kilwi jetzt ein »Schützen-Fest« und dass die Andrea von der Tenne jetzt Germanys next Topmodel wird. Im Stall von Bäuerin Britta Schwendenmann in Oberentersbach musste die externe Kleingeflügelberaterin feststellen, dass eine Henne nicht zum Sterben in der Futterkrippe saß sondern dort elf Küken ausgebrütet hat. Nächstes Jahr wird es neben dem großen Kuhstall bald auch noch einen riesen Hennenstall geben, mutmaßte der Entersbacher Narrenpräsident.
Weitere »Närrische Njus« wurden via Tagesschau ins Dorfgemeinschaftshaus übertragen. Der Kletterbaum im Kindergarten ist jetzt in Form von Hackschnitzeln wieder da, versicherten die beiden Sprecher glaubhaft. Und auch, dass die Krankenhäuser der Region in Alarmbereitschaft sind, wenn die Entersbacher Roller-Gang wieder eine Ausfahrt unternimmt. Im Stöcken steht die Hochzeit des Jahres bevor: Der Biene-Martin und seine Moni geben sich das Ja-Wort. Gelüftet wurde das Geheimnis um den Hochzeitsanzug. Den habe der Bräutigam zwei Nummern zu groß bestellt, damit er vor dem Fest nicht mehr abnehmen muss. Freibier in der Nikolaus-Kirche, Nette Toilette beim Schwarz-Weber statt Toi-Tois beim Bolzplatz… nichts blieb den Narrenreportern verborgen. Sie ergründeten auch den vollgepackten Terminkalender des neuen Ortsvorstehers, der selbst am Samstagnachmittag noch wichtige »Konferenzen« hat. Die Live-Schaltung führte in den abgedunkelten Partyschopf zur Sky-Bundesliga-Konferenz. Wichtige Termine eben!
Was zum Ogucke für die Fraue im Dorf
Ganz aufgeregt machten sich die beiden Entersbacher Omas auf zur Shopping-Tour zum Mode-Giesler, damit sie am Schmutzigen Donnerstag etwas Schönes zum Anziehen haben. Denn dort werden die Narren vom neuen Ortsvorsteher eingeladen. »Oh Magdalen, ich bin so uffgregt. Endlich henn mir Fraue im Dorf au was zum ogucke! Unsern neue, junge, knackige, schnucklige Ortsvorsteher!« Klar, dass die beiden Omas da mit feiner Spitzenwäsche »unbedingt gut ussähne« wollen.
Aber nicht nur neue Wäsche hatten die beiden Dorftanten eingekauft. Herrlich plauderten sie aus dem Nähkästchen. Ob das neue Rathaus nun ein chinesicher Palast wird, fragten sie sich, nachdem Bürgermeister Pfundi im vergangenen Jahr doch extra nach China gereist ist. Die Reise eines Vega-Mitarbeiters endete nach der Weihnachtsfeier in der Halle vom Schnurr-Bus, wo er am nächsten Morgen entdeckt wurde.
Die Schickeria gab sich ein Stelldichein auf dem Golfplatz und im neuen Golf-Restaurant, wo es jetzt »Essen auf Rädern« gibt. Dort werden vom Gourmet-Caterer jetzt »ein Esemble von gebackenen Pomme de Terre, umrahmt von Porktartar in zarter Hülle und feiner Tomatenjus, dazu eine erfrischende Gerstenkaltschale aus der Biereckstraße« für 25,50 Euro angeboten. Rund ums Loch gaben sich nicht nur die Golfschüler ein Stelldichein sondern auch andere illustre Besucher. Die beiden Gemeinschaftsführer Bobesch und Olaf, joggende Mütter mit Kinderwagen und trainierende Entersbacher Ortsvorsteher. Der will sich gemeinsam mit den Narren beim Fußball-Hallenturnier 2021 den dritten Stern ans Trikot heften, denn aus Publicity-Gründen will er auf dieser Erfolgswelle der Narren mitschwimmen.
Rasante Entersbacher Narren
Garniert war der Gemeinschaftsabend mit flotten Showtänzen des Narrensamens und der hübschen Mädchen. Beim Auftritt der Mändigsmusiker herrschte Schunkel- und Stimmungsalarm im Saal und bei der Vorstellung des Straßenfasend-Kostüms nahmen die Entersbacher Narren auf ihren Rollschuhen rasante Fahrt auf.
Der Narrennachwuchs glänzte zur Musik von »Major Tom« in seinen metallenen Raumanzügen und schwebte »völlig losgelöst« durch den Fasendabend. Beim Tanz der 80-er-Hippie-Monster wurde der Bachkuchi-Geist zum Leben erweckt und es herrschte Party-Alarm im Saal.
Spätenstens am Fasendsonntag werden die Entersbacher Narren auf der Welle des Erfolgsmusicals »Starlight Express« durch das Zeller Narrenstädtle rollen und dabei das rasante Wettrennen der Lokomotiven inszenieren. »Alle Kostüme sind Unikate. 35 Kinder und 70 Erwachsene machen mit«, schwärmte Narrenpräsident Martin Isenmann bei der Kostümvorstellung. Sein besonderer Dank galt Manfred Breig aus Oberentersbach, auf dessen Speicher die Entersbacher Wagenbauer nun eine neue Unterkunft gefunden haben und wo sie nun nicht mehr Wind und Wetter ausgesetzt sind. Die Fasend im Entersbach und im Städtle Zell hat viele Freunde und Helfer!
Orden für den neuen »Ortsrumsteher«
Christian Dumin und verdiente Narren mit dem Entersbacher Halsorden dekoriert – Präsident Martin Isenmann: »Die Entersbacher sind aus besonderem Holz«
Zum Auftakt des Gemeinschaftsabends wurden verdiente Narren mit den Entersbacher Halsorden geehrt. Auch dem neuen Ortsvorsteher Christian Dumin wurde diese närrische Ehre zuteil, damit er über die Fasendtage eine gute Figur macht.
»Christian, on de Vaddertagswanderung isch die Idee entstonde gonz schnell, dass Du kinsch moche Ortsvorsteher vom Entersbach und nit von Zell!«, verriet Narrenpräsident Martin Isenmann und lobte den neuen »Ortsrumsteher«, der nun das Dorf in der Welt präsentiert. Deshalb brauche Christian Dumin einen Orden, der ihn an den Fasendtagen perfekt tut zieren. »Trag den Halsorden mit Würde, Andacht und Stolz«, rief der Präsident dem Ortsvorsteher zu: »Du weisch jo, mir Entersbacher sin us bsunderem Holz!«
Aus besonderem Holz ist auch Harald Lerch, der sechs Jahre dem Narrenrat angehört hat und verabschiedet wurde. Präsident Isenmann bedauerte diesen Schritt und bedankte sich: »Harry, es war wirklich immer lustig und toll mit Dir, beim Nummern schreiben, Wagen bauen und beim trinke Bier!«
Seit vielen Jahren sind Marie-Luise Bruder, Franziska Schätzle, Katja Schäfer und Ralf Schäfer für die Entersbacher Fasend aktiv. Auch sie wurden mit dem Halsorden geehrt.
Seit 25 Jahren stylt Friseurmeisterin Friedhilde Schmieder beim Entersbacher Abend die Akteure auf der Bühne. »Du machst immer ein perfekter Job«, lobte der Narrenpräsident, denn sie mache »aus ganz normalen Entersbacher Narren top gestylte Rampensäue!« Isenmann freute sich, dass nun auch erstmals ihre Tochter Sarah Schmieder mit dabei war.
Seit vielen Jahren unterstützt Klaus Rauber die Narrengemeinschaft beim Kartenverkauf. Der Präsident hatte gehört, dass er aufhören möchte, was aber wohl nicht stimmte. Deshalb erhielt Klaus Rauber den Entersbacher Halsorden kurzerhand fürs Weitermachen.
Die Mitwirkenden beim Entersbacher Gemeinschaftsabend
Kindertanz Major Tom meets the Jambo: Anika Brosamer, Mila Britz, Greta Lerch, Marius Erdrich, Sina Jilg, Leonie Schwendenmann, Theresa Schätzle, Marlon Bruder.
Entersbacher Omas – Schätzli gell, mir kaufe in Zell: Martin Isenmann, Jennifer Vollmer.
Närrische Njus: Matthias Schwarz, Aron Webering.
Jäger – Wild, wild, Stöcken: Nico Schultheiß, Aron Webering, Raphael Henning, Isabell Soosten, Jan Sauerbrei, Melanie Jilg, Ronald Kuhnt.
Tanz – 80er-Hippie-Monster: Franziska Schätzle, Marie-Luise Bruder, Josephine Moser, Larissa Baumann, Mia Schultheiß, Lilli Gärtner, Eva Zimmermann,
Anni Wisser, Angelina Schätzle.
Gröbernhof – Schickeria ums Loch: Ronald Kuhnt, Raphael Henning, Isabell Soosten, Matthias Schwarz, Jan Sauerbrei, Jennifer Vollmer, Melanie Jilg, Aron Webering, Martin Isenmann, Nico Schultheiß.





