Zum ersten Mal war am Wochenende zum »Weihnachtszauber« auf dem Bechererhof eingeladen. Trotz Wetterpech besuchten hunderte Gäste das Weihnachtsfest im Prinzbacher Obertal, das vor allem durch die besondere Nähe zu den Tieren bei den Besuchern punkten konnte.
Von Regen, Sturm und trübem Wetter ließen sich die Besucher nicht abhalten, was die Veranstalter, Familie Reinhard sehr freute. Tiere streicheln, Ponyreiten und die Wanderungen mit den Alpakas kam an beiden Tagen besonders bei den kleinen Gästen gut an. Aber auch die Erwachsenen staunten nicht schlecht über die tierische Vielfalt auf dem Hof, zu der außer 19 Alpakas und zwei Lamas auch sechs Ziegen, ein paar Kaninchen und Meerschweinchen, zwölf Ponys und Pferde und zwei Hunde gehören. Schutz vor Regen fand man in einem Anbau, der zu einem gemütlichen Adventscafé umgebaut worden war. Der Hof war festlich mit vielen Lichtern geschmückt. Überall fanden sich liebevolle Details, die den Besuch zu einem wahren Vergnügen machten.
Kerstin Reinhard, auf dem Hof Ansprechpartner in Sachen Alpakawanderungen, machte sich am Sonntag mit einer Rekordbeteiligung von zwölf der wolligen Wiederkäuer mit einem langen Zug von Familien auf die regenbedingt gekürzte Wanderung – nicht ohne zuvor eine kurze Einweisung gegeben zu haben. Alpakas mögen keine hüpfenden, keine schreienden und keine hektischen Kinder, klärte sie auf, bevor Tier um Tier das Halfter umgelegt bekam und aus dem Stall geführt wurde.
»Timmi«, ein fünfjähriges Alpaka aus eigener Nachzucht, war auch ansonsten immer wieder im Einsatz. Er stand geduldig mit Kerstin Reinhard vor dem Stall und ließ sich streicheln, während seine Halterin geduldig unzählige Fragen beantwortete. So war zum Beispiel zu erfahren, dass die Gefahr von einem Lama oder Alpaka angespuckt zu werden, verschwindend gering ist. Aber sie warnte davor, den Tieren zu tief in die Augen zu schauen, denn sonst sei man schnell hoffnungslos verloren …
Gefragt wurde zudem oft nach dem Alter, nach den weichen »Hufen«, die eigentlich in ihrer Beschaffenheit stark Hundepfoten ähneln und Schwielensohlen heißen, und der Verwendung der Wolle.
Stichwort Wolle: Zum Geschenke-Einkauf bot sich beim Weihnachtszauber ebenfalls Gelegenheit. Im Alpakalädele (ganzjährig geöffnet) warteten aus der eigenen Wolle selbst gemachte Accessoires, Bettdecken und Kissen, warme Socken und Mützen aus dem fernen Peru und vieles mehr auf Interessenten. Uwe Kleinert, früher selbst Bewohner des Bechererhofs, hielt im Pavillon die Stellung und hatte auf jede Frage eine Antwort. Außerdem war Roser‘s Deko Scheune mit handgemachten Holzfiguren und Christbaumschmuck da. Die Familien Roser und Reinhard verbindet ein besonderer Aspekt ihres Lebens: Beide stammen eigentlich aus der Heidelberger Gegend, beide hat es nach Prinzbach verschlagen. Der Dialekt hatte die Parallele beim Kennenlernen verraten, wie Karin Roser schmunzelnd erzählt. Beate und Volker Reinhard, die sich normalerweise darum kümmern, dass es den Feriengästen auf dem Hof an nichts fehlt, waren selbstverständlich am vergangenen Wochenende ebenfalls im Einsatz.
Fünf Jahre lebt Familie Reinhard mittlerweile auf dem Bechererhof und fühlt sich bestens ins Dorfleben integriert: Viele Freunde und mit dem Hof verbundene Reiter waren mit am Start, um das erste Hoffest auf dem Bechererhof zu stemmen. Dafür möchte Kerstin Reinhard auf diesem Weg noch einmal herzlich Danke sagen. Jetzt, nach dem Hoffest und zur Weihnachtszeit, wird es auch auf dem Bechererhof etwas ruhiger. Über die Feiertage haben auch die Tiere Pause, Feriengäste kommen erst nach Weihnachten, um den Jahreswechsel im Prinzbacher Obertal zu verbringen.
Im neuen Jahr, wenn das Wetter wieder mehr Sonne verspricht, werden die Alpakas wieder häufiger bei ihren Touren auf den Wegen in und rund um Prinzbach zu sehen sein. Vielleicht hat auch der ein oder andere Besucher Lust bekommen, noch einmal in Ruhe einen Spaziergang mit den ruhigen Geschöpfen zu unternehmen. Die Touren sind ganzjährig bei entsprechender Wetterlage möglich.
Foto: Susanne Vollrath
Foto: Susanne Vollrath
Foto: Susanne Vollrath
Foto: Susanne Vollrath
Foto: Susanne Vollrath
Foto: Susanne Vollrath
Foto: Susanne Vollrath
Foto: Susanne Vollrath
Foto: Susanne Vollrath
Foto: Susanne Vollrath
Foto: Susanne Vollrath




