Mit der Einweihungsfeier wurde am gestrigen Donnerstag das Nachbarschaftshaus »Alter Sportplatz« offiziell seiner Bestimmung übergeben. Im Gebäude sind die Tagespflege, eine ambulant betreute Wohngruppe und Seniorenwohnungen untergebracht. Betrieben wird die Einrichtung vom Pflege- und Betreuungsheim Ortenau Klinikum.
Foto: Hanspeter Schwendemann
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Foto: Hanspeter SchwendemannAuch der Verein »Hilfe von Haus« hat hier neue Räume bezogen. In unmittelbarer Nachbarschaft entstehen Eigentumswohnungen und ein neuer Kindergarten. Sowohl Heimleiter Marco Porta vom Pflege- und Betreuungsheim als auch Bürgermeisterin Daniela Paletta bezeichneten das Mehrgenerationen-Areal als ein Leuchtturmprojekt in der Ortenau.
Seit dem 1. Juli ist das Nachbarschaftshaus geöffnet und wird nun mit Leben erfüllt. Die Tagespflege hat seine Arbeit aufgenommen und auch die ersten Seniorenwohnungen sind schon belegt. Im Erdgeschoss hat der Verein »Hilfe von Haus Biberach e.V.« seinen neuen Geschäftssitz bezogen.
Heimleiter Marco Porta konnte zur Einweihungsfeier am gestrigen Donnerstagnachmittag allen voran Bürgermeisterin Daniela Paletta, die Mitglieder des Gemeinderats, Investor Eduard Volk sowie Vertreter der am Bau beteiligten Firmen begrüßen. Auch Vorsitzende Andrea Mäntele und weitere Aktive vom Nachbarschaftsverein, die Mitarbeiter des Pflege- und Betreuungsheims sowie die ersten Gäste der Tagespflege nahmen an der Feierstunde teil. Diese wurde von einem Saxophon-Quartett des Blasorchesters Biberach musikalisch abgerundet.
Alternative Wohnform geschaffen
Heimleiter Marco Porta erinnerte an die Idee von Pflegedienstleiterin Agnes Bihrer und die weitere Inititive seines Vorgängers Hubert Fehrenbacher, die wichtige Impulse für die Schaffung einer solchen Einrichtung gegeben haben. Gemeinsam sei es gelungen, das Nachbarschaftshaus zu verwirklichen. Heimleiter Porta dankte Bürgermeisterin Paletta, dem Gemeinderat sowie Investor Eduard Volk für die konstruktive Zusammenarbeit. Als eine wichtige Stütze hob er den Verein »Hilfe von Haus« hervor.
Mit der ambulant betreuten Wohngruppe, so Heimleiter Porta, habe das Pflege- und Betreuungsheim eine alternative Wohnform geschaffen und Neuland betreten. Er zeigte sich sicher, dass solche Wohngruppen zukünftig eine Alternative zum klassischen Pflegeheim sein werden. Mit der Schaffung der Tagespflege konnte zudem eine Angebotslücke in Biberach geschlossen werden. Die zentrale Lage ermögliche den Gästen, am öffentlichen Leben der Gemeinde teilzunehmen.
Heimleiter Marco Porta zeigte sich froh, dass die Gemeinde Biberach auf dem Areal mehrere Generationen zusammenführt und damit ein Leuchtturmprojekt in der Ortenau realisiert.
Gemeinde stellt sich dem demografischen Wandel
Bürgermeisterin Daniela Paletta zeigte ich erfreut, dass nach Monaten der Planung und der Bauzeit das Nachbarschaftshaus als erster Baustein des geplanten Mehrgenerationen-Areals am alten Sportplatz fertiggestellt wurde. Damit sei die Gemeinde um eine Einrichtung reicher, die vor allem den älteren Mitbürgern dient. In Biberach gebe es aktuell 748 Einwohner, die über 65 Jahre alt sind, was einem Anteil von etwa 20 Prozent entspreche. Mit der Einrichtung stelle sich die Gemeinde dem demografischen Wandel.
Bürgermeisterin Paletta erinnerte an Gespräche Ende des Jahres 2017, als erstmals das Pflege- und Betreuungsheim Ortenau Klinikum und das Bauunternehmen Eduard Volk gemeinsam auf die Gemeinde zukamen und das Konzept vorstellten. Das gesamte Planungsverfahren musste abgearbeitet werden. Die Bürgermeisterin bedankte sich bei allen Beteiligten für die zügige und reibungslose Umsetzung des Projekts.
Die Schaffung von Begegnungsstätten für Jung und Alt sei ein wesentliches Ziel ihrer Arbeit. Die einbehaltene Fläche neben dem Bauhof sei der Grundstein für den Bau eines Kindergartens östlich der Bahnlinie und damit die Verwirklichung des Mehrgenerationen-Areals. »Somit wird für mich als Bürgermeisterin ein Projekttraum wahr«, zeigte sich Daniela Paletta glücklich und stolz. Schon kurz nach ihrem Amtsantritt und nach einem Besuch in der Gemeinde Rheinhausen habe sie sich dieses Ziel gesetzt.
Als ein weiteres Herzstück des Nachbarschaftshauses hob sie den Verein »Hilfe von Haus zu Haus« hervor, der eine wichtige und erfolgreiche Arbeit für ältere Menschen in der Gemeinde leiste. Die Gemeinde erkenne dies mit ihrer finanziellen Unterstützung an.
Bürgermeister Paletta zeigte sich sicher, dass sich das Nachbarschaftshaus zu einem Zentrum für alle Biberacher entwickeln könne. Das Wichtigste sei jedoch, dass hilfsbedürftige Senioren ihren Heimatort Biberach und somit ihre vertraute Umgebung nicht verlassen müssen. Nicht zuletzt seien hier neue Arbeitsplätze geschaffen worden. Die Investitionen in Höhe von rund fünf Millionen Euro seien als gesamtwirtschaftlicher Aspekt zu beachten.
Schlüsselübergabe und kirchliche Weihe
Investor Eduard Volk freute sich, dass er in der Gemeinde Biberach dieses Pilotprojekt umsetzen konnte. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten während der Entstehungsphase. Erfreut zeigte sich Eduard Volk, dass mit dem Pflege- und Betreuungsheim Ortenau Klinikum ein bekannter, seriöser und kompetenter Mieter gefunden werden konnte. Allen Beteiligten wünschte er für die Zukunft eine gute und glückliche Hand. Den symbolischen Schlüssel übergab Bauunternehmer Volk an Heimleiter Marco Porta.
Gottes Schutz und Segen erbaten Gemeindereferentin Anke Haas und Prädikant Gottfried Zurbrügg für das Nachbarschaftshaus und alle Menschen, die hier ein- und ausgehen. In Anlehnung an das Matthäus-Evangelium zeigten sie sich sicher, dass dieses Haus auf Fels gebaut sei. Prädikant Zurbrügg warnte vor der Gefahr in unserer modernen Gesellschaft, dass die Menschen vereinzeln. Das Nachbarschaftshaus wirke dem entgegen und schaffe Nähe und vielleicht sogar Liebe. Mit geweihtem Wasser segnete Gemeindereferentin Anke Haas die Räume des Hauses. Als Symbol überreichten sie Heimleiter Marco Porta ein Kreuz und damit das Zeichen, dass auch Gott und christliche Werte mit in das neue Nachbarschaftshaus eingezogen sind.





