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Lahr | 1.02.2019

Erfolgreiche Bankgeschäfte ohne Krawatte

Volksbank Lahr gründete die junge Marke »BlackVRst« – glänzende Bilanz für 2018

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Die Volksbank Lahr hat »Lust auf Zukunft«. Dies betonten Vorstandsvorsitzender Peter Rottenecker (rechts) und Vorstand Reiner Richter (links) zum Jahresauftakt im Rahmen der Bilanzpressekonferenz. Foto: Hanspeter Schwendemann
von Hanspeter Schwendemann

Im Jahr 2018 konnte der 200. Geburtstag von Friedrich-Wilhelm Raiffeisen, dem Vater der Genossenschaftsidee gefeiert werden. Genau in diesem Jahr erfindet sich die Volksbank Lahr neu. Sie überfällt ihr eigenes Kompetenzcenter in Lahr in der Eisenbahnstraße und gibt damit den Startschuss für seine junge Marke »BlackVRst«. Mit Bankgeschäften in Turnschuhen und ohne Krawatte will die Volksbank Lahr künftig der jüngeren Generation, der Generation »Y«, auf Augenhöhe begegnen, Barrieren abbauen und das Banking bedarfs- und kundengerecht ausrichten.

Foto: Hanspeter Schwendemann
Die Volksbank Lahr hat »Lust auf Zukunft«. Dies betonten Vorstandsvorsitzender Peter Rottenecker (rechts) und Vorstand Reiner Richter (links) zum Jahresauftakt im Rahmen der Bilanzpressekonferenz.
Foto: Grafik: Volksbank
Die Geschäftsentwicklung der Volksbank Lahr war im Jahr 2018 von einem dynamischen Wachstum geprägt. Die Bilanzsumme ist um 7,2 Prozent auf 2,466 Milliarden Euro angestiegen.

Der Banküberfall blieb – fast – ohne Folgen. Am nächsten Morgen empfingen bunte »BlackVRst«-Transparente die überraschten Kunden. Das Geld indes ist im Tresor der Volksbank Lahr geblieben. Mehr noch. Die Bestände sind 2018 deutlich gewachsen. Betriebsergebnis vor Steuern: 18,8 Millionen Euro, + 10,4 Prozent. Eigenkapital: 215,0 Millionen Euro, + 5,5 Prozent. Bilanzsumme: 2,466 Milliarden Euro, + 7,2 Prozent. Die Kundenkredite sind um 6,8 Prozent auf 1,585 Milliarden Euro angestiegen und die Kundeneinlagen um 13,9 Prozent auf 1,682 Milliarden Euro nach oben geschnellt.

Volksbank Lahr kann die Früchte ernten

»Veränderungskompetenz gehört sozusagen zu unserer DNA«, stellte Vorstandsvorsitzender Peter Rottenecker am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz fest. Zweifellos seien die Zeiten auch für die Banken herausfordernd. Aber schon zu Zeiten von Friedrich-Wilhelm Raiffeisen seien die Volksbanken Veränderungen ausgesetzt gewesen. Deshalb sei es wie immer eine Frage der Perspektive. Die Volksbank Lahr sehe die Digitalisierung positiv und wolle die Potenziale für ihre Kunden und Mitglieder nutzen.

Der Veränderungsprozess sei aber nicht erst im Jahr 2018 eingeleitet worden, betonte der Vorstandsvorsitzende. Schon im Jahr 2015 habe sich die Volksbank Lahr die »Strategie 2020« auferlegt und könne nun die Früchte ernten. Der Slogan »Wir haben Lust auf Zukunft« könne mit einem klaren »Ja« unterstrichen werden. Peter Rottenecker: »Wir vertrauen auf unsere Stärken, haben motivierte Mitarbeiter sowie treue Mitglieder und Kunden, die uns das Vertrauen schenken.«

Apps und mobile Tools

Längst hat die Volksbank Lahr die klassische Kundenhalle verlassen. Die Videobe­ratung »Volksbank Live« wurde 2018 auf Spezialberater ausgeweitet, die Kommuni­kation per WhatsApp-Service eingeführt und der beliebte Live-Chat auf der Homepage auf Firmenkunden ausgedehnt. »Digitalisierung ist mehr als eine rein technisch getriebene Erscheinung«, zeigte sich Peter Rottenecker sicher.

Die Kunden profitieren von der telefonischen Erreichbarkeit des Kunden-Service-Centers von 6 bis 22 Uhr. Firmenkunden können fallabschließend und selbstständig Darlehen bis 60.000 Euro auf der Homepage beantragen. Eingeführt wurde die eigene Mitarbeiter-App, »Digitale Lotsen« geben den Mitarbeitern Hilfestellung. Den Kunden wurden beim »Forum Zukunft« in Lahr neue Technologien, Apps und mobile Tools vorgestellt.

Die Volksbank Lahr hat 2018 eine Akademie gegründet und schult Kunden in Sachen Digitalisierung und Führung. Jungen Leute wird auf Youtube das Thema »Finanzielle Bildung« nähergebracht. Der »BlackVRst«-Club hat schon nach wenigen Wochen fast 1000 neue Mitglieder. Kevin Weber ist das Gesicht der neuen Marke der Volksbank Lahr.

Der persönliche Kontakt steht im Vordergrund

Trotz aller Digitalisierung hat die Volksbank Lahr auch im Jahr 2018 die traditionellen Erfolgsgaranten bedient. Dazu gehören die Kundenveranstaltungen mit hochkarätigen Referenten, die allesamt restlos ausgebucht waren. »Wir wollen unseren Kunden besonderen Mehrwert bieten und zeigen, dass neben der Digitalisierung der persönliche Kontakt bei uns nach wie vor im Vordergrund steht«, erklärte Peter Rottenecker die Unternehmensstrategie.

Er fasste das gesellschaftliche Engagement in Zahlen: 53.900 Mitglieder sind das Fundament der starken Volksbank Lahr; 46.417 Beratungsgespräche wurden durchgeführt; 39 Existenzgründer wurden unterstützt und begleitet; 934.000 Euro Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet; 6,4 Millionen Euro Steuern an Bund, Länder und Gemeinden bezahlt; 510.000 Euro an Spenden und Sponsoring überwiesen. Die Zahl der Mitarbeiter blieb mit 464 gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil. 31 Auszubildende werden bei der Volksbank beschäftigt.

Mit 27 Filialen bzw. Kompetenzcentern ist die Volksbank Lahr in ihrem Geschäftsgebiet vertreten. Pläne für Schließungen von Filialen liegen derzeit keine auf dem Tisch, war am Mittwoch zu erfahren. Allerdings werde es Ende März eine Strategiesitzung geben und dabei werde man die Frequenzzahlen kritisch unter die Lupe nehmen, informierte Peter Rottenecker.

Wachstumskurs stark beschleunigt

»Der Wachstumskurs der Volksbank Lahr hat sich stark beschleunigt«, berichtete Vorstandsvorsitzender Peter Rottenecker mit Blick auf die Bilanzzahlen des Jahres 2018. Mit ihrer Innovationskraft sei die Volksbank Lahr ein verlässliches regionales Unternehmen.

Das überdurchschnittlich wachsende Kreditgeschäft gehe gleichermaßen auf private Baufinanzierungen und gewerbliche Investitionsfinanzierungen zurück. Bei den Einlagen seien 2018 die
privaten Kunden der Motor gewesen.

Enttäuschend verlaufen sei das Börsenjahr. Dennoch, so Rottenecker, würden Aktien auf lange Sicht sehr gute Renditechancen bieten. Im Versicherungs- und Bauspargeschäft wurden 10.585 Einzelverträge abgeschlossen. Seit Jahren nehme die Volksbank Lahr in diesem Bereich in Süddeutschland einen Spitzenplatz ein.

Die Erfolgsbilanz setzt sich bei der Ertragslage fort. Der Zinsüberschuss (36,8 Millionen Euro) hat sich stabilisiert, das Provisionsergebnis (17,3 Millionen Euro) liegt über Vorjahresniveau. Gleichzeitig konnten die Personalkosten und der betriebliche Aufwand um 800.000 Euro gesenkt werden. Das Ergebnis vor Bewertung beträgt voraussichtlich 17,6 Millionen Euro und liegt damit 1,5 Millionen Euro über dem Ergebnis von 2017. Die Kreditrisiken konnten reduziert werden, was beweise, dass der Mittelstand in der Region kerngesund ist, so die Bewertung der Volksbank-Verantwortlichen.

Optimistischer Blick auf das Jahr 2019

»Das gute Ergebnis war eine Teamleistung«, dankten die beiden Bankvorstände Peter Rottenecker und Reiner Richter ihrer »tollen Mannschaft«. Auch für das Jahr 2019 rechnet die Volksbank Lahr mit einer Fortsetzung des Wachstumskurses. Das erfolgreiche Geschäftsmodell sei mit den gestiegenen Anforderungen mitgewachsen. »Wir werden an unserer sicheren, stabilen und soliden Geschäftspolitik festhalten«, versprach Peter Rottenecker: »Die Volksbank Lahr steht nach wie vor zu ihren genossenschaftlichen Werten und hat weiterhin Lust auf Zukunft.«

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