Nach kurzer, schwerer Krankheit starb am Montagmorgen im Alter von 68 Jahren Hermann Kornmayer. Wie kaum ein zweiter hat er in den letzten Jahren mit seiner Pressearbeit und seinem Engagement in den örtlichen Vereinen das öffentliche Leben geprägt.
Sein Engagement für die Oberhamersbacher Vereinswelt reicht in seine Jugendzeit zurück. Für seine 50 Jahre dauernde Mitgliedschaft im Sportverein Oberharmersbach wurde er vor zwei Jahren zum Ehrenmitglied ernannt. Sonntag für Sonntag berichtete er seit 1986 über die Spiele, durchlebte mit
den Mannschaften Abstiege und Meisterschaften. Ein gerüttelt Maß hatte er mit seiner Arbeit am Erfolg der Stadionzeitung.
Diese redaktionelle Arbeit fesselte Hermann Kornmayer. Seinen ursprünglichen Berufswunsch, Sportjournalist zu werden, hängte er beizeiten an den Nagel. Dafür öffnete sich für ihn ein anderes Betätigungsfeld. Über 37 Jahre berichtete er in den Lokalzeitungen »Schwarzwälder Post« und im »Offenburger Tageblatt« über das örtliche Geschehen. Ob Jubiläum oder Konzert, Umzug oder Prozession: Hermann Kornmayer war dabei. Kamera und Kuli waren dabei seine ständigen Begleiter. Die kulturellen, sportlichen und sozial engagierten Vereine fanden mit ihm eine Person, die ihnen ein Forum bot, auf dem sie sich und ihre vielfältigen Aktivitäten wiederfanden.
Mit dieser jahrzehntelangen zeitraubenden Arbeit waren aber seine Verbundenheit mit den Vereinen und sein Einsatz für das Ehrenamt nicht erschöpft. Von 1985 bis 1997 führte er als Erster Vorsitzender den Tennisclub Oberhamersbach und von 2003 bis 2018 stellte er im Auftrag des Historischen Vereins den »Jahresrückblick« zusammen.
Und dann war da noch die »Närrische Nochtziddung«, »sein Kind«, wie man nicht treffender sagen kann. Hermann Kornmayer hatte 1984 die Idee dazu, entsprechend dem damaligen Fasentmotto »Des het uns grad noch gfählt«. »Die beste Zeitung, die wo gibt«, trug unverkennbar seine Handschrift und das Blatt im Zeitungsformat wuchs mit den Jahren an Umfang und Beliebtheit. Seine spontanen und treffenden Ideen und sein Talent zum Schreiben goss er, abseits der Alltagsroutine eines örtlichen Zeitungs-Mitarbeiters, mit seinen »Handlangern« Hubert Müller, Karl-August Lehmann und »Ehrenredaktör« Otmar Ritter in eine passende Unterhaltung: geballter Blödsinn eben, aber fundiert, ohne jedoch zu verletzen. Nach 28 Jahren lud »Chefredaktör« Hermann im Jahre 2012 zur letzten Redaktionssitzung der »Närrischen Nochtziddung« ein.
Hermann Kornmayer wurde am 15. Juli 1949 als ältester Sohn von insgesamt acht Kindern der Eheleute Wilhelm und Elisabeth Kornmayer geboren. Nach der Volksschule besuchte er das Kapuziner-Internat in Zell a. H. und Bensheim/Bergstraße, wo er am Alten Kurfürstlichen Gymnasium (AKG) sein Abitur ablegte. An der Pädagogischen Hochschule in Karlsruhe begann er seine berufliche Laufbahn für das Lehramt an Realschulen mit dem Studium in den Fächern Deutsch und Erdkunde.
Von 1977 bis 1984 unterrichtete er an der Realschule in Gengenbach, danach bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2012 an der Realschule in Zell a. H. Hier arbeitete er sich mit der Einführung des Fachs Ethik in ein neues Thema ein. Wegen seines zusätzlichen Engagements – er war unter anderem lange Jahre Mitglied der Schulkonferenz und vertrat die Interessen im Berufsverband – war er bei Kollegen und Schülern gleichermaßen geschätzt und beliebt.
1976 heiratete Hermann Kornmayer Martha Baumann. Zwei Kinder wuchsen in der Familie auf. Das Familienleben war ihm wichtig, ebenso wie der gemeinsame Urlaub in Spanien, der ihn 25 Jahre lang immer an denselben Ort führte. Entspannung fand er beim Lösen kniffliger Rätsel oder auch in geselliger Runde bei den Vereinen sowie an seinem Stammtisch.
Der Verlust schmerzt. Mit Hermanns Frau Martha trauern nicht nur Tochter Anne-Kathrin mit ihrem Partner Oliver und den Kindern Rosalie, Henry und Konrad sowie Sohn Christoph mit Partnerin Kathi und Sohn Falko. Auch die Gemeinde Oberharmersbach ist bestürzt über den plötzlichen Tod eines Mitbürgers, der sich über Jahrzehnte mit seiner Pressearbeit und seinem Engagement in den Vereinen eingebracht hat. Nicht nur in seiner Familie hinterlässt der Verstorbene eine schmerzliche Lücke. Sein Einsatz im öffentlichen Leben wird nur schwer zu ersetzen sein. Hermann Kornmayer hat sich um seine Heimatgemeinde verdient gemacht.
Das Totengebet für den Verstorbenen wird am Donnerstag, 17. Mai 2018 um 18.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Gallus gehalten. Die Verabschiedungsfeier und die Beisetzung beginnt am Freitag, 18. Mai 2018, um 16 Uhr ebenfalls in der Pfarrkirche.





