Die Entlassfeier der Realschüler am Donnerstagabend wurde zu einem emotionalen Abschied von Lehrern und Schülern. Mit Musik, Reden, Auszeichnungen und Berichten der Schüler erlebten die Gäste einen besonderen Abend am Bildungszentrum „Ritter von Buss“.
Foto: Gisela Albrecht
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Foto: Gisela AlbrechtMusik nur mit Xylophonen und dazu Stimmen der Schüler aus dem Off – so kann man einen Rückblick auf die Schulzeit sehr besonders gestalten. Dies ist Musiklehrer Rainer Lietzmann mit dieser Aufführung gelungen.
Familie und Freunde machen Jugendliche glücklich
Rektorin Anne-Catrin Medel stellte die aktuelle Shell-Jugendstudie in den Mittelpunkt ihrer Rede, in der es darum geht, in welcher Gesellschaft und mit welchen Werten Jugendliche heute leben wollen. „Wie tickt die Jugend?“ fragte sie rhetorisch in die Runde. Beim Interesse für Politik können die Jugendlichen punkten. Als wichtigsten Faktor für ein glückliches Leben bezeichnen die Jugendlichen ihre Beziehungen zu Familie und Freunden. Was sich da in den letzten Jahren geändert hat, sei die überwiegend soziale Interaktion über WhatsApp, Snapchat und TikTok. Dazu riet Medel: „Bleibt im realen Miteinander und im Gespräch!“
Sie wies eindringlich auf die Gefahren von Social Media hin und den – auch negativen – Einfluss von YouTube-Kanälen, Tausch- und Partnerbörsen. Jugendliche hätten Ängste vor Krieg und sozialer Ungerechtigkeit; dies biete den Nährboden für Stimmenfang vom linken oder rechten politischen Rand. „Bleibt kritisch und lasst euch nicht einfangen!“ appellierte die Schulleiterin.
Dann wandte sich die Rektorin an die Erwachsenen, die die Jugendlichen noch eine Weile in ihre Zukunft begleiten: „Wir vertrauen darauf, dass ihr Schüler alles hinbekommt, denn ihr habt viel Potenzial. Gute Freunde sind für euch der wichtigste Faktor im Leben.“ Außerdem hätten die Jugendlichen sehr gute Berufsaussichten und eine gute Grundlage, eine tolerante und offene Gesellschaft mitzugestalten. Abschließend erklärte sie mit Nachdruck: „Schaut positiv in die Zukunft und erkennt eure großen Zukunftschancen.“
Lehrer als Begleiter
Sophia Bieser und Jessica Nock hielten eine lange und emotionale Rede im Namen der Abschlussschüler. „Der Abschied fällt uns schwerer als gedacht“, erklärten sie. Beide berichteten abwechselnd von den besonderen Momenten ihrer Schulzeit und den Anekdoten der Abschlussfahrt. Da wurde viel gelacht im Publikum. Sie richteten zudem berührende Dankesworte an ihre Lehrer: „Sie waren nicht nur Wissensvermittler, sondern Begleiter und auch Seelsorger. Sie haben Spuren in unserem Herzen hinterlassen.“
Gute Wünsche vom Klassenlehrer
Klassenlehrer Jürgen Armbruster verglich in seiner Rede das Leben mit einer Welle: Mal ist es ruhig, mal stürmisch. Die Jugendlichen hätten gelernt, auf der Welle zu reiten. „Ihr seid die Kapitäne eures eigenen Schiffs. Ich wünsche euch eine gute Reise!“ sagte er am Ende seiner Ausführungen. Dann wurden die Schülerinnen und Schüler der Klasse R10a namentlich aufgerufen und erhielten von ihm die Zeugnisse.
Lehrer Kevin Guillemette wählte als Metapher für die Schulzeit eine Reise mit dem Zug. Der Distanzunterricht zu Beginn sei schwierig gewesen. Später hätte es auch Konflikte, Frust und Tränen gegeben, nicht jede Entscheidung sei beliebt gewesen. „Das gehört dazu“, sagte der Lehrer. Er erinnerte an die schönen Momente der Klassenfahrten, Ausflüge und Projekte. Die Klasse R10b war seine erste Klasse als Klassenlehrer. Und er sagte mit Nachdruck: „Ich habe gute Erfahrungen mit euch gemacht.“ Abschließend betonte Guillemette: „Unsere Fahrt endet hier. Ich bin stolz auf euch, wenn ich euch heute sehe.“ Dann erhielten auch die Schülerinnen und Schüler seiner Klasse ihre Abschlusszeugnisse auf der Bühne, mit Glückwünschen auch von Rektorin Medel.
Mit einem weiteren Musikstück überraschten die Schüler die Gäste. Sie performten einen bekannten Popsong, sogar mit Choreografie! Da war ihnen der frenetische Applaus des Publikums sicher.
Auszeichnungen für besondere Leistungen
Das Lob für besondere Schulleistungen erhielten Enrico Brucher und Lisa Baumann mit einem Notendurchschnitt von 1,9 und besser. Lehrer Jürgen Armbruster und Kevin Guillemette überreichten die Urkunden.
Den Sparkassenpreis für das Fach Wirtschaft überreichte Jürgen Schmieder. Er sagte zu den Jugendlichen, dass sie sich nicht nur Wissen angeeignet haben, sondern Kompetenzen fürs Leben lernen konnten. Den Preis erhielten Jessica Nock und Lisa Baumann.
Die Ehrung im Fach Französisch erhielt Maximilian Detzel. Lehrerin Anna-Maria Buss berichtete von einer sehr kleinen Französischklasse von lediglich vier Schülern. Der Preis wurde von der Partnerstadt Baumes-les-Dames gestiftet und zum ersten Mal verliehen.
Nico Lehmann von der Winkelwaldklinik berichtete, dass die Schüler einen Tag in der Klinik verbracht haben und die Erfahrungen daraus in den Unterricht einbringen. Für ihre besondere Leistung im entsprechenden Schulfach konnte sich Lisa Baumann über ihre Auszeichnung freuen.
Von der Firma Prototyp überreichte Wolfgang Lehmann den Technikpreis an Enrico Brucher und Malte Lehmann. Seit 24 Jahren gibt es eine Kooperation zwischen der Firma Prototyp und der Schule mit dem Fachbereich Technik. Die beiden Schüler bekamen einen Akkuschrauber für ihre besonderen handwerklichen Leistungen geschenkt.
Der Schulpreis „Ritter von Buss“ ging in diesem Jahr an Jessica Nock und Leo Berghof für ihre besten Abschlüsse. Sie haben exakt den gleichen Durchschnitt erreicht. Jessica Nock hat sich außerdem als Klassensprecherin und Schulsprecherin engagiert und in vielen außerschulischen Belangen geholfen. Leo Berghof ist ein sozialer Typ und ein großes Talent mit allem, was mit einem Ball zu tun hat, berichtete Rektorin Medel. Außerdem war er Klassensprecher.
Bürgermeister Günter Pfundstein hielt angesichts der bereits gehaltenen Anzahl von Reden einen kurzen, improvisierten Vortrag. Dafür erhielt er viel Aufmerksamkeit und den Applaus des Publikums.





