Viele Ideen für das „Gißler-Haus“

Beim Aktionstag in Biberach sprudelten die Vorschläge für die künftige Nutzung des ehemaligen Schuhmacher-Gebäudes. Von flexiblen Vereinsräumen bis zum Wohnprojekt war alles dabei.

Am vergangenen Samstag, den 12. Juli 2025, hat die Gemeinde Biberach alle Einwohnerinnen und Einwohner zu einem Aktionstag rund um die Zukunft des ehemaligen Gißler-Schuhmacher-Gebäudes in der Hauptstraße 21 eingeladen. Von 10 bis 12 Uhr stand das Gebäude im Mittelpunkt eines inspirierenden und geselligen Vormittags. Das Ziel: gemeinsam Ideen entwickeln, wie dieser besondere Ort in Zukunft mit Leben gefüllt werden kann.

Impulse vom Fachmann

Den Auftakt bildeten zwei Impulsvorträge um 10 und 11 Uhr von Alexander Hölsch von der Studiengesellschaft für Projekte zur Erneuerung der Strukturen (SPES), der mögliche Nutzungskonzepte vorstellte. Die Themen reichten von Co-Working-Spaces über soziale Treffpunkte bis hin zu Wohnmodellen für junge Menschen. Die Vorträge lieferten nicht nur Denkanstöße, sondern machten deutlich, welches Potenzial in solchen gemeinschaftlich getragenen Projekten steckt.

Offene Türen für kreative Köpfe

Im Anschluss fanden Führungen durch das Gebäude statt, wahlweise geführt oder selbstständig. Viele Besucherinnen und Besucher zeigten sich überrascht und beeindruckt von den großen Räumlichkeiten und den vielfältigen Möglichkeiten, die das Gebäude bietet. „So groß hätte ich mir das nie vorgestellt“, war ein oft gehörter Satz.
Auf der Terrasse vor dem Gebäude fand anschließend ein offener Ideenaustausch bei einem kleinen Umtrunk statt. In lockerer Atmosphäre wurden Vorschläge gesammelt, wie die Räumlichkeiten zukünftig genutzt werden könnten.

Gestalten statt warten

Der Ideenaustausch zeigt deutlich, welche Bedarfe, Wünsche und Anregungen von der Bürgerseite vorhanden sind. Zusammengefasst wurden folgende Ideen am häufigsten genannt: flexible Räume für Vereine, Kurse und Veranstaltungen (z.B. ein großer Mehrzweckraum für Proben, Workshops oder Vorträge); ein Concept Store mit Snacks und Getränken inklusive Raum für Kunsthandwerk, Ausstellungen und Events; Co-Working-Spaces und PC-Arbeitsplätze; Wohnraum für junge Menschen (z.B. in Form von WGs oder kleinen Einheiten für Azubis, Studierende und Berufseinsteiger); Räume für kreative und handwerkliche Projekte (z.B. für Lesungen, Ausstellungen oder Kurse zur Vermittlung praktischer Fähigkeiten).

Auch ein Verkauf des Gebäudes ist denkbar

Bürgermeister Jonas Breig machte deutlich, dass durch den Erwerb des Objekts durch die Gemeinde nun die einmalige Chance besteht, die Entwicklung eines zentral in der Ortsmitte gelegenen Gebäudes zu steuern und etwas Neues zu gestalten. „In Oberösterreich haben wir gesehen, was durch bürgergesellschaftliches Engagement alles erreicht werden kann. Aus Leerständen wurden soziale Treffpunkte und multifunktionale Räumlichkeiten. Einwohnerinnen und Einwohner haben sich zu Vereinen oder Genossenschaften zusammengeschlossen und gemeinsam mit den Kommunen neue Orte für das gesellschaftliche Leben vor Ort geschaffen. Es gilt nun, diese Chance zu nutzen“, so Bürgermeister Breig. Wer in der Projektgruppe mitwirken möchte, sei herzlich eingeladen, sich bei der Gemeinde zu melden. Es können sich auch potenzielle Käufer bei der Gemeinde melden, die Interesse hätten, dieses Objekt zu entwickeln. „Wir denken aktuell in alle Richtungen. Auch ein Verkauf ist weiterhin vorstellbar.“