Beim Treffen der Gemeindeteams in der Klosterhalle gab es viele Informationen zu den zukünftigen Aufgaben der Gemeindeteams. Die Wahlen zum Pfarreirat finden am 19. Oktober statt.
„Neue Menschen kennenzulernen ist eine Bereicherung. Ich freue mich auf den gemeinsamen Weg“, sagte Pfarrer Lienhard beim Treffen der Gemeindeteams in der Klosterhalle. Dort gab es am Freitag eine Veranstaltung mit ausführlichen Informationen zur neuen Kirchenstruktur ab dem 1. Januar 2026.
Lienhard kennt Zell
Pfarrer Lienhard stellte sich und seinen beruflichen Werdegang vor. Er wurde 1963 in Zunsweier geboren. Während seines Theologiestudiums spürte er, dass der Pfarrerberuf genau das Richtige für ihn ist. 1990 erfolgte die Priesterweihe. „Ich kenne auch Zell gut, früher als Kind und Jugendlicher war ich immer an Maria Himmelfahrt in der Wallfahrtskirche“, spannte Lienhard einen Bogen zum Veranstaltungsort Klosterhalle. In Oberharmersbach war er oft spazieren, und die Gegend hier hat für ihn etwas Heimatliches.
Chancen einer Großpfarrei
Sein beruflicher Werdegang führte ihn als Vikar nach Konstanz und Engen, in Stockach am Bodensee war er 16 Jahre lang Pfarrer: „Das hat mir gut gefallen“, blickt er auf diese Zeit zurück. Doch er wollte zurück in die Heimat, zu seiner Familie rund um Zunsweier, und wurde um sein 50. Lebensjahr herum Pfarrer in Haslach. Inzwischen ist er auch leitender Pfarrer in Hausach. Jetzt steht die nächste Aufgabe an: Er wird leitender Pfarrer der Großpfarrei ab dem 1. Januar 2026. Pfarrer Lienhard sagte zu seiner zukünftigen Aufgabe: „Es kommt darauf an, was man daraus macht. Ich erlebe vor Ort eine positive Stimmung in den Gemeinden und bin zuversichtlich, dass es gut wird.“
Informationen zur neuen Kirchenstruktur
Ab dem 1. Januar 2026 erfolgt die Neuerrichtung durch Fusion von fünf Seelsorgeeinheiten zur Kirchengemeinde Kinzigtal mit der Zentrumskirche St. Symphorian, Zell a. H. Die betroffenen Seelsorgeeinheiten sind Haslach und Zell, Hausach-Hornberg, Oberes Wolftal, An Wolf und Kinzig sowie Kloster Wittichen. Der kirchenrechtliche Sitz der neuen Pfarrgemeinde ist St. Symphorian Zell, der Verwaltungssitz befindet sich in Haslach.
Leitungsteam aus fünf Personen
Das Leitungsteam besteht aus dem leitenden Pfarrer Michael Lienhard, dem stellvertretenden leitenden Pfarrer Bonaventura Gerner und der Leitenden Referentin Ann-Kathrin Wetzel. Mit dem Pfarreiökonom Adrian Wolff und der stellvertretenden Pfarreiökonomin Verena Fuchs ist das Team komplett.
33.000 Katholiken und 43 Kirchen
33.000 Katholiken gehören der neuen Pfarrgemeinde an auf einer Fläche von 660 Quadratkilometern. Es gibt knapp 16 pastorale Mitarbeitende, davon 7,5 Priesterstellen. Geplant sind weitere Stellen für eine Fachkraft für Öffentlichkeitsarbeit, einen Jugendreferenten, einen Ehrenamtsbeauftragten sowie eine Fachkraft für Kirchenmusik. Ein überregionales Kompetenzteam ist für gemeinsame Themen zuständig, zum Beispiel einheitliche Themen für Erstkommunion und Firmung. Zur neuen Pfarrgemeinde gehören 43 Kirchen und Kapellen, 14 Pfarrhäuser sowie 20 Gemeindehäuser und -zentren. Hierzu wird ein Konzept pastoraler Räume erarbeitet. Die Pfarrbüros bleiben vor Ort erhalten, ebenso die Gemeindeteams.
Pfarreirat ersetzt Gremien
Die bisherigen Gremien Pfarrgemeinderat und Stiftungsrat entfallen. Stattdessen wird im Oktober ein Pfarreirat gewählt. Dieser entwickelt Ziele für die pastorale Arbeit, initiiert Projekte, sorgt für die Finanzierung und vertritt die Pfarrei in Kirche, Gesellschaft und Öffentlichkeit. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre, die Sitzungen sind öffentlich. Der Pfarreirat besteht aus 17 direkt gewählten Mitgliedern (fünf aus Haslach, vier aus Zell und je zwei aus den drei weiteren Seelsorgeeinheiten) sowie Mitgliedern des Leitungsteams. Zusätzlich wird es einen Pfarreivermögensverwaltungsrat als weiteres Gremium geben.
Gemeindeteams werden wichtiger
Den Gemeindeteams fallen künftig mehr Aufgaben zu. Sie tragen Verantwortung für die Kirchenmitglieder vor Ort, leisten Dienst am Menschen, fördern Gemeinschaften und gestalten Gottesdienste. Zudem sollen sie helfen, die Gesamtstrategie der Pfarrei vor Ort umzusetzen und fungieren als Ansprechpartner für das pastorale Team. Für ihre Grundaufgaben erhalten sie ein Budget. Die Gemeindeteams werden von der Pfarrei berufen oder wahlweise über eine Gemeindeversammlung bestimmt. „Die jetzigen Gemeindeteams führen ihre Arbeit nahtlos weiter“, erklärte Ansgar Horsthemke, der die Informationsveranstaltung leitete.
Kirchortteams für besondere Themen
Ein Kirchortteam besteht aus Haupt- und Ehrenamtlichen und übernimmt spezielle Aufgaben vor Ort. Für Zell ist ein Kirchortteam Wallfahrt geplant, das die beiden Patres im Kloster unterstützt und neue Ideen für die Wallfahrt entwickelt.
Arbeitsverträge bleiben bestehen
Nach der Fülle an Informationen für die Gemeindeteams gab es in den Tischgruppen Gelegenheit, ein Stimmungsbild zu erfassen und in einen offenen Austausch zu treten. Diese Stimmungsbilder wurden zusammengetragen; zudem konnten Fragen gestellt werden. Kirchliche Mitarbeitende wollten etwa wissen, wie es mit ihren Arbeitsverträgen weitergeht. Ansgar Horsthemke erklärte, dass die bestehenden Verträge gültig bleiben. Lediglich der Name der neuen Pfarrei als Arbeitgeberin werde sich ändern.
Nach dem rund zweistündigen offiziellen Teil sagte Pfarrer Lienhard abschließend: „Neue Menschen kennenzulernen ist eine Bereicherung. Ich freue mich auf den gemeinsamen Weg.“
Anschließend sorgte ein Caterer für das leibliche Wohl, sodass die Teilnehmer beim gemeinsamen Essen ins Gespräch kommen konnten. Die hauptverantwortlichen Pfarrer Michael Lienhard und Bonaventura Gerner nutzten die Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit den Mitgliedern der Gemeindeteams. Der Abend klang in entspannter Atmosphäre aus.





