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Biberach | 18.12.2023

Abwasserzweckverband investiert und innoviert

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Das Team der Kläranlage in Biberach kümmert sich darum, dass Abwässer nach gesetzlichen Standards gereinigt werden. Um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, investiert der Abwasserzweckverband immer wieder in Technik und Bauten. Foto: AZV
von Susanne Vollrath

Wichtige Infrastrukturprojekte sind auf dem Weg und mit dem Forschungsprojekt „BubbleMeth“ kommt im nächsten Jahr Hightech auf die Kläranlage nach Biberach.

Der Abwasserzweckverband Kinzig- und Harmersbachtal (AZV) legte kürzlich seinen Jahresbericht für 2022 vor. Ein zentrales Vorhaben war und ist das Regenüberlaufbecken Steinach (RÜB), in das bereits über eine halbe Million Euro geflossen sind (Gesamtinvestition fast 9 Millionen Euro). Außerdem wurde in die Ertüchtigung von Blockheizkraftwerken kräftig investiert.

Trotz weniger Personal an der Kläranlage berichtete der Betriebsleiter Aldrin Mattes, dass alle wichtigen Aufgaben erledigt wurden. So wurden beispielsweise die Umweltauflagen stets erfüllt, die Qualität des geklärten Wassers blieb innerhalb der Grenzwerte, und auch die Schwermetallwerte im Klärschlamm waren unauffällig. Erfreulich ist zudem, dass eine lange offene technische Stelle endlich besetzt werden konnte. Darüber hinaus beteiligt sich die Kläranlage an dem Forschungsprojekt „Bubble Meth“ der Hochschule Offenburg.

Die wirtschaftliche Lage 2022 in Detail

Der Abwasserzweckverband Kinzig- und Harmersbachtal, finanziert durch die Verwaltungsgemeinschaften Haslach-Umland und Zell, verzeichnete 2022 einen geringeren Finanzbedarf als erwartet. Mit rund 1,48 Millionen Euro für laufende Kosten lagen die Ausgaben etwa 140.000 Euro unter dem geplanten Budget, vor allem durch unbesetzte Stellen und im Wartungsbereich.

In der jüngsten Sitzung in Biberach teilte Verbandsrechnerin Gisela Ringwald mit, dass aufgrund der Abrechnung der Kapitalumlage Haslach-Umland rund 496.305 Euro (bedingt durch das RÜB Steinach) mehr zahlen muss als zunächst angenommen. Im Gegensatz dazu erhält Zell etwa 57.385 Euro zurück. Einige Projekte, darunter die Installation der Sauerstoffschieber und eines Notstromaggregats, wurden aufgeschoben, wodurch 203.436 Euro für künftige Ausgaben reserviert bleiben. Zum Ende des Jahres 2022 verfügte der Verband über ein Vermögen von etwa 4,84 Millionen Euro, hauptsächlich in Form von Anlagegütern. Seit dem Ende des Wirtschaftsjahres 2021 ist der Verband schuldenfrei.

Große Investition in Steinach

Um die gesetzlichen Voraussetzungen weiterhin zu erfüllen, plant der Abwasserzweckverband Kinzig- und Harmersbachtal in den kommenden Jahren verschiedene Maßnahmen. Dazu gehört die Aufwertung des Regenüberlaufbeckens in Steinach, wobei 2022 bereits die Bundesstraße B33 als Teil der Sanierungsarbeiten unterquert wurde. Weitere Arbeiten sollen später folgen. Bürgermeister Jonas Breig aus Biberach erwähnte Konflikte bei der Planung, die durch Offenburgs Vorhaben, sich an die „Kleine Kinzig“ anzuschließen, verursacht würden. <warum ist das problematisch>. Die Trassenführung der Leitung „Kleine Kinzig“ tangierte die bestehende Planung des AZV im Bereich RÜB Steinach/Lachen.

Es wird noch mehr investiert

Ein weiteres Projekt 2023 war die Verbesserung der Stickstoff­elimination in Trockenperioden durch eine optimierte Fäll­mittel-Dosierstation und C-Quellen-Dosierstation. Außerdem sollten Restarbeiten an zwei Blockheizkraftwerken und den Sauerstoffschiebern abgeschlossen werden.

Des Weiteren fordern Behörden eine Reduzierung des Fremdwasseranteils, der in die Kläranlage in Biberach gelangt. In feuchten Jahren lag dieser Anteil oft über 40 Prozent, was die Effizienz der Anlage beeinträchtigen kann.

2023 gab es zudem diverse Baubesprechungen, um unter anderem Baumängel an der C-Quellen-Dosieranlage zu beheben, die im Frühjahr 2024 in Betrieb gehen soll.

Vierte Reinigungsstufe zurückgestellt

In Hinblick auf die Zukunft wurde eine Machbarkeitsstudie für die Einführung einer vierten Reinigungsstufe in Angriff genommen. Diese zusätzliche Stufe entfernt nach der biologischen Reinigung spezifische Schadstoffe wie Arzneimittelrückstände, Hormone und Pestizide, die in den ersten drei Stufen nicht vollständig beseitigt werden können. Jedoch hat das Umweltministerium Baden-Württemberg den geplanten Pilotversuch zurückgestellt, so dass es in Biberach vorerst bei der Machbarkeitsstudie bleibt.

Weiterhin Kanalaufseher gesucht

Im Personalbereich des Abwasserzweckverbands Kinzig- und Harmersbachtal gab es einige Veränderungen. Nach einer längeren Suche konnte die vakante Stelle für einen Elektriker zum 1. März endlich besetzt werden. Gleichzeitig trat die langjährige Verwaltungsangestellte Monika Benz in den Ruhestand, und ab April wird eine neue Kraft die Verbandsleitung in der Verwaltung unterstützen. Die Suche nach einem Kanalaufseher gestaltet sich weiterhin schwierig: Der Abwasserzweckverband kann diese Position schon seit drei Jahren nicht besetzen, trotz des Einsatzes ungewöhnlicher Methoden. Während dieser Zeit übernehmen andere Mitarbeiter des Verbands die Aufgaben des Kanalaufsehers. Betriebsleiter Mattes dankte diesen Mitarbeitern ausdrücklich für ihren zusätzlichen Einsatz. Er betonte, dass trotz der vakanten Stelle keine Verzögerungen bei den Entwässerungsanträgen und somit auch keine Staus bei Bauvorhaben entstanden sind. Im Jahr 2022 wurden 65 Entwässerungsanträge bearbeitet, im Jahr 2023 waren es 42.

Bubble Meth: Aus Kohlendioxid soll Methan werden

Und dann gibt es noch dieses Forschungsprojekt der Hochschule Offenburg: Bubble Meth. In diesem Projekt geht es um einen neu entwickelten Reaktor, der zusätzliche Energie aus Klärgas gewinnt. Dieses Gas besteht zu zwei Dritteln aus Methan und zu einem Drittel aus Kohlendioxid. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Umwandlung von Kohlendioxid in Methan unter Verwendung spezieller Bakterien. Diese Bakterien sind in der Lage, Methan zu produzieren, sobald sie mit Wasserstoff versorgt werden.
Das Besondere an diesem Projekt ist, dass der Reaktor, derzeit noch an der Hochschule Offenburg, im Frühjahr 2024 auf die Kläranlage Biberach verlegt wird. Dort soll er unter realen Bedingungen weiter optimiert werden. Die Kosten für den AZV für das Projekt, die sich auf rund 78.500 Euro belaufen, werden vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Umweltschutz komplett übernommen. Geplant ist das Projekt zunächst für zwei Jahre.

Zu Beginn wird der für den Prozess benötigte Wasserstoff noch extern zugekauft. In Zukunft soll dieser jedoch durch überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden, was das Verfahren noch umweltfreundlicher macht. Ein weiterer Vorteil dieses Prozesses ist die Speicherung von Methan. Im Vergleich zu Wasserstoff oder Strom ist diese einfacher und effizienter, da Methan direkt in das bestehende Gasnetz eingespeist werden kann. Dies spart den Aufbau neuer Infrastruktur und nutzt bestehende Kapazitäten optimal aus.

Den kompletten Bericht finden Sie in der Print-Ausgabe der Schwarzwälder-Post.

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