FORUM älterwerden Zell hat im Oktober zum Herbstfest und zur Abschlussfahrt in die St. Mauritius-Kirche nach Prinzbach eingeladen.
Allein schon die milde Herbstsonne lockte die Senior*innen in das herbstlich geschmückte Pfarrheim. Der Nachmittag begann mit einer besinnlichen Marienandacht, die Diakon Matthias Hoppe gestaltete. Mit Texten aus dem Evangelium wurden einige Stationen aus dem Leben Marias, die „Mutter der Glaubenden“, vorgetragen und betrachtet, durch Gebete ergänzt und mit Marienliedern feierlich umrahmt.
Musikalische Freuden
Doch das Kulinarische darf nach der „inneren Einkehr“ nicht zu kurz kommen. Neuer Wein und Zwiebelkuchen, sowie Kaffee und Rosinenstollen wurden zur Eröffnung des gemütlichen und unterhaltsamen Teils des Nachmittags gereicht. Reinhard Gerber am Akkordeon sorgte mit einem bunten Melodienreigen von Volksliedern für heitere Stimmung.
Mit viel Beifall bedankten sich die Senior*innen für das abwechslungsreiche und unterhaltsame Herbstfest. Dieser Dank galt auch für Matthias Hoppe sowie den vielen fleißigen Helfern: die „Arbeitsbienen“ und die Schülergruppe vom SBBZ Zell.
Auf Spurensuche in Prinzbach
Kurz nach dem Herbstfest ging es für das FORUM älterwerden Zell zur letzten Ausflugsfahrt in diesem Jahr nach Prinzbach mit dem Besuch der Pfarrkirche St. Mauritius. Lilo Schwarzer erzählte auf der Fahrt in das idyllisch gelegene und mehrere Kilometer lange Tal mit seinen vielen verstreut liegenden Bauernhöfen viel Wissenswertes über den Ort und dessen Geschichte.
Heilendes Wasser aus dem Bergwerkstollen
Erstmals wurde Prinzbach 1257 als Ort erwähnt, in dem man Silber in großen Mengen gefunden hatte. Die Bergbaustadt war umgeben von einer Stadtmauer und einem Graben. Zwei Tore gewährten Einlass. Schon um 1300 schienen die Minen jedoch nicht mehr rentabel zu sein. Die Anlagen zerfielen. Nur noch Reste einer Stadtmauer sind erhalten geblieben. 1493 machte der Ort nochmals von sich reden. Das Wasser, das aus einem alten Bergwerkstollen im Untertal ausfloss, besaß heilende Kräfte. So entstand im Mittelalter ein stark frequentiertes Heilbad. Später fand das Bad keine Erwähnung mehr. Ortsherren waren lange Zeit die Grafen von Geroldseck beziehungsweise deren Nachfolger. Im Jahr 1819 wurde Prinzbach selbstständig und seit 1974 ist es Ortsteil von Biberach. Heute ist Prinzbach bekannt für seine vielfältigen Urlaubsmöglichkeiten und der ausgezeichneten Gastronomie.
Prächtige Kirche
Mit Glockengeläut zogen die Ausflügler in die wunderschöne hellerleuchtete kleine Prinzbacher Kirche mit ihrem prunkvollen Hochaltar, der von Philipp Winterhalter um 1715 geschaffen wurde. Der Blick fiel sofort auf die drei Heiligen. Die Hauptfigur in der Mitte ist der heilige Mauritius. Seine beiden Begleiter der heilige Georg (links) und der heilige Sebastian (rechts). Im Zentrum des rechten Seitenaltares ist die Heilige Familie zu sehen und im linken Seitenaltar eine Pietà. Rechts neben dem linken Seitenaltar steht der mittelalterliche Taufstein mit einer hölzernen, kuppelartigen Abdeckung. Der Korb der Kanzel zeigt in Reliefs die vier Evangelisten Markus, Matthäus, Lukas und Johannes.
Die Laibung des Chorbogens ist mit Bildern ausgemalt und stellen die Heiligen dar: Bischof Konrad von Konstanz, Bernhard von Baden, Wendelin, Martha, Agatha und Elisabeth von Thüringen.
Rund um die Kirche angelegt ist der Friedhof. Auf diesem steht ein Sandsteinkreuz aus dem Jahre 1762. Die Mesnerin Rosa Obergföll ergänzte, dass sich darauf das Grab des Pfarrers Wilhelm Berger (1834 bis 1901) befindet. Er gründete 1866 die Kongregation der Franziskanerinnen vom Göttlichen Herzen Jesu in Gengenbach.
Mit einer Dankandacht, gestaltet vom Leitungsteam FORUM älterwerden, endete der Besuch der Prinzbacher Pfarrkirche St. Mauritius. Ein herzlicher Dank gilt Mesnerin Rosa Obergföll für die Vorbereitungen für den Kirchenbesuch.
Zum Abschluss begab sich die Gruppe in das Gasthaus „Linde“ in Biberach. Dort wurden die Senior*innen herzlich empfangen und kulinarisch verwöhnt. Viel zu schnell verging die Zeit bei angeregter Unterhaltung und beim Austausch von Erinnerungen.
Wer war der heilige Mauritius?
Der Legende nach war der Heilige Mauritius ein Hauptmann der Thebäischen Legion. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts erlitt er mit seinen Soldaten in Saint-Maurice im Wallis den Märtyrertod.
Das Patrozinium wird am 22. September oder am Sonntag danach in der Pfarrkirche in Prinzbach gefeiert.
Die Bergbaugeschichte Prinzbachs soll der Grund sein, warum der heilige Mauritius Kirchenpatron wurde. Der Heilige gilt als Schutzpatron der Bergleute.





