Die Überraschung in der Blumenstraße ist für alle Anwohner groß. Paul Lehmann, Eigentümer des Hotels »Klosterbräu stuben«, hat das Areal Blumenstraße 10 von der Familie Schütze erworben. Somit kann das Haus in ein weiteres Gästehaus umgewandelt werden.
Dieser Kauf wurde schon seit längerer Zeit von Paul Lehmann und Marlies Schütze ausgehandelt. Dieser, für alle überraschende Eigentümerwechsel, hat natürlich zu Nachfragen geführt. So berichten uns Paul Lehmann und Marlies Schütze zu ihren Überlegungen und Hintergründe exklusiv in ihrer Heimatzeitung »Schwarzwälder Post«:
Frau Schütze, was hat Sie zu ihrer Entscheidung bewogen hat?
Nun, wir haben nach der Pensionierung meines Mannes Ludwig darüber nachgedacht, was wir gemeinsam unternehmen können. Da waren viele Überlegungen im Spiel. Aber jetzt, da auch unserer jüngster Sohn Bastian auf eigenen Füßen steht und nicht mehr hier wohnt, haben wir beschlossen nächstes Jahr eine große Reise zu machen. Deshalb haben wir ein Wohnmobil gekauft.
Aber sie sind doch noch im Dienst als Lehrerin.
Ja schon, aber ich habe ein Sabbatjahr eingereicht. Ich kann als Lehrerin ab August ein Jahr frei nehmen. Nun wollen wir die Welt erkunden, zuerst Europa mit unserem Wohnmobil, dann soll es rund um die Erde gehen.
Aber deshalb verkauft man doch nicht gleich sein Haus?
Ja schon, das stimmt, aber bei uns sind da ein paar besondere Umstände zusammengekommen.
Welche?
Erstens ist unser Hotelnachbar Paul immer wieder auf uns zu gekommen, ob er unser Haus nicht für sein Hotel erwerben könnte. Zweitens hätten wir in meiner alten Heimat Tiergarten eine Möglichkeit zu wohnen, wenn wir wieder zurückkommen. Aber natürlich zieht es uns wieder nach Unterharmersbach zurück. Wir werden dann nach einem etwas kleinerem Objekt suchen.
Ihr Mann ist ja immerhin Ortsbürgermeister.
Das hat uns auch sehr beschäftigt bei unserer Entscheidung, aber durch die Coronazeit hat sich gezeigt, dass man sehr viele Regelungen online machen kann. So sollte eine Ortschaftsrat Sitzung auch gut online vonstattengehen, man kann Ludwig dann zuschalten, das geht auch von Asien oder Australien inzwischen problemlos. Zudem hat er ja einen guten Stellvertreter. Und es hat einen Vorteil, man kann, wenn es zu lange dauert, auch einfach mal abschalten. (Frau Schütze lacht)
Herr Lehmann, was sind ihre Gründe für den Kauf des Hauses?
Mein Hotel ist hier in der Blumenstraße stetig gewachsen. Inzwischen gibt es mehrere Gästehäuser. Nach der schwierigen Coronazeit läuft das Hotel sehr gut und wir machen deshalb Erweiterungen. Das Haus von Schützes ist vor allem durch den großen Garten interessant. Zudem fließt das Knopfholzbächle durch den Garten. Da bietet sich ein Naturfreibad an. Das ganze Anwesen werden wir nach dem Auszug von Schützes in eine Wellness oase umbauen. Damit erreicht das Hotel den ersehnten vierten Stern.
Wie soll die Eröffnung denn stattfinden?
Wir wollen das Haus und den Garten im jetzigen Zustand allen Interessierten zeigen und laden deshalb kurzfristig für Samstag, 1. April, um 18 Uhr zu einem Umtrunk und Besichtigung ein. Übrigens ist das Haus von uns »Haus Marlies« getauft worden, damit wollen wir an die ehemalige Eigentümerin erinnern.





