Der Musikverein „Es rennt ä Sau de Garde na“ hat Freunde in Tschechien besucht. Kultur, Sport und Geselligkeit prägten das Wochenende.
Das lange Wochenende über den Tag der Deutschen Einheit hat der Musikverein „Es rennt ä Sau de Garde na“, kurz „die Saumusik“, für einen lange geplanten Ausflug nach Brünn in Tschechien genutzt. Ziel war der Besuch ihres Kameraden Sebastian Wagner, der dort mit seiner Familie lebt. Obwohl er in Brünn sehr erfolgreich eine Unternehmensgruppe mit über tausend Mitarbeitenden führt, ist der Kontakt zu seinen Freunden von der Saumusik nie abgerissen.
Ankommen und anstoßen
Nach der langen Fahrt waren die Strapazen beim hervorragenden Abendessen im Steak House schnell vergessen. Die Saumusiker konnten sich dabei gleich von der hohen Qualität des tschechischen Bieres überzeugen.
Am Freitag stand Kultur auf dem Programm. Die Gruppe besuchte die Villa Tugendhat. Sie wurde 1928 vom deutschen Stararchitekten Ludwig Mies van der Rohe entworfen. Sein Design beschränkt sich nicht nur auf das Gebäude selbst: Auch Lichtschalter, Lampen, Türgriffe und Möbel gehören zum zeitlosen Gesamtkonzept. Obwohl die Villa fast hundert Jahre alt ist, hatte man stets den Eindruck, in einem modernen, eben erst erbauten Haus zu stehen.
Kometa Brno umsonst angefeuert
Am Abend ging es zum Heimspiel des Eishockeyvereins „Kometa Brno“. Trotz lautstarker Unterstützung der Saumusiker, stilecht mit Mützen und Fanschals, verlor die Mannschaft nach Verlängerung und Penaltyschießen knapp. Der Stimmung tat das keinen Abbruch: Beim anschließenden tschechisch-deutschen Heimatabend mit Freunden von Sebastian Wagner erklang gemeinsam das Lied „Škoda lásky – Rosamunde“.
Der Samstag begann ebenfalls sportlich. Max, der Sohn des Gastgebers, wurde kurzfristig in die C-Jugend berufen, und so war es Ehrensache für die Saumusiker, die Heimmannschaft gemeinsam mit dem stolzen Vater anzufeuern. Dieses Mal war der Einsatz erfolgreich – das Spiel endete 8:3.
Mozart war vorher da
Am Nachmittag folgte eine Stadtführung. Brünn hat 29 Stadtteile, von denen jeder einst eine eigene Kirche besaß. Viele dieser Gotteshäuser sind bis heute erhalten. Zwei davon besichtigten die Hombacher: die Kathedrale St. Peter und Paul, einst Hauptkirche der tschechischsprachigen Bevölkerung, und die Kirche St. Jakob, die früher von den Deutschen besucht wurde. In einer Sonderausstellung konnten die Musiker den frisch renovierten Dachstuhl des Gotteshauses bewundern.
Besonders in Erinnerung bleibt den Saumusikern auch der Krautmarkt mit dem barocken Parnass-Brunnen. Vor der Reduta, einem der ältesten Theater Europas, steht eine Mozart-Statue, die an das Konzert des elfjährigen Wunderkinds im Jahr 1767 erinnert. Die Saumusiker sind also nicht die ersten Musiker, die die Hauptstadt Mährens besuchten.
Mit einem gemeinsamen Abendessen klang der Ausflug aus. Müde, aber glücklich, kehrten die Saumusiker am Sonntagabend nach Hause zurück.
Ein herzliches Dankeschön sendet der Musikverein „Es rennt ä Sau de Garde na“ an Sebastian Wagner für die perfekte Organisation und seine großzügige Gastfreundschaft. Wagner ist übrigens eifriger Leser des „Zeller Blättlis“ und bestens über das aktuelle Geschehen in der Heimat informiert. Das nächste Wiedersehen ist spätestens am Samstag, 14. Februar 2026, beim Saumusikabend auf der Bühne geplant.





